2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Je später der Abend, desto mehr glichen die Spiele einer Rutschpartie (Foto oben). Das mussten auch die mehr als 500 Zuschauer (Foto unten) in der Halle quittieren. Fotos (2): sta
Je später der Abend, desto mehr glichen die Spiele einer Rutschpartie (Foto oben). Das mussten auch die mehr als 500 Zuschauer (Foto unten) in der Halle quittieren. Fotos (2): sta

Eislaufen statt "Budenzauber"

Hallenboden in katastrophalem Zustand - Bierbecher flog in Halleninnenraum

  • Tradition „zieht“: Der erste Freitag im neuen Jahr gehört dem TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf und seinem Werner-Schulze-Cup, die wie immer gutklassig besetzt war. Das bewahrheitete sich auch wieder in 2019, denn über 500 Zuschauer strömten in die Turnhalle des Gymnasiums.

  • Hallenfußball oder doch Eislaufen? Umso länger der Abend wurde, desto mehr wurde deutlich, dass der Hallenboden dringend einer Sanierung bedarf. Zwar wurde kolportiert, dass derzeit alle Böden der Schulen in der Gemeinde Wilnsdorf nach einer „Reinigungsaktion“ äußerst rutschig seien, doch auf der „Hoheroth“ ist die Situation nicht erst seit Freitag als katastrophal zu bezeichnen. „Vernünftig Fußball spielen kann man hier nicht“, hatte ein Zuschauer Mitleid mit den Protagonisten unten auf dem Feld, die hin und her schlidderten. „So ein tolles Turnier und dann solch ein Boden“, ärgerte sich ein Akteur des TuS Erndtebrück, während Hallensprecher Karl-Heinz Müller deutliche Worte zum Abschluss fand: „Wir müssen froh sein, dass nichts passiert ist. Aber wir wissen ja, wie es bei den Gemeinden ist. Für sowas ist kein Geld da“, zürnte Müller, der den Mannschaften und Besuchern versprach: „Wir werden alles dran geben, dass die Bedingungen nächstes Jahr besser sind. Das darf so nicht noch einmal sein.“ Dabei hatte ein fleißiger Helfer des TuS am Vormittag noch vier Stunden den Boden mit einem Spezialgerät versucht, ein wenig „aufzurauhen“, was allerdings nur in den ersten drei, vier Spielen Erfolg brachte. Danach erinnerte so manche Aktion eher an Eislaufen statt „Budenzauber“.
  • Traurige Worte: Apropos Karl-Heinz Müller. Der Wilgersdorfer fand inmitten der Vorrundenpartien eine Minute, um eine sehr emotionale und bewegende Laudatio zu halten. Drei Wochen nach der letzten Auflage des Schulze-Cups 2018 verstarb mit Achim Kringe, dem Fußballvorstand TuS Wilnsdorf/Wilgersdorf, ein „echter Typ“, wie der Hallensprecher es formulierte und die vielen Besucher zollten mit großem Beifall einem sympathischen Fußballer die letzte Ehre.

  • Es kam ein Bierbecher geflogen: Wahrscheinlich wird der Fan der Sportfreunde Siegen schon am Samstag morgen gedacht haben: „Was hab ich da für einen Mist gebaut?“ Im Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger aus Weitefeld warf der junge SFS-Anhänger aus Frust aufgrund einer Schiedsrichter-Entscheidung einen vollen Becher in Richtung Halleninnenraum, traf aber zum Glück niemanden. Die Folge war eine kurze Unterbrechung, bis ein fleißiger Helfer den Gerstensaft aufgewischt hatte. Vielleicht ringt sich der „Sportfreund“ ja durch, meldet sich beim Veranstalter und bietet sich an, bei der nächsten Auflage im Anschluss sauberzumachen? Das hätte was von Größe und ließe die ansonsten sich vorbildlich verhaltenen Fans des Oberligisten sicherlich in einem besseren Licht dastehen!
Aufrufe: 05.1.2019, 15:00 Uhr
Stefan StarkAutor