2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Der Thyrnauer Tobias Wagner ist seit Vorbereitungsbeginn Trainer von Kreisklassist Schönbrunn.
Der Thyrnauer Tobias Wagner ist seit Vorbereitungsbeginn Trainer von Kreisklassist Schönbrunn. – Foto: Peter Solek

Engagement in Schönbrunn: »Zunächst hatte ich Bedenken«

Tobias Wagner, neuer Trainer von Kreisklassist Schönbrunn am Lusen, im Interview

Um nach Schönbrunn am Lusen zu kommen, legt der Thyrnauer eine einfache Fahrstrecke von rund 35 Kilometern zurück. Nicht nur deshalb war die Installation von Tobias Wagner als neuer Trainer des Kreisklassisten eine Überraschung. Warum auch der 29-Jährige selbst, bisher ausschließlich im Passauer Raum aktiv, Bedenken hatte was sein Engagement im Bayerwald betrifft, erklärt er im Interview. Er spricht aber auch über das Alleinstellungsmerkmal der DJK-SG Schönbrunn und die damit verbundenen Ambitionen.

Tobias, bist Du schon vollkommen angekommen in Schönbrunn?
Ich bin erst seit ein paar Wochen hier und die Arbeit mit den Jungs macht unendlich viel Spaß. Ich wurde super aufgenommen und freue mich auf die Zeit hier.

Ob Deiner Verpflichtung haben sich doch einige verwundert die Augen gerieben. Wie ist es dazu gekommen, dass Du plötzlich im Bayerwald Deine Zelte aufschlägst?
Ich war große Teile meiner Laufbahn als Spieler, aber auch als Trainer in der Kreisklasse Passau aktiv, das stimmt schon. Als die Anfrage aus Schönbrunn kam, hatte ich hinsichtlich des hohen Aufwandes ehrlicherweise zunächst auch meine Bedenken. Nach den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen habe ich allerdings schnell Gefallen an der Herausforderung gefunden.

Wie fallen Deine ersten Eindrücke aus? Beschreib doch mal die DJK-SG Schönbrunn....
Das Interesse für den Verein ist enorm und alle, die sich einbringen, sind super. Die Mannschaft macht einen hungrigen Eindruck und es macht, wie gesagt, jede Menge Spaß ein Teil davon zu sein.

"Das Interesse für den Verein ist enorm", stellt Wagner (4.v.l.) nach einige Wochen in Schönbrunn fest.
"Das Interesse für den Verein ist enorm", stellt Wagner (4.v.l.) nach einige Wochen in Schönbrunn fest. – Foto: Peter Solek

Weit weit siehst Du die Mannschaft was die Vorbereitung auf die neue Spielzeit betrifft?
Die Jungs machen das bisher ganz ordentlich und wir sind auf einem guten Weg. Gerade in den Testspielen sah man jedoch, dass wir noch einige Defizite haben, an denen wir arbeiten müssen.

Hättest Du Dir nach der langen, langen Corona-Pause eine längere Vorbereitungszeit gewünscht?
Ich bin kein großer Fan von zu langen Vorbereitungsphasen. Dennoch wäre uns die ein oder andere Woche mehr in dieser Ausnahmesituation entgegengekommen.

Wie groß ist die Gefahr kleinerer und größerer Verletzungen nach einer derart langen Zeit ohne Fußball?
Nach der langen Pause ist die Gefahr definitiv größer. Daran besteht kein Zweifel. Daher ist die Verantwortung für uns Trainer nochmals gestiegen, die Jungs behutsam auf die kommende Spielzeit vorzubereiten.

Ist eine neuerliche Unterbrechung irgendwie in Deinem Hinterkopf und sorgte für schlechte Stimmung? Oder gehst Du davon aus, dass die Spielzeit durchgezogen werden kann?
Die Gefahr besteht immer. Dennoch bin ich guter Dinge, dass wieder etwas Normalität einkehrt.

Wieder gehört Schönbrunn zu den Aufstiegskandidaten. Warum klappt es heuer?
Ehrlich gesagt sehe ich andere Mannschaften - auch aufgrund der namenhaften Neuzugänge - etwas stärker als uns.

Oder anders gefragt: Warum klappt es ausgerechnet mit Dir als Trainer mit der Kreisliga?
Es wäre natürlich fantastisch, wenn wir in die Kreisliga aufsteigen würden. Aber dazu braucht es so vieles. Die Saison ist sehr lange und man braucht auch ein bisschen Glück dafür, aber genau das wollen wir uns hart erarbeiten.

Schönbrunn gilt als Talentschmiede. Das Team ist gespickt mit jungen Spielern mit großer Qualität, die aus der eigenen JFG Lusen hervorgegangen sind. Warum spielt die DJK-SG dennoch "nur" Kreisklasse?
Wir haben wirklich viele junge Talente, die zudem noch richtig feine Jungs sind und die früher oder später auch nicht "nur" Kreisklasse spielen werden.

Besteht die Gefahr, im eigenen Saft zu ertrinken? Will heißen: Sind in Schönbrunn alle zu gut Freund, um auch mal Negatives klar und deutlich anzusprechen?
Das denk ich ganz und gar nicht. Eher ist das Gegenteil der Fall. Der Teamspirit ist enorm und eines der großen Stärken von Schönbrunn.

Abschließend der obligatorische Blick in die Zukunft: Erzähl doch mal...
Der Saisonstart steht bekanntlich unmittelbar bevor und das Auftaktprogramm hat es voll in sich. Daher werden wir gleich am Anfang der Saison schon richtig getestet und wissen dann schnell, wo die Reise für die kommende Spielzeit hingeht.

Danke für das Interview, alles Gute für die Zukunft und ganz wichtig: Gesund bleiben.

Aufrufe: 015.7.2021, 06:30 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor