2024-05-31T10:52:53.652Z

Pokal
Gabriel Boakye erzielte den ersten Treffer für die Cottbuser. Foto: Bock
Gabriel Boakye erzielte den ersten Treffer für die Cottbuser. Foto: Bock

Energie lässt in Bernau nichts anbrennen

MIT VIDEOS + GALERIE: Cottbus zieht durch den 6:1-Erfolg in das Viertelfinale des AOK Landespokals ein

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Energie Cottbus löst im AOK Landespokal souverän die nächste Pflichtaufgabe: Gegen den Brandenburgliga-Aufsteiger FSV Bernau gewann der Regionalligist klar mit 6:1 und marschiert damit weiter Richtung Titelverteidigung.

Wie vor der Partie angekündigt, baute FCE-Coach Claus-Dieter Wollitz sein Team im Vergleich zu den vorangegangenen Ligaspielen auf mehreren Positionen um. Kapitän Marc Stein stand zwar im Kader, aber bekam ebenso eine 90-minütige Pause wie unter anderem Fabio Viteritti. Auch bei Toptorschützen Streli Mamba wollte Wollitz vor dem Derby gegen den SV Babelsberg 03 kein Risiko eingehen. Dafür stand Marcel Baude nach mehrwöchiger Verletzungspause erstmals wieder im Aufgebot - und zahlte das Vertrauen auch sofort mit einem Treffer zurück. Im Tor kam Ersatzkeeper Matti Kamenz zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für Energie. Max Grundmann, Paul Gehrmann und Christos Papadimitriou waren die weiteren neuen Gesichter in der Startaufstellung.

Die Umstellungen merkte man den Cottbusern in keiner Phase der Partie an. Ähnlich wie schon in den Pokalduellen gegen Blankenfelde und Falkensee stellte der Favorit die Ampel früh auf Grün. In der 12. Minute nahm es der fleißige und stets anspielbare Gabriel Boakye mit der halben Bernauer Hintermannschaft auf. Alleine vor FSV-Keeper Mohamed Hussein blieb er cool und schob die Kugel zur schnellen Führung der Cottbuser ins Netz.

In der Folge bestimmte der Regionalligist Ball und Tempo. Bernau zog sich weit zurück und versuchte mit Nadelstichen offensiv Akzente zu setzen. Doch vor der Pause hatte Energies Schlussmann Kamenz nicht einen einzigen gefährlichen Ball zu halten. Das war auch FSV-Coach Christian Städing zu wenig: "Man hat schon gemerkt, dass es, auch wenn es nur zwei Spielklassen sind, ein erheblicher Unterschied zwischen beiden Teams ist. Cottbus ist einfach eine Profimannschaft. Und sie haben noch nicht mal an ihrer Leistungsgrenze gespielt. Es war in Ordnung von unserer Seite, aber eine ernsthafte Chance zu gewinnen hatten wir nicht. Das 1:6 ist mir persönlich etwas zu hoch. Und ich hätte mir auch etwas mehr Mut meiner Mannschaft gewünscht. Aber das Ergebnis war vollkommen verdient."

Vor der Pause schraubte Marcelo de Freitas Costa mit einem Doppelpack und Kevin Weidlich das Ergebnis zum vorentscheidenden 4:0 in die Höhe. Der brasilianische Spielmacher stand bei zwei abgewehrten Bällen in der 29. und 41. Minute goldrichtig und traf jeweils im Nachschuss.

Weidlich vollendete kurz vor dem Abpfiff der ersten Hälfte per Kopf eine gefühlvolle Flanke von Boakye am zweiten Pfosten. FSV-Keeper Hussein versuchte zwar noch auf der Linie zu klären, Der umsichtige Schiedsrichter Tim David Horacek sah den Ball aber bereits dahinter und entschied sofort auf Tor für die Gäste.

Nach der Pause änderte sich am Spielverlauf nichts. Cottbus dominierte klar die Partie, Bernau war voll und ganz mit der eigenen Abwehrarbeit beschäftigt. Wenn die Lausitzer das Tempo anzogen, wurde es dennoch sofort gefährlich. In der 61. Minute schickte Lasse Schlüter den eingewechselten Björn Ziegenbein per Pass in die Schnittstelle auf die Grundlinie. Von dort legte er zurück auf den ebenfalls in der zweiten Halbzeit sein Comeback feiernden Marcel Baude, der nur noch einschieben musste zum 5:0.

Danach konnte sich noch Bernaus Schlussmann Mohamed Hussein mehrfach auszeichnen. In der 76. Minute war er aber bei der Direktabnahme von Ziegenbein aus elf Metern chancenlos.

Genau wie auf der Gegenseite Matti Kamenz, der beim einzigen Torschuss des FSV dem Ball nur noch ins Netz hinterher schauen konnte. Nicolai Heidrich hatte sich in der 88. Minute ein Herz gefasst. Der 18-Meter-Schuss wurde von José Matuwila noch unhaltbar für seinen eigenen Torhüter abgefälscht zum Ehrentreffer der Gastgeber.

Dennoch war Claus-Dieter Wollitz zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: "Wir wollen den Titel verteidigen, da musst du gegen einen Sechstligisten gewinnen. Mir hätte heute auch ein 3:0 gereicht, dass es dann sechs Tore mit noch vielen Chancen geworden sind, ist natürlich umso schöner. Schön ist auch, dass Marcel Baude sein Comeback in dieser Saison gefeiert hat. Er hat dafür hart gearbeitet in der Reha und hat die Belohung durch das Tor bekommen. Von daher sind wir zufrieden." Auch die Rotation in der Aufstellung hat sich für den Cottbuser Trainer bewehrt: "Ein kleiner Kader ist gefährlich. Aber auf der anderen Seite kannst du dadurch auch den anderen Spielern Möglichkeiten geben, um Praxis zu sammeln. Oder sich vielleicht auf anderen Positionen zu entwickeln. Trotzdem hätte ich jetzt gerne den einen oder anderen Spieler zurück, weil es in der Meisterschaft schon mehr Gegenwehr gibt. Da brauchen wir gerade in den Herbst- und Wintermonaten mehr Rythmus und klare Organisation", so Wollitz.

Und auch wenn aufgrund des nasskalten Wetters der eine oder andere Zuschauer nicht den Weg nach Bernau auf sich nahm, war es für FSV-Coach Städing eine gelungene Veranstaltung: "Auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat, war es für den ganzen Verein ein Event. Wir hatten in unserer Historie endlich mal ein Pflichtspiel gegen Cottbus. Aber jetzt müssen wir es abhaken und in der Liga wieder besser spielen."

Aufrufe: 07.10.2017, 18:34 Uhr
Sven BockAutor