2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Der SC Adelsdorf und die SpVgg Erlangen
Der SC Adelsdorf und die SpVgg Erlangen

Erst der 19. Schütze brachte die Entscheidung

Kreispokal Halbfinale: SpVgg Erlangen setzt sich mit 8:7 im Elfmeterschießen gegen den SC Adelsdorf durch +++ SK Lauf ohne Mühe gegen SV Altensittenbach

Während der SK Lauf beim 6:0 gegen den SV Altensittenbach einen entspannten Abend erlebte, war das Duell des SC Adelsdorf gegen die SpVgg Erlangen eine nervenaufreibende Angelegenheit.

SC Adelsdorf - SpVgg Erlangen

Der Titelverteidiger kam im Spiel in Adelsdorf mit einem blauen Auge davon. Schuld daran war man zum Teil selbst. Aber auch der Unpartei­ische trug aus Sicht der Erlanger sei­nen Teil dazu bei, dass die Partie am Ende ein Krimi wurde.

In der ersten Halbzeit bestimmte der Bezirksligist das Geschehen und ging auch verdient in der 27. Minute in Führung. Nach einem Eckball voll­streckte Christian Müller aus kurzer Distanz. Zuvor hatte man schon eini­ge gute Möglichkeiten durch Maier, Hartmann und Spitz. Dieser war es auch, der nach einem Freistoß, das Leder aus zwölf Metern ins lange Eck jagte. Der Kreisligist spielte zwar eif­rig mit, sorgte aber kaum für Gefahr.

Das änderte sich nach der Pause. Man hatte den Eindruck als wolle die „Spieli“ das Ergebnis nun verwalten, während die Hausherren sich nun in der Offensive wesentlich mehr zutrau­ten. Gleich vom Anstoß weg, prüfte Brenner den „Spieli“-Keeper Joder mit einem Schuss aus 16 Metern. Die Erlanger brachten nach vorne wenig, so dass es nicht überraschte als nach einem schönen Angriff Wellein aus 18 Metern zum 1:2 traf. Nun wachte der Bezirksligist wie­der auf und hatte wenig später durch Christian Müller die Chance den Abstand wieder herzustellen, doch sein Schuss wurde auf der Torlinie abgewehrt. Glück dann kurz darauf, als nach einem Konter Wellein aus 16 Metern nur die Querlatte traf. Bei zwei bis drei hohen Bällen in der letz­ten halben Stunde wurde Keeper Joder jedes Mal im Fünfmeterraum angegangen, ohne dass Foul gepfiffen wurde. So auch in der 89. Minute, ehe dann Hofstetter den folgenden Schuss mit der Hand abwehrte. Er sah dafür die Rote Karte und Keeper Joder muss­te verletzt ausscheiden.

Beim folgenden Elfmeterschießen war dann der eingewechselte Torwart Sichert der Held, ehe Beier seinen Elfer versenkte: Nach dem die ersten fünf Elfmeter von beiden Mannschaf­ten sicher verwandelt worden waren, hielt Keeper Sichert den Strafstoß von M. Geyer. Diese Parade bescherte der „Spieli“ den Einzug ins Endspiel, denn Beier brachte seinen Versuch sicher ins Tor. Die erfolgreichen Elf­meterschützen der Sp Vgg Erlangen waren Christian Müller, Maier, Hart­mann, Meier, Zyder und Beier. Im Finale, das am 14. Mai stattfinden wird, trifft die „Spieli“ auf ihren Bezirksliga-Konkurrenten SK Lauf, der sein Halbfinale klar mit 6:0 beim Kreisklassisten SV Altensittenbach gewonnen hat. Gespielt wird das End­spiel in Lauf.


SV Altensittenbach - SK Lauf 0:6

Die Altensittenbacher Elf um Spielertrainer Esrin Akkaya und Routinier Uwe Weber und ihre Nebenleute setzten der spielerischen Überlegenheit der Gäste Einsatz und Kampfgeist entgegen, was den zunächst nicht mit letzter Konsequenz in die Zweikämpfe gehenden Gästen erkennbar nicht gefiel. Erst ein äußerst fragwürdiger Elfmeter brachte den SKL dann nach 38 Minuten die 1:0-Führung. Moritz Boesler spielte bei einem Solo beim Versuch einer Flanke fast an der Grundlinie und kam dabei ins Straucheln, was der Unparteiische seinem Gegenspieler Manuel Stecher anlastete und auf den Punkt deutete. Eine für die Heimelf und die allermeisten Zuschauern völlig unverständliche Entscheidung. SKL-Kapitän Sven Rothhaar blieb von den Protesten unbeeindruckt, verlud Torhüter Andreas Wild und brachte mit einem platzierten Schuss seine Farben mit 0:1 in Führung.

Nach dem Seitenwechsel kam der Klassenunterschied zwischen dem heimischen Kreisklassisten und dem Bezirksliga-Spitzenteam dann deutlicher zum Tragen. Dabei avancierte der erst nach dem Seitenwechsel ins Spiel gekommene Daniel Rothhaar mit vier Toren, darunter einem lupenreinen Hattrick innerhalb von 17 Minuten, zum Spieler des Tages. Der SKL-Stürmer köpfte zwei Minuten nach Wiederbeginn eine Flanke von Enrico Cittadini zum 0:2 ein und machte mit zwei weiteren Toren innerhalb von nur etwas mehr als einer Viertelstunde bis zur 64. Minute einen lupenreinen Hattrick perfekt. Gegen eine zwar bis zum Schluss bemühte Heimelf, der aber mehr und mehr die Kräfte schwanden, gelang Kynatidis, der von einem Abwehrfehler profitierte und den Ball aus kurzer Distanz per Kopf über die Torlinie bugsierte, das 0:5. Den Schlusspunkt setzte schließlich in der vorletzten Minute nochmals Daniel Rothhaar und machte mit seinem vierten Tor innerhalb von 45 Minuten das halbe Dutzend für den Bezirksligisten perfekt.

Trotz der am Ende klaren Niederlage war für die jungen Spieler, anders wie für einen „alten Hasen“ wie Uwe Weber, ein besonderes Erlebnis, sich einmal mit einem Bezirksligisten zu messen. Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist dagegen der Zuschauerzuspruch. Dass sich für ein Pokalspiel gegen die derzeit beste Mannschaft aus dem Pegnitzgrund an einem Mittwochabend nur wenig mehr als 100 Zuschauer interessieren, ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Amateurfußball an Stellenwert eingebüßt hat. Manfred Keilholz

Aufrufe: 023.4.2015, 09:35 Uhr
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