2024-05-02T16:12:49.858Z

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Bekenntnis noch erarbeiten: Erkan Aktas coacht im dritten Jahr den FV Lörrach-Brombach. Im Abbruchjahr 2020 wurde er Verbandsligameister und steht nun vor dem zweiten Jahr Oberliga.  | Foto: Norbert Kreienkamp
Bekenntnis noch erarbeiten: Erkan Aktas coacht im dritten Jahr den FV Lörrach-Brombach. Im Abbruchjahr 2020 wurde er Verbandsligameister und steht nun vor dem zweiten Jahr Oberliga. | Foto: Norbert Kreienkamp

Erkan Aktas wünscht sich eine neue Mentalität im Hochrhein-Fußball

BZ-Interview mit dem Trainer des Oberligisten FV Lörrach-Brombach

Ist der FV Lörrach-Brombach für sein zweites Oberliga-Jahr gerüstet? Coach Erkan Aktas spricht über die Ausrichtung des Clubs und die Ambitionen im Bezirk. Er sagt: "Man sollte nicht so klein denken."

Fehlt es im Fußballbezirk Hochrhein an Visionen? Trainer Erkan Aktas, 41, mit dem FV Lörrach-Brombach vor dem zweiten Oberligajahr, wünscht sich mehr Mut und größeres Denken. Im Interview mit Uwe Rogowski spricht er über den Anspruch beim FVLB und warum der Club vermehrt Spieler aus der Schweiz verpflichtet.

BZ: Herr Aktas, allmählich kehrt die Normalität zurück. Lange gab es ungewohnt viel Zeit an Wochenenden. Was haben Sie schätzen gelernt?
Aktas: Dass ich beide Tage komplett für die Familie verplanen konnte. Dass man spontaner, flexibler sein konnte und nicht alles reinquetschen musste. Man konnte sehr gelassen in das Wochenende gehen.

BZ: Etwas eingerostet?
Aktas: Im Gegenteil, ich habe viel mehr gemacht. Meine Frau und ich haben eine Art Workout entdeckt, webbasiert, das tut richtig gut, ich bin fitter als früher. Wir waren nicht faul.

BZ: Es gibt Stimmen, die sagen, Einige werden nicht zurückkehren und es sich künftig gemütlicher machen. Glauben Sie das auch?
Aktas: Das kann ich mir gut vorstellen. Es ist leider ein allgemeiner Trend, auch mit Blick auf ehrenamtliche Aufgaben. Das werden wir sicher spüren. Es war vorher schon nicht einfach, Menschen für einen Verein zu gewinnen und ich denke, dass es jetzt sicher Nachwehen geben wird, weil der eine oder andere vielleicht sagt, warum habe ich das immer gemacht. Ich kann die Zeit auch anders nutzen.

BZ: Auch Spieler?
Aktas: Absolut. Ich glaube, es wird Verluste geben, speziell bei den Kindern, von fünf bis acht, bei der Einstiegsphase. Vielleicht hat man etwas anderes entdeckt. Ob man sie zurückgewinnt und in welchem Ausmaß, muss man sehen.

BZ: Es war lange Pause. Glauben Sie, man wird es an der Qualität der Spiele sehen?
Aktas: Ich denke schon. Auf jeden Fall in den Testspielen. Wenn es zur Meisterschaft kommt, ist die Frage, wie lange wir letztlich unter Normalbedingungen trainiert haben. Die Runde soll Anfang August beginnen, das waren dann letztlich nur ein paar Wochen Training nach ewiger Pause und wir durften lange nur kontaktlos in Zweiergruppen trainieren.

BZ: Sind viele Defizite aufzuarbeiten?
Aktas: Wir müssen andere Schwerpunkte setzen, müssen bei spielerischen, technischen Elementen und im Zweikampfverhalten aufholen oder etwas zurückholen. Das ist ja gefühlt komplett etwas Neues. Wenn man sich wieder berühren darf, zwei Körper prallen aufeinander, das Timing, das wird eine Herausforderung.

BZ: Der FVLB bleibt Oberligist. Freuen Sie sich schon auf Abstiegskampf?
Aktas: Ich freue mich darauf, dass wir uns daran probieren, in dieser Liga nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Unser Ziel muss sein, die Klasse zu halten. Aber man muss auch mutig herangehen und nicht im Kopf haben: "Oh, das wird ganz schwierig und fast unmöglich." Der positive Ansatz ist besser. Wir haben es ja schon zwölf Spieltage erleben dürfen, durften in die Liga reinschnuppern und haben gesehen, dass es möglich ist. Ich hoffe, dass uns diese Erfahrung im Vergleich zur vergangenen Saison am Anfang etwas bringt, als wir erstmal etwas gebraucht haben, um reinzukommen.


Zum kompletten Interview im Regiofußball-Portal der BZ: Erkan Aktas wünscht sich eine neue Mentalität im Hochrhein-Fußball (BZ-Plus)

Aufrufe: 017.6.2021, 10:40 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor