2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Fast 16 Stunden im Zug für 90 Minuten Fußball

Niklas Reimelt reist aus Stralsund an, um beim SC Rahser in der Kreisliga B Fußball zu spielen.

Der SC Viersen-Rahser ist wieder da. Nach fünf Jahren in der Kreisliga C spielt frühere A-Ligist ab Sommer zumindest wieder in der B-Klasse. Nachdem die Mannschaft von Trainer Sebastian Schinkels im Winter die Aufstiegsrunde erreicht hatte, sorgte nun das eindeutige Abstimmungsergebnis der Delegierten des Fußballverbandes Niederrhein (FVN) für Saisonabbruch für den Aufstieg in die Kreisliga B. „Wir wären natürlich gerne sportlich aufgestiegen, freuen uns aber das wir zukünftig wieder in der Kreisliga B spielen dürfen“, sagte der 37-jährige Schinkels.

Seine Mannschaft befindet sich mit Blick auf die Saison 2020/21 im Umbruch. Bereits 14 Zugänge konnten der Verein hier tätigen. Auf einen Spieler kann ist der SC Rahser dabei besonders stolz. Die Rede ist von Niklas Reimelt. Der 24-jährige Stürmer stammt aus der Jugend des ASV Süchteln, schaffte dort anschließend auch den Sprung in die Erste Mannschaft und kam für den ASV in der Bezirks- und Landesliga zum Einsatz. Anschließend folgten die Stationen SV Vorst (Kreisliga A), Dülkener FC (Kreisliga A) und 1. FC Viersen (Bezirksliga) für den treffsicheren Offensiv-Akteuer. Berufsbedingt verschlug es ihn zur Winterpause der Saison 2018/19 dann nach Stralsund.

Dort lief er für den TSV 1860 Stralsund in der Verbandsliga auf und kam in acht Spielen auf vier Tore. In der aktuellen Spielzeit erschaffte er für sein Team in 14 Spielen in der Landesliga insgesamt zehn Treffer. Damit ist der Berufssoldat der erfolgreichste Torschütze des Tabellenfünften, der durchaus noch Chancen auf den Aufstieg und damit die Rückkehr in die Verbandsliga gehabt hätte. Doch die Saison wurde abgebrochen.

Nun kehrt Reimelt in den Kreis Viersen zurück – allerdings nur sportlich. Er wird nämlich weiter als Berufssoldat in Stralsund stationiert bleiben, allerdings wird er am Wochenende für den SC Viersen-Rahser auf dem Platz stehen und seine Fähigkeiten fortan in der Kreisliga B unter Beweis stellen.

„Ich bin Fußballer durch und durch. Auch wenn ich jetzt nicht mehr höherklassig spielen möchte, will ich weiter den Spaß an meinem Hobby haben. Ich fühle mich in Rahser sehr gut aufgehoben. Das Teamgefüge mit der Mannschaft passt einfach, daher fiel mir die Entscheidung für den Wechsel am Ende auch nicht schwer“, sagte Reimelt, der auch die Trainingseinheiten von Coach Schinkels lobt, der dabei den ersten Teil der B-Lizenz erfolgreich abgeschlossen hat.

Die Idee des Wechsels entsatnd bei einem Hobbyturnier. Hier gab es von beiden Seiten die erste lose Kontaktaufnahme. Als Reimelt dann im vergangenen Sommer urlaubsbedingt wieder in der Heimat weilte, fragt er bei den Verantwortlichen seines neuen Vereins an, ob er sich in dieser Zeit nicht dort fithalten könne. Diese willigten ein, zumal Co-Trainer Pierre Jütten auch noch sein Cousin ist. Nach einem gemeinsamen Mannschaftsabend in Düsseldorf stand dann fest, dass der Wechsel nur noch eine Frage der Zeit ist.

Für sein neues Team nimmt der gebürtige Viersener Reimelt einiges auf sich. Die Fahrt von Stralsund nach Viersen dauert stolze sieben Stunden und 45 Minuten. Um 11:23 Uhr geht es zum Beispiel in der Hansestadt im Norosten des Landes los, die Ankunft in Viersen am Bahnhof ist dann meist gegen 19:15 Uhr. „Hier wartet dann schon jemand aus der Familie oder Pierre auf mich, um mich dann zum Training zu fahren“, sagt Reimelt. Immerhin, eine kürzere Anreise ist in Sicht. Ab Sommer wird Reimelt nämlich nach Kiel versetzt. Umsteigen muss er dabei dann in Plön. „Da ist die Fahrzeit dann zwei Stunden kürzer“, sagt Rahsers Neuzugang schmunzelnd.

Aufrufe: 03.7.2020, 23:00 Uhr
RP / Heiko Van der VeldenAutor