2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Antonyos Celik (rechts, im Laufduell mit dem Pirmasenser Manuel Grünnagel) avanciert zum Matchwinner.	Foto: Eibner
Antonyos Celik (rechts, im Laufduell mit dem Pirmasenser Manuel Grünnagel) avanciert zum Matchwinner. Foto: Eibner

Entscheidender Treffer als reine Willenssache

RL SÜDWEST: +++ Antonyos Celik mit Premierentor für den FC Gießen / Beruflich stark eingespannt +++

GIESSEN (thos). 19 Minuten hatte er am Samstagnachmittag auf dem Rasen des Waldstadions geackert und gerannt, dann schlug er auf Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Niclas Mohr zu: Mit seinem Premieren-Treffer hat der in der Winterpause vom Verbandsligisten FC TuBa Pohlheim gekommene Antonyos Celik (26) dem FC Gießen den knappen 1:0-Sieg über den FK Pirmasens beschert. Im Interview spricht der 26-Jährige über dieses Tor, die Doppelbelastung mit Beruf und Sport sowie seine Zukunft.

Sie waren schon in den Strafraum eingedrungen, wurden aber vom Pirmasenser Kevin Frisorger ziemlich bedrängt: Wie schwierig war es, diesen Treffer zu erzielen?

Nikola Trkulja hat auf Nico Mohr gespielt. Da habe ich gesehen, dass er aufdreht und die Lücke sucht. Ich durfte nicht zu früh einlaufen und musste auf die Abseitslinie achten. Der Pass hätte für Jonas Arcalean sein können oder für mich. Dass er, wie geschehen, etwas abgefälscht wurde, kann immer passieren, da muss man auch spekulieren. Ich bin dann festgehalten worden, es war eine Willenssache, sich da durchzusetzen und mit dem Tor den Sieg einzutüten. Aber aus dieser Distanz sollte der auch reingehen.

Sie haben bereits einige Spiele verpasst, weil Sie Polizeidienst hatten. Wie lassen sich Beruf und Regionalliga-Fußball unter einen Hut bringen, zumal in dieser Mammut-Saison mit 42 Spieltagen und zahlreichen Englischen Wochen?

Den Fußball betreibe ich mit viel Leidenschaft, das macht viel Spaß. Der Wechsel zum FC Gießen war auch Corona-bedingt, weil ja ab der Hessenliga nicht gespielt wurde. Auch ansonsten ist außer der Arbeit und dem Fußball momentan nicht viel möglich. Außerdem bin ich vom FCG wegen den Wechsels angefragt worden. Natürlich ist das mit der Doppelbelastung anstrengend und ohne die Polizei wäre ich sicher auf mehr Einsatzzeiten gekommen. Ich bin aktuell in einem Semester, das mit Schichtdiensten gefüllt ist.

Sie sind bislang bei 16 Einsätzen 14 Mal eingewechselt worden: Sind Sie zufrieden mit Ihrem persönlichen Saisonverlauf?

Klar, jeder Fußballer möchte so viel wie möglich spielen. Aber die Arbeit und der Beruf stehen für mich an erster Stelle. Es kann sein, dass ich eine Einheit pro Woche verpasse, es können auch zwei oder drei sein. Das ist unterschiedlich, da gibt es keine genaue Zahl. Dass ich dann weniger spiele, ist verständlich, schließlich trainieren die anderen Jungs die ganze Woche über. Wie das laufen wird, dessen war ich mir von Anfang an bewusst. Ich weiß ja, woran die Spielminuten liegen.

Gibt es schon eine Tendenz, ob Sie in der kommenden Runde beim FCG bleiben werden?

Da ist noch keine Entscheidung gefallen, das ist offen. Mit meinem Studium bin ich Anfang nächsten Jahres fertig. Der Blick geht künftig klar Richtung Polizei.



Aufrufe: 022.5.2021, 08:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor