2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Martin und Tobias Baschin.
Martin und Tobias Baschin. – Foto: Verein

"Eine Pause wäre wohl am besten"

Martin und Tobias Baschin im Doppelinterview über die Verbundenheit zum FSV Groß Leuthen/Gröditsch.

Die Geschwister Martin und Tobias Baschin sind echte Urgesteine des FSV Groß Leuthen/Gröditsch. Was die beiden an ihrem Verein schätzen, erzählen sie im Interview von Stefan Jurrack.

Covid-19 beherrscht momentan die ganze Medienlandschaft und hat auch den Fußball lahmgelegt. Fehlt euch der Fußball gerade sehr?
Tobias: Der Fußball ist ein großer Teil im Alltag und der fehlt mir schon sehr. Egal ob Bundesliga oder Amateurverein. Vor einem halben Jahr hätte ich nicht geglaubt das bei uns alles so heruntergefahren werden kann.
Martin: Ich komme tatsächlich ganz gut zurecht ohne Fußball zu schauen, aber selber will man natürlich so schnell wie es geht wieder gegen den Ball hauen. Aber auch das Miteinander, das Gefühl die Farben des Vereins zu tragen und die Auswärtsfahrten fehlen sehr.

Derzeit steht ja auch noch gar nicht fest, wann wieder gespielt werden darf. Es herrscht noch Kontaktverbot. Sollte man generell die Pause jetzt bis nach den Sommerferien durchziehen, um Risiken zu meiden oder ist eher "umso schneller zurück" umso besser?
Tobias: Am liebsten würde ich sofort wieder spielen, aber im Sinne der Allgemeinheit wäre eine Pause wohl am besten.
Martin: Das sehe ich genauso. Zum Wohle der Allgemeinheit sollte man die Pause so lange wie möglich ziehen und nicht auf Teufel komm raus wieder anfangen zu spielen.

Es wird auch gerade, vor allem in den Amateurligen, viel über die Auf- und Abstiegsregelung diskutiert. Was wäre eurer Meinung nach die "beste Alternative"?
Tobias: Wenn die Saison abgebrochen wird, ist die Hinrundentabelle wahrscheinlich die fairste, jeder hat einmal gegen jeden gespielt.
Martin: Genau, man könnte dann noch überlegen ob man die Auf- bzw. Absteiger in einer Relegation antreten lässt.

Die Liga in der Kreisoberliga Südbrandenburg ruht gerade. Welches Spiel oder welchen Moment würdet ihr als aktuelles Highlight betrachten?
Tobias: Als Basti (Sebastian Milke) nach seiner langen Verletzung sein Comeback gegen Lok Calau gab und auch noch ein super Spiel gemacht hat.
Martin: Für mich war es der 1:0-Erfolg gegen TSG Lübbenau. Diese knappen, umkämpften Siege sind einfach die schönsten.

Es ist im Fußball nicht alltäglich das Geschwisterpaare in einem Verein und das auch noch zusammenspielen. Wer von euch hat mit "Kicken" angefangen?
Tobias: Damals hat Martin in Groß Leuthen angefangen und ich bei Wittmannsdorf, weil dort viele aus meiner Klasse gespielt hatten. Seit der D-Jugend spielen wir aber zusammen beim FSV.
Martin: Natürlich ging es aber auch schon vorher im heimischen Garten los.

Ihr spielt schon mehrere Jahre zusammen und das auch noch bei ein und demselben Verein. Ist euch der FSV so sehr ans Herz gewachsen?
Tobias: Nach 20 Jahren hat man schon eine enge Bindung zum Verein und freut sich über alle Erfolge, egal ob groß oder klein.
Martin: Ja na klar, wenn ich an den FSV denke gibt es zu viele schöne Momente die man erlebt hat. Der Verein ist fest in meinem Leben verankert.

Was war in eurer bisherigen Laufbahn der Moment, den ihr nie vergessen werdet?
Tobias: Der Aufstieg 2007 mit der A-Jugend. Wir hatten eine super Mannschaft mit Spielern aus der ganzen Region. Dazu sind unsere 1. und 2. Männermannschaft auch noch aufgestiegen.
Martin: 2015 spielten wir in Groß Leuthen gegen Ruhland. Es ging hin und her. In letzter Sekunde köpft Pierre Rasch mit vollem Einsatz zum 4:4 ein. Wie wir alle auf ihn stürzten werde ich nicht vergessen. Tobi hielt fünf Minuten vorher sogar noch einen Elfmeter.

Wenn ihr eine Person hättet, die für euch Mr. oder Mrs. FSV Groß Leuthen/Gröditsch wäre, wer würde euch da einfallen und warum?
Tobias: Das ist schwierig zu sagen. Fußballerisch war es über Jahre Carsten Reinhardt, aktuell ist es Pascal Weisbach. Wenn es um die Präsentation des Vereins geht, ist Haiko Van de Reiche ein Aushängeschild. Aber auch der Vorstand und Matthias Lehmann investieren so viel für den Verein.
Martin: Aber auch ein Stefan Pohl leistet wahnsinnig viel, vor allem für die zweite Mannschaft. Ich denke es gibt einige Leute die diesen Titel zurecht bekommen könnten.

Der FSV feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Wäre es aus eurer Sicht schade, wenn dieses Event aufgrund der aktuellen Pandemie nicht stattfinden könnte?
Tobias: Das wäre sehr schade, da ja schon einiges organisiert wurde. Das 20-jährige Jubiläum war eine sehr schöne Veranstaltung und diese wäre bestimmt genauso gut geworden.
Martin: Ich habe von den Plänen bislang nicht viel mitbekommen, aber ein Jubiläum sollte man feiern und es ist sehr schade, dass wir es dieses Mal wohl verschieben müssen.

Was wünscht ihr euch persönlich für die Zukunft und wo würdet ihr den Verein gerne längerfristig sehen?
Tobias: Für mich selbst, dass ich fit bleibe. Für den Verein, dass die Junioren stark besetzt bleiben und die Männer- und Frauenmannschaft davon profitieren kann. Unser Altersdurchschnitt ist schon sehr hoch und das darf sich gerne ändern.
Martin: Ich habe vor noch ein paar Jahre zu kicken und das geht am besten wenn man gesund und verletzungsfrei bleibt. Am liebsten natürlich vor großer Kulisse, denn das sind die Spiele, die am meisten Spaß machen.


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Aufrufe: 06.5.2020, 06:04 Uhr
Stefan JurrackAutor