FC Blaubeuren holt das Double

Nein, eine Gala war's nicht, das Finale um den Bezirkspokal gestern Abend vor 750 Zuschauer im Neu-Ulmer Muthenhölzle. Wohl aber eine phantastische One-Man-Show von Marcin Bojarski. Zwei Treffer des "Chefs auf dem Platz" ebneten dem FC Blaubeuren auf dem Weg zum Double erstmals in seiner Vereinsgeschichte den Cupsieg.

Als Marcin Bojarski wenige Minuten vor dem Abpfiff von Schiedsrichter Manuel Eggle (Nersingen) seinen Dienst beendete, musste er lächeln. Und Trainer Goran Djukanovic, der ihn vom Platz beordert hatte, musste auch lächeln. Der Stürmer und der Trainer des FC Blaubeuren hatten gestern Abend gut lachen, weil sie sich an einen kurzen Dialog aus der Halbzeitpause erinnerten. "Wir brauchen unbedingt ein Tor", hatte Djukanovic seinem Torjäger auf den Weg gegeben.

Mit der ersten Hälfte war der Blaubeurer Coach überhaupt nicht zufrieden. Seine Elf war von Anfang an zu furchtsam, zu fahrig aufgetreten und hatte es nur ihrem Torhüter Ufuk Aras zu verdanken, dass sie nicht in Rückstand geraten war. Der Keeper vereitelte mit einer tollen Parade nach einen platzierten Schuss von Elias Wekemann (35.) die Tiefenbacher Führung. Bojarski aber hatte verstanden. Unmittelbar nach dem Wiederbeginn köpfte der 37-jährige Pole eine Flanke zum 1:0 (49.) in die Maschen.

Ziemlich überraschend gelang dem höherklassigen SV Tiefenbach dann der Ausgleich. Der eben eingewechselte Alessandro Pazienza vollendete nach einem Eckball mit dem Kopf zum 1:1 (72.). Als sich beide Teams bereits auf einen Verlängerung eingefunden hatten, kam Bojarskis zweiter Streich. Zielstrebig dribbelte er in den Strafraum und Fabian Hölze brachte ihn dabei zu Fall. Der Gefoulte selbst vollstreckte den Strafstoß sicher zur 2:1-Führung (89.).

Der dritte Treffer in der Nachspielzeit durch Lazicki (90. + 3) war dann nur noch eine Zugabe. "Wir haben Bojarski nie in den Griff bekommen", beklagte Tiefenbachs Trainer Christoph Schregle. "In der ersten Halbzeit waren wir die bessere Mannschaft, haben aber leider unsere Chancen nicht reingemacht."

Der zweifache Torschütze, der in der laufenden Runde bereits 36 Mal erfolgreich war und fast genau vor fünf Jahren als Profi im polnischen Pokalendspiel mit Pogon Stettin gegen Bialystok 0:1 unterlegen war, gab sich indes bescheiden. "Wer die Tore schießt ist egal, Hauptsache die Mannschaft gewinnt", sagte Bojarski. "Ich kann mich nicht erinnern, dass schon einmal eine Kreisliga-B-Klub Bezirkpokalsieger war", sagte Bezirksvorsitzender Manfred Merkle, ehe er den Pokal an Kapitän Alper Temiz unter dem frenetischen Jubel der Anhänger übergab.

LIVETICKER ZUM NACHLESEN

Wie es zum Elfmeter kam:

Video vom entscheidenden Elfmeter: