Enttäuschung trotz Tabellenführung

Lange standen das Team des SCM und Trainer Roland Twyrdy nach dem Spiel am Sonntagnachmittag im Mannschaftskreis zusammen. Die Ansprache des Übungsleiters war ruhig und sachlich. Die Spieler hörten zu, die Enttäuschung war allen Beteiligten anzusehen. Minuten nach dem Spiel saßen immer noch einige Meller Akteure niedergeschlagen auf dem Boden. „Vom Ergebnis her bin ich enttäuscht, mit dem Einsatz und der Leistung aber zufrieden. Grundsätzlich war es ein ordentlicher Auftakt“, zog Twyrdy ein passendes Fazit.
Dabei schwang aber auch viel Enttäuschung mit. Immerhin hatte der SCM einen guten Start in das erste Spiel der Aufstiegsrunde erwischt, auch wenn beide Teams vor allem zu Beginn abwartend und taktisch diszipliniert agierten. So kam wenig Torgefahr auf beiden Seiten auf. Hinzu kam eine Verletzung von SCM-Linksverteidiger Maurice Pörschke, der bereits nach sechs Minuten durch Daniel Otto ersetzt wurde.

Von Rekowski erzielt umstrittenes 1:0

Lars Martinetz hatte eine erste kleinere Gelegenheit, traf den Ball aber nicht richtig (13.). Nach 20 Minuten entwickelte Melle mehr Druck. Ein Schuss von Dennis Greiff wurde abgefälscht und landete knapp neben dem Pfosten (28.). Hochkarätige Torchancen blieben aber Mangelware. Kurz vor dem Pausenpfiff setzte Ole De Vries am Strafraum zu einem Distanzschuss an, wurde aber gefoult. Christoffer von Rekowski trat an und schlenzte den Ball unhaltbar für Bevern-Keeper Tobias Brengelmann zum 1:0 ins Tor (45.+1).

Der Freistoß löste bereits vor seiner Ausführung wilde Proteste bei den Gästen aus, weil die Mauer aus ihrer Sicht zu weit vom Ball entfernt gestellt wurde. Beim Gang in die Kabine fing Bevern-Trainer Olaf Blancke den Schiedsrichter ab, stellte ihn lautstark zur Rede und kassierte die Gelbe Karte. „Ich habe eine sehr gute erste Halbzeit von uns gesehen. Da waren wir sehr diszipliniert und haben die Kontrolle gehabt. Die Führung war verdient“, lautete das Pausenfazit von Twyrdy.

Bevern nutzt die einzige Chance zum Ausgleich

Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein offeneres Spiel. Bevern fand besser in die Partie und näherte sich mit einem Distanzschuss von Joshua König (56.) dem Meller Tor an. Das 1:1 fiel schließlich nach einer Unachtsamkeit der Hausherren. Sascha Thale wurde mit einem Querpass an der Strafraumgrenze in Szene gesetzt und konnte sich den Ball ungestört zurechtlegen. Sein Schuss wurde noch leicht abgefälscht und landete wohl auch deswegen unhaltbar für SCM-Keeper Florian Munz im Tor (59.).

Anschließend wurde das Spiel intensiver, die Zweikämpfe nickeliger. Maik Emmrich verpasste nach einem starken Solo nur knapp (64.), Bernd Gerdes hätte nach einem scharf geschossenen SCM-Freistoß von Rene Heitkamp fast ins eigene Tor geköpft (75.). Im Meller Strafraum wurde es nur einmal gefährlich, als Keeper Munz einen Eckball nicht entschieden wegfausten konnte. Aus dem Getümmel vor dem Tor entwickelte sich aber keine wirkliche Torchance für Bevern (90.). Stattdessen wurde der SCM in der Nachspielzeit noch mehrere Male gefährlich. Nach einem vermeintlichen Foul an Martinetz im Strafraum hätte Twyrdy gerne einen Strafstoß für sein Team gesehen: „Vielleicht kann man da einen Elfmeter pfeifen.“
Letztlich blieb es aber beim Remis, mit dem die Gäste wohl deutlich besser leben können. „Wir haben mehr für das Spiel getan. In der zweiten Halbzeit haben wir die ganz klare Ordnung verlassen. Dadurch ist Bevern besser ins Spiel gekommen und hat mit der einzigen Torchance des Spiels das 1:1 gemacht“, analysierte Twyrdy.

Immerhin setzte sich der SCM durch das Unentschieden an die Spitze der Aufstiegsrundentabelle, profitierte dabei aber von der Absage der Partie zwischen Mühlen und Friesoythe.