2024-04-30T13:48:59.170Z

Vereinsnachrichten
Ex-Profi als Trainer: Mike Rietpietsch (links) betreute eine Zühlsdorfer Mannschaft.  ©Steffen Kretschmer
Ex-Profi als Trainer: Mike Rietpietsch (links) betreute eine Zühlsdorfer Mannschaft. ©Steffen Kretschmer

Ex-Bundesliga-Profi Mike Rietpietsch betreut E-Junioren

Auch dieses Jahr wird er beim SG Zühlsdorf sein Fußballcamp veranstalten.

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Er schaute am Sonntag genau hin. Und es gab einige Szenen, welche Mike Rietpietsch ein anerkennendes Nicken und so manch staunende Blicke entlockten. Der ehemalige Fußball-Profi war beim Bundschuh-Cup der E-Junioren dabei und betreute dort sogar ein Team.

Ziemlich oft weckte ein kleiner Wirbelwind des TuS Sachsenhausen das Interesse des ehemaligen Bundesliga-Spielers. Julius Winter, Kapitän der Mannschaft, machte immer wieder mit auffälligen Aktionen auf sich aufmerksam. „In diesem Alter sieht man relativ viel, gerade, was die einzelnen Abläufe betrifft. Aber er macht ja jeden rein“, lobt Rietpietsch, dass das junge Talent auch „rechts wie links schießt“.

Ganz zufällig war der 43-Jährige natürlich nicht in der Halle der Comenius-Grundschule in Oranienburg. Er war beim Turnier gemeinsam mit Carsten Zipperling für das sogenannte Team „Bundschuh“ zuständig. Dieses bestand aus Spielern der SG Zühlsdorf. Jenem Verein, zu welchem Mike Rietpietsch in den vergangenen Jahren eine „enge Freundschaft“ entwickelte. Bereits vier Mal veranstaltete er dort sein Fußball-Camp für junge Kicker. Dem Ex-Profi liegt die Entwicklung der Junioren sehr am Herzen. So etwas in einem kleinen Dorf auszurichten, sei schon sehr besonders. Man freue sich mittlerweile sehr aufeinander.

Die ganz große Talentförderung sieht Mike Rietpietsch zwiegespalten. „Das sage ich auch immer den Jungs, aber es ist heute viel schwieriger, Profi zu werden. Alles fängt viel früher an und der Druck auf die Spieler ist in jungen Jahren schon viel größer als früher“, erzählt er. „Man muss einfach Glück haben. Es gehört eben auch alles dazu – Gesundheit, Schule, Ernährung.“

Er selbst schaffte es bis in die Bundesliga und stand dort 53 Mal auf dem Platz. Anfangs bei Stahl Finow am Ball wechselte er mit 13 Jahren zur Sportschule nach Frankfurt (Oder), ehe seine Karriere an Fahrt aufnahm. Aus seinen Anfangsjahren als Profi hatte Mike Rietpietsch am Sonntag sogar ein Trikot mit dabei. „Das ist aus meinem ersten Jahr bei Union Berlin. Ich glaube, das war Anfang der 90er“, sagt er. Beim Bundschuh-Cup wurde das Shirt später versteigert, der gesamte Erlös bei diesem Turnier ist für die Jugendfeuerwehr in Germendorf vorgesehen. Genau aus diesem Grund war er nur zu gerne dazu bereit, das Trikot abzugeben. „Es ist für die Kiddies. Es ist natürlich schön, wenn man Erinnerungen an die eigene Fußballzeit hat. Im Endeffekt ist aber der Platz dafür nicht mehr da und für so eine gute Sache gebe ich das sehr gerne ab. Es sollte einfach ein bisschen was bringen.“

Vom 8. bis 10. Juni wird Mike Rietpietsch wieder in Zühlsdorf vor Ort sein und dort mit seinem Trainer-Team das Fußball-Camp ausrichten. Wie schon am Sonntag in der Halle in Oranienburg will er auch dann wieder einiges von seinen gesammelten Erfahrungen an die Kinder weitergeben. „Wir wollen dort schon etwas vermitteln“, betont er. „Ich denke, dass wir eine ganz gute Mischung zwischen Zuckerbrot und Peitsche gefunden haben. Man muss die Jungs und Mädels auch schon mal zusammenfalten. Nur, um den Ball in die Mitte zu werfen, brauchen wir nicht kommen.“

Zur Person

■ Mike Rietpietsch wurde am 26. März 1974 in Eberswalde geboren, inzwischen lebt er in Leipzig.

■ Der 43-Jährige begann im Alter von sieben Jahren mit dem Fußballspielen. Sein erster Verein war 1981 die BSG Stahl Finow. 1987 wechselte er an die Sportschule nach Frankfurt/Oder und spielte für den FC Vorwärts Frankfurt/Oder im Nachwuchsbereich.

■ Rietpietsch sammelte seine ersten Erfahrungen im Männerbereich in der Saison 1993/94 beim 1. FC Union Berlin von wo er anschließend für drei Jahre zu Bayer Leverkusen wechselte.

■ Nach jeweils einer Saison bei Fortuna Düsseldorf (2. Liga) und dem SC Freiburg (Bundesliga) sowie zwei Spielzeiten beim VfL Bochum (2. Liga/Bundesliga) unterschrieb Rietpietsch einen Vertrag bei Rot-Weiß Oberhausen. Für den Zweitligisten absolvierte er in vier Spielzeiten 111 Spiele (20 Tore).

■ Nach dem Abstieg aus der 2. Liga schloss sich der gebürtige Eberswalder dem MSV Duisburg an. Nach weiteren Stationen in Kiel und Wuppertal verabschiedete sich Rietpietsch nach der Saison 2008/09 aus dem professionellen Fußball.

■ Seine aktive Laufbahn beendete er im Anschluss an die Spielzeit 2011/12 beim Niederrheinligisten Ratingen 04/19.

■ Leistungsdaten⇥(Sp./Tore)

1. Bundesliga ⇥(53 / 0)

2. Bundesliga ⇥(149 / 23)

3. Liga ⇥(16 / 1)

Regionalliga Nord ⇥(67 / 13)

Regionalliga West ⇥(12 / 1)

Aufrufe: 013.2.2018, 16:30 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor