2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit der Einwechslung von Lucas wendete sich für die Eintracht das Blatt in Fußgönheim.
Mit der Einwechslung von Lucas wendete sich für die Eintracht das Blatt in Fußgönheim. – Foto: Mario Luge

Eintracht: Spitzenreiter für eine Nacht

Bad Kreuznach sichert sich mit dem 3:1 in Fußgönheim drei weitere Zähler in der Abstiegsrunde

FUSSGÖNHEIM. Verbandsligist Eintracht Bad Kreuznach hat sein Spiel beim ASV Fußgönheim 3:1 (0:1) gewonnen. Völlig zurecht, denn die Eintracht war die stärkere Mannschaft mit der besseren Spielanlage. Den Erfolg und die Tabellenführung für einen Tag feierte das Team mit lauten „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Gesängen.

Die Partie kann in drei Abschnitte untergliedert werden. Zunächst dominierte Bad Kreuznach, war feldüberlegen, aber nicht zwingend genug. Das Eckenverhältnis von 5:0 für die Gäste bis zur 37. Minute unterstreicht die Kräfteverhältnisse. „In dieser Phase hat uns die Durchschlagskraft gefehlt“, sagte Trainer Murat Yasar hiernach. Mehr als ein paar Halbchancen hatte die Eintracht nicht.

Auf der anderen Seite herrschte zunächst totale Funkstille. Fußgönheim war nervös, hatte eine hohe Fehlpassquote und blieb harmlos. Das hatte auch mit der Zweikampfstärke der Eintracht zu tun. Allen voran Innenverteidiger Niclas Mörbel, der kein Duell verlor, konsequent und zuverlässig agierte und auch in der Luft nicht zu bezwingen war, obwohl er eine Gesichtsmaske trug. „Ich bin an der Nase operiert worden, aber es hat prima geklappt“, erklärte der 24-jährige Abwehrspieler. Mörbel bekam auch von seinem Trainer viel Lob: „Niclas spielt eher selten in der ersten Mannschaft. Aber er hat das heute überragend gemacht.“

Murat Yasar greift in die Trickkiste

Die Phase zwei begann in der 38. Minute, als nach dem ersten Fußgönheimer Eckball ein gewaltiges Durcheinander herrschte, der Ball im Fünfmeterraum aufsprang, und die Eintracht mit Glück ein Gegentor verhinderte. Das fiel indes wenig später, erneut nach einer Ecke. Torschütze Emil Gerth konnte am zweiten Pfosten ungehindert einlaufen und den Ball ins Netz köpfen (43.). „Der ASV hatte aus dem Spiel heraus keine klare Chance, war aber bei Standards brandgefährlich“, analysierte Yasar.

Damit traf er den Nagel auf den Kopf. Bis zur 58. Minute war Fußgönheim dem zweiten Tor näher als Bad Kreuznach, das acht Eckbälle und einige Freistöße überstehen musste, dem Ausgleich.

Beide Wechsel schlagen sofort ein

Dann kippte das Spiel erneut, und daran hatte der Coach einen großen Anteil. Er wechselte nach einer guten Stunde zwei frische Stürmer ein und belebte damit das Offensivspiel seiner Mannschaft spürbar.

Lucas Fernando Alves da Silva und Baturay Özen waren knapp zwei Minuten auf dem Feld, da führte eine Co-Produktion der beiden zum Ausgleich. Nach einem Freistoß schlief die ASV-Abwehr, Alves da Silva legte die Kugel mit dem Kopf auf und Özen hatte keine Mühe aus kurzer Distanz zu vollstrecken (64.). In solchen Fällen spricht man wohl vom glücklichen Händchen des Trainers. Doch der blieb bescheiden. „Es freut mich für die Jungs. Batu hat zuletzt kaum gespielt und Lucas war in den Spielen zuvor mitunter unglücklich in seinen Aktionen“, stellte Yasar die Spieler in den Mittelpunkt.

Dieser Treffer zum 1:1 traf die Gastgeber ins Mark. „Uns hat danach die Frische gefehlt, und die Kräfte sind geschwunden“, verdeutlichte ASV-Coach Fisnik Myftari. Das Spiel unter der Woche in Steinwenden habe viel Kraft gekostet, zudem lasse der dünne Kader kaum zu, zu rotieren.

Spätestens mit dem 2:1 das Thiemo Stavridis mit einer schönen Einzelleistung erzielte und dabei viel Entschlossenheit verriet, war die Partie gelaufen (75.). Ein Slapstick-Eigentor, als Torwart Jannis Meister einen harmlosen Rückpass von Andrej Juric unter der Sohle durchrutschen ließ, war der Schlusspunkt (90.+2). „Wir haben sechs Ausfälle verkraften müssen und sind nach dem Rückstand zurückgekommen. Riesenkompliment an die Mannschaft, auf die ich sehr stolz bin“, resümierte Murat Yasar.



FUSSGÖNHEIM – EINTRACHT 1:3 (1:0)

Eintracht: Becker – Förstel, Mörbel, Brunswig, Flühr – Wingenter, Ludwig (83- Strunk) – Kreidler (62. Alves da Silva), Gelenbevi (62. Özen), Stavridis (90. Arik) – Darcan.

Tore: 1:0 Gerth (43.), 1:1 Özen (64.), 1:2 Stavridis (75.), 1:3 Juric (90.+2, Eigentor).

Schiedsrichter: Simon (Wöllstein).

Zuschauer: 150.

Aufrufe: 024.4.2022, 20:30 Uhr
Thomas LeimertAutor