2024-05-14T11:23:26.213Z

Spiel der Woche
Sebastian Ting nimmt Maß - und trifft für Schleid zum 1:1
Sebastian Ting nimmt Maß - und trifft für Schleid zum 1:1 – Foto: Hans Krämer

Eiskalt im feurigen Derby

Kreisliga A: Der SV Schleid setzt sich vor 500 Zuschauern in Fließem mit 3:1 durch. VIDEOINTERVIEW mit Taner Weins

Es war ein packendes, heiß umkämpftes, spielerisch aber wenig erhellendes Derby in Fließem. Dass die Gäste aus Schleid die Punkte mit nach Hause nehmen durften, lag einerseits an ihrer Kompaktheit im Defensivbereich und andererseits an ihrem schnellen Umschaltspiel, das die Fließemer Abwehr ein ums andere Mal vor Probleme stellte. Die in neonfarbenen Trikots mit der Aufschrift Lichtblick Bitburg auflaufenden Fließemer (TV berichtete vorab über den Benefizcharakter des Derbys) setzten die ersten Ausrufezeichen, als ein Linksschuss von Mario Stieren im letzten Augenblick geblockt wurde. Einen Moment später klärte Schleids Keeper Dominik Braun einen aus dem linken Halbfeld getretenen Freistoß von Kapitän Nico Heinz über die Latte (18.).

Fast schon logisch, dass die gastgebende SG in Führung ging, als die folgende Ecke im Strafraum eine unübersichtliche Situation auslöste und aus dem Gewühl heraus schließlich ein Schleider Abwehrspieler die Kugel ins eigene Netz drückte – 1:0 (19.).

Keine drei Minuten später blitzte zum ersten Mal die Klasse von Schleids Kapitän Sebastian Ting auf, der einen Freistoß aus 17 Metern unhaltbar über die Mauer zirkelte. Plötzlich stand es 1:1 (22.). Die Gäste rissen in dieser Phase die Partie an sich und hatten mehrfach die Führung auf dem Fuß. Arthur Hartwick scheiterte aus allerdings zu spitzem Winkel an Torwart Simon Gabler, anschließend zeigte der Fließemer Schlussmann nach einem Schuss von Marius Hugo eine Riesenparade. Beinahe hätte Ting aus identischer Position einen weiteren Freistoß ins Netz gesetzt, doch der Schlenzer senkte sich knapp übers Gebälk. Wenige Augenblicke vor dem Halbzeitpfiff erwischte es Fließem kalt, als eine Ecke von Ting bei Boris Niesen landete, dieser per Kopf verlängerte und Linksverteidiger Dennis Wadych den Ball über die Linie stocherte – 1:2 (45.).

In Halbzeit zwei erwischte Schleid den besseren Start und setzte die engagiert, aber zu unpräzise agierenden Gastgeber schachmatt. Als Spielertrainer Taner Weins einen Ball im Mittelfeld eroberte, es blitzschnell ins Umschaltspiel ging, Marius Hugo zentimetergenau nach innen passte und der blank stehende Niesen zum 3:1 vollendete, schien die Partie gelaufen. Fließems Trainer Andreas Klink, der sich in den letzten 20 Minuten selbst noch einwechselte, aber keine Wirkung mehr erzielte, gestand, dass „wir zu viele Bälle in der Vorwärtsbewegung verloren und insgesamt zu ideenlos gespielt haben. Das dritte Tor hätte nie passieren dürfen, weil die Fehlpassquote einfach zu hoch war. Es war nicht unser Tag heute.“

Schleids Spielertrainer Taner Weins:

Der SV Schleid agierte schneller und zielführender, während die Hausherren zu viele Ballstafetten brauchten, um in die gefährlichen Zonen zu kommen. Und diese wurden clever von Nico Hartmann, Andreas Grethen und Weins wegverteidigt. Es war ein packendes, emotionales, von der großen Kulisse getragenes Derby, in dem die Gäste die reifere Spielanlage besaßen. Denn Veron Pandozzi, Ting, Niesen und Arthur Hartwick hätten die Führung sogar noch ausbauen können. Eine Minute vor Schluss blieb eine Direktabnahme von Fließems Patrick Reicherts ohne Erfolg. Schleids Taner Weins zeigte sich zufrieden: „Es war ein heiß geführtes Derby, es war Feuer drin, die wenigen Chancen haben wir eiskalt genutzt. Es war alles in allem ein verdienter Sieg mit einer super geschlossenen Mannschaftsleistung.“

SG Fließem – SV Schleid⇥ 1:3

Fließem/Neidenbach/Malbergweich/Neuheilenbach/Nattenheim-Bieckendorf: Simon Gabler - Tobias Kinnisch, Daniel Marx, Timo Adams (72. Andreas Klink), Fabian Mertes, Nico Heinz, Jonathan Hoffmann, Thomas Kirchen (46. Manuel Berns), Patrick Reicherts, Jonah Armpriester, Mario Stieren.

SV Schleid: Dominik Braun - Taner Weins, Dennis Wadych, Andreas Grethen, Jannick Rings, Nicolas Hartmann, Sebastian Ting, Veron Pandozzi, Marius Hugo (73. Eugen Hartwick), Arthur Hartwick (90. Roman Nagel), Boris Niesen (85. Marco Rieder).

Schiedsrichter: Martin Lenzen (Bongard) - Zuschauer: 500

Tore: 1:0 Eigentor (19.), 1:1 Sebastian Ting (22.), 1:2 Dennis Wadych (45.), 1:3 Boris Niesen (58.)

Aufrufe: 020.9.2020, 18:27 Uhr
Lutz SchinköthAutor