2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Eine komplizierte Situation

Die SG Mittelmosel Mülheim-Brauneberg tut sich in der B-I-Liga erwartungsgemäß schwer. Potenzial sieht Trainer Björn Matzat aber genügend in seinem Team.

Es ist die erwartet schwierige Saison an der Mittelmosel: Die B-I-Liga-Kicker aus Bernkastel-Kues und Mülheim-Brauneberg haben es trotz großen Aufwands schwer, sich im gesicherten Mittelfeld zu etablieren. Trainer Björn Matzat nennt die Gründe.

Derzeit ist vieles nicht selbstverständlich an der Mittelmosel. Das Team von Spielertrainer Björn Matzat ist schwer in die Gänge gekommen, hat erst vier Punkte auf dem Konto und steckt im Tabellenkeller fest. Die jüngsten Niederlagen beim SV Strimmig (2:4) und gegen die SG Baldenau (3:4) haben die Lage zugespitzt. „Wir haben vor der Saison ganz klar gesagt, dass wir im unteren Mittelfeld angesiedelt sein werden. Aufgrund der Abgänge und der nach wie vor komplizierten Personalsituation war uns bewusst, dass andere Ziele wohl nicht in Frage kommen“, sagt Spielertrainer Björn Matzat, der seit rund zwei Jahren gemeinsam mit „Co“ Roland Fuhr auf der Mülheimer Kommandobrücke steht.

Abgänge wiegen schwer: Der aktuelle Kader gebe in der Breite nicht das her, um die Ausfälle zu kompensieren, so Matzat. Vor allem drückt der Abgang von Peter Coen nach Monzelfeld die Qualität mächtig „Peter ist nicht zu kompensieren, denn er hat in den letzten Jahren beständig seine 30 Tore gemacht. Auch Alex Klunk fehlt uns in der Abwehr. Er ist auch in Gonzerath Stammspieler.“ Die SG-Verantwortlichen haben versucht, das Problem im Vorfeld der Saison in den Griff zu bekommen und mit Stefan Kassing (Sturm) sowie Amin Fhile (Abwehr) adäquaten Ersatz zu verpflichten. Das ist zum Teil gut gelungen. Matzat jedoch schränkt ein, dass „wir mit Stefan Kassing einen guten Stürmer aus Ayl geholt haben, der aber nur wenig trainieren kann, weil er bei einer Firma angestellt ist. Die Arbeit erlaubt es ihm zeitlich kaum, zu trainieren. Er steht immerhin am Wochenende größtenteils zur Verfügung, hat auch beständig seine Tore gemacht.“

So schlugen die Neuen ein: Mit dem Niederländer Joey van der Meer kam ein 21-jähriger Stürmer aus der hessischen Gruppenliga Frankfurt an die Mittelmosel. „Joey arbeitet in Bernkastel und ist ein Spieler für die offensive Außenbahn. Er hat Potenzial“, sagt Matzat, der in Amin Fhile einen guten Verteidiger sieht. „Amin tut unserem Spiel gut, spielt jetzt mit Luca Rehm auf der Innenverteidigerposition und macht relativ wenig Fehler." Die vielen Jungspunde, die im Sommer aus der A-Jugend kamen, seien gut integriert, doch fehle den meisten von ihnen die Spielpraxis, weil es entweder Verletzungen oder aber berufs- und studienbedingte Abwesenheiten gebe. Leon Hepp und Torwart Tom Rapedius sind verletzt, Alin-Cosmin Pop spielt berufsbedingt nur zweite Mannschaft und Nicolas Schultze sowie Markas Kaunas, die gute Anlagen haben, müssten regelmäßiger trainieren, um dem Stammteam anzugehören, so Matzat. Lediglich Nico Theis hat den Sprung bereits geschafft. Matzat: „Nico ist ein sehr guter Fußballer, der aber durch seine Arbeit im Krankendienst oft auch in Mainz ist, kann auch er nicht regelmäßig trainieren.“

Häufige Wechsel im Tor: Da auch Stammtorwart Dirk Schupraß erst drei Spiele absolviert hat und nun einige Wochen verletzungsbedingt ausfallen wird, werden die Sorgenfalten beim Trainer nicht kleiner. Gegen Strimmig stand Routinier Ingo Zimmermann, gegen Bischofsdhron Ilias Rabeh im Tor. Matzat hofft nun, dass Stürmer Pascal Thiel wieder richtig fit wird. Auch er war verletzt, spielte gegen Bischofsdhron immerhin das erste Mal wieder durch. Stephan Berke und Daniel Neugebauer studieren. Das bedeutet kaum Trainingseinheiten und limitierte Fitness. „Sie sind wenigstens zum Spiel am Wochenende da – sonst würde es noch mal schwieriger“, muss Matzat die fehlende Breite im Kader mit Mentalität, Leidenschaft und Kampf auffangen. Der Coach betont, dass drei Spiele in letzter Minute verloren wurden, als „wir unkonzentriert waren. Selbst gegen Tabellenführer Gonzerath haben wir in der letzten Minute das 2:2 gekriegt, obwohl wir ein starkes Spiel gemacht haben. Da müssen wir stabiler werden. Uns fehlt die Eingespieltheit – weil es zu viele Wechsel gibt. Wenn wir komplett sind, können wir problemlos das gesicherte Mittelfeld anpeilen."

Aufrufe: 010.10.2019, 22:30 Uhr
Lutz SchinköthAutor