2024-05-02T16:12:49.858Z

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 Erleichterung nach dem Einzug in die zweite FVM-Pokalrunde: Alemannias Interimscoach Uwe Grauer nach dem 2:1-Sieg in Arnoldsweiler.
Erleichterung nach dem Einzug in die zweite FVM-Pokalrunde: Alemannias Interimscoach Uwe Grauer nach dem 2:1-Sieg in Arnoldsweiler. – Foto: Jerome Gras
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Erleichterung nach Müllers Doppelpack

Alemannia Aachen setzt sich im FVM-Pokal schmeichelhaft mit 2:1 bei Viktoria Arnoldsweiler durch.

Nach dem Schlusspfiff machte sich im Aachener Lager kollektive Erleichterung breit. Mit 2:1 hatte sich die Alemannia in der ersten Runde des FVM-Pokals bei Viktoria Arnoldsweiler durchgesetzt, zum Feiern war an diesem herbstlichen Mittwochabend aber niemand zumute. Die Entlassung von Trainer Patrick Helmes wirkte bei allen Beteiligten immer noch nach. „Wir haben schon eine Last mit uns herumgetragen“, sagte Matchwinner Marco Müller, der beide Tore in bester Stürmermanier erzielt hatte. „Es war heute eine sehr heiße Kiste.“

Das war spätestens nach Ablauf der Anfangsviertelstunde zu sehen. Die ersten Minuten im Bertram-Möthrath-Stadion waren noch ohne große Aufreger verstrichen. Tim Buchheister (15.) verpasste eine Flanke von Jannis Held nur knapp; viel mehr passierte nicht. Den Aachenern war anzumerken, dass die Ereignisse der vergangenen Tage Spuren hinterlassen hatten.

Zwei Aluminiumtreffer

Der Fünftligist holte sich dagegen mit jeder Aktion mehr Sicherheit, gewann fast alle zweiten Bälle. Nur das Aluminium stand den Gastgebern im Weg: Nach einem Abschlag von Viktoria-Keeper Kevin Jackmuth verschätzte sich Lukas Wilton (25.), Musashi Fujiyoshi fackelte nicht lange und zog ab. Torhüter Joshua Mroß lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an den Pfosten. Der Außenseiter trumpfte groß auf und setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche. Die Angst vor der nächsten Enttäuschung schien die Aachener dagegen zu lähmen. Erst zielte Arnoldsweilers Kapitän Alexander Hürtgen (36.) etwas zu hoch, dann fand der schon früh eingewechselte Sinan Ak (39.) nur die Handschuhe von Mroß. Ein paar Minuten später zielte der Offensivspieler genauer, allerdings ein bisschen zu genau, da er mit einem Distanzschuss nur die Latte traf (43.). Dass es mit einem torlosen Remis in die Kabine ging, war für die Aachener noch die beste Nachricht aus den ersten 45 Minuten.

„Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass wir einen kühlen Kopf bewahren müssen“, erklärte Grauer. Seine Ansprache zeigte jedenfalls Wirkung, da die Aachener mit einer anderen Körpersprache zu Werke gingen. Sie übernahmen die Spielkontrolle und drängten Arnoldsweiler in die eigene Hälfte. Und mit der ersten richtigen Chance gingen sie dann in Führung: Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kam Marcel Damaschek, der ebenso wie Jannik Mause und Aldin Dervisevic neu in die Startelf gerückt war, aus 18 Metern zum Abschluss. Jackmuth ließ den verdeckten Schuss prallen, Müller nutzte die Chance und staubte zur Führung ab (54.).

Die Aachener wurden spielstärker, der Führungstreffer vertrieb die Unsicherheit aber nicht vollständig. Jumpei Ebisu (56.) erhielt den Ball nach einem Doppelpass zurück, scheiterte dann aber aus spitzem Winkel an Mroß. Die Dürener blieben am Drücker, Fujiyoshis Schuss (58.) wurde in letzter Sekunde von Franko Uzelac geblockt; Alemannias Kapitän feierte seine Grätsche wie einen Torerfolg.

Den zweiten Treffer durfte er in der 68. Minute bejubeln: Andre Dej behielt bei einem Konter die Übersicht und legte quer auf Müller, der erneut aus kurzer Distanz traf. Arnoldsweiler steckte nicht auf, Aks kernigen Schuss (72.) beförderte Mroß mit den Fäusten über das Tor. Die Gastgeber drängten noch einmal auf den Anschlusstreffer. Als vieles darauf hindeutete, dass er nicht fallen sollte, belohnten sich die Viktoria dann doch noch für einen engagierten Auftritt: Der eingewechselte Yunus Kocak (88.) verkürzte auf 1:2. In den Schlussminuten zitterten sich die Aachener in die zweite Runde des FVM-Pokals.

„Ich hätte mir unseren Auftritt ein bisschen souveräner gewünscht“, sagte Interimscoach Uwe Grauer, der die Mannschaft „bis auf weiteres“ betreuen wird. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass der 51-Jährige auch am Samstag beim Regionalliga-Tabellenführer Rot-Weiß Essen (14 Uhr) an der Seitenlinie stehen wird. Eine Entscheidung über seine Zukunft ist aber noch nicht gefallen.

„Nach den jüngsten Vorkommnissen war klar, dass nicht jeder den Kopf frei hatte“, sagte Alemannias Kapitän Franko Uzelac stellvertretend für seine Mitspieler. „Ich denke, dass uns der Sieg guttun wird.“

Aufrufe: 029.10.2021, 08:30 Uhr
Benjamin Jansen | AZ/ANAutor