2024-05-23T12:47:39.813Z

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Artistische Einlage beim ersten Saisonsieg: der Bad Säckinger Angreifer Bennet Wagner (rechts) gegen Waldhaus-Verteidiger Dominik Gampp  | Foto: Niklas Schöchlin
Artistische Einlage beim ersten Saisonsieg: der Bad Säckinger Angreifer Bennet Wagner (rechts) gegen Waldhaus-Verteidiger Dominik Gampp | Foto: Niklas Schöchlin

FC Bad Säckingen stellt seinen Coach vor eine knifflige Wahl

SV Albbruck: Rainer Jehle freut sich auf seinen Ruhestand +++ Murg patzt und Coach Stabile warnt

Fußball-Kreisligist FC Bad Säckingen hat den ersten Sieg gefahren – und dabei seinen Coach vor eine knifflige Wahl gestellt. In Albbruck tauscht ein Urgestein die Taktiktafel gegen Bratwurst und Bier.
Vor der Saison hatte Rainer Jehle das Kapitel Fußballtrainer für sich beendet. Der langjährige Coach des SV Albbruck wollte fortan nur noch als Zuschauer mitwirken. Als Vertretung für seinen im Urlaub weilenden Nachfolger Thomas Duffner sprang der 53-Jährige für zwei Spiele in der Kreisliga A Ost nochmal in die Bresche - und blieb ohne Sieg. "Ich nehme Niederlagen nie persönlich. Aber Fakt ist: Mit dem 1:3 gegen Weizen kann ich besser umgehen als mit der 1:5-Katastrophe in Stühlingen", sagt Jehle.

In Weizen ging der SVA mit 1:0 in Führung, "wir hatten sogar die Chance auf das 2:0", so Jehle, der im Anschluss stark verbesserte Gastgeber sah: "Sie haben den Druck erhöht und den Ausgleich nach einem super Angriff erzielt. Beim 2:1 haben sie uns nach einem Eckball ausgekontert, der dritte Treffer fiel nach einem riesigen Fehler in unserem Spielaufbau." In der Schlussphase berappelte sich der SVA und hatte durch "fünf, sechs richtige Kracher" mehrmals die Gelegenheit zum Anschlusstreffer.

Albbrucks Jehle freut sich auf den Ruhestand

"Die Moral hat gestimmt und mit ein bisschen mehr Kaltschnäuzigkeit wäre am Ende mehr drin gewesen", analysiert Jehle sein letztes Spiel. Zurückkommen als Trainer wolle er nicht mehr, "höchstens meine zwei Vereine, Albbruck und Lauchringen, haben eine Notsituation und brauchen Unterstützung". Zwei Trainings leitet er noch, ehe er dann bei Duffners Rückkehr am Sonntag "endlich mit Bratwurst und Bier" von draußen zuschauen darf. "Dann weiß ich aber auch alles besser und brülle von draußen rein", sagt Jehle mit einem Augenzwinkern.



"Wir wussten gar nicht, wen wir auswechseln sollten." Säckingen-Coach Clemens Bauer
Dauerte es im Vorjahr sieben Spiele bis zum ersten Sieg , holte der FC Bad Säckingen den ersten Dreier nun im zweiten Anlauf. Beim 2:0 über Aufsteiger SV Waldhaus setzte die Elf von Clemens Bauer den Gegner "von Beginn an unter Druck. Wir haben sehr hohes Angriffspressing gespielt und direkt die zweiten Bälle attackiert. Insgesamt war das eine tolle Reaktion auf die Niederlage in Geißlingen", so Bauer. "Wir wussten gar nicht, wen wir auswechseln sollten, da alle beeindruckend gespielt haben." Immerhin, zu zwei späten Wechseln entschied sich das Bad Säckinger Trainerteam am Ende dann doch.



Waldhaus-Coach Thomas Schäfer sah eine "in puncto Aggressivität und Zweikampfführung überlegene Säckinger Mannschaft", von der sich seine Elf "den Schneid hat abkaufen lassen". Die Gäste kassierten "mit einem Eigentor und einem Foulelfmeter vermeidbare Gegentreffer", so Schäfer, der seiner Elf aber Fehler zugesteht: "Das war ein Lehrmoment für unser junges Team, deshalb sehen wir diese Niederlage nicht so dramatisch."

Murg-Coach Stabile mit warnenden Worten

Für Murg-Trainer Giuseppe Stabile war das 1:2 gegen den SV Obersäckingen "ein Spiel, das man nicht verlieren darf". Seine Elf habe "nicht so gut gespielt", aber "eigentlich alles im Griff" gehabt. Mit einem 1:0 im Rücken "haben wir uns sauber auskontern lassen, was uns so nicht passieren darf", so Stabile, dessen Team nach dem Ausgleich (84.) in der Schlussminute per Eigentor noch das 1:2 kassierte. Für den Gegner findet Stabile nur lobende Worte: "Was die spielen, ist Leidenschaft pur. Die haben mit ihren Mitteln das gemacht, was sie können, und deshalb ist der Sieg vielleicht nicht verdient, aber keineswegs gestohlen."

Er glaube zwar nicht, "dass viele ihrer Spieler bei uns in der Startelf spielen würden, aber ihre mannschaftliche Geschlossenheit hat die Partie entschieden". Den Aufstieg sieht Stabile bei weiteren Patzern gefährdet. "Noch zwei, drei von diesen Niederlagen und das war's mit der Meisterschaft", mahnt er. "Am Ende kann man nur oben stehen, wenn man auch die kleineren Teams schlägt. Und das haben wir am Wochenende verpasst." Am Sonntag soll gegen den SV Stühlingen wieder ein Sieg her. "Ich nehme mich da auch nicht raus. Es gilt, den Jungs ein Konzept an die Hand zu geben, wie sie gegen solche Abwehrblöcke zu spielen haben", sagt Stabile.
Aufrufe: 031.8.2020, 22:24 Uhr
Mario Schmidt (BZ)Autor