2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligavorschau
Seit der TSV Diedorf zweimal das Spiel gegen den TSV Zusmarshausen abgesagt, und die Zusmarshauser verbal gekontert hatten, verbindet die beiden Trainer Christoph Kehrle (links) und Jürgen Fuchs (rechts) eine innige Abneigung. Am Sonntag treffen sie sich beim Derby wieder.  Fotos: Oliver Reiser
Seit der TSV Diedorf zweimal das Spiel gegen den TSV Zusmarshausen abgesagt, und die Zusmarshauser verbal gekontert hatten, verbindet die beiden Trainer Christoph Kehrle (links) und Jürgen Fuchs (rechts) eine innige Abneigung. Am Sonntag treffen sie sich beim Derby wieder. Fotos: Oliver Reiser

Eine innige Abneigung

Die unendliche Geschichte, warum die Trainer des TSV Zusmarshausen und des TSV Diedorf nach dem Landkreisderby nicht zusammen ein Bier trinken werden

Es ist definitiv sicher, dass die beiden Trainer Christoph Kehrle (TSV Zusmarshausen) und Jürgen Fuchs (TSV Diedorf) nach dem Spiel am Sonntag kein Bier zusammen trinken werden. „Ich trinke überhaupt kein Bier. Nur Schnaps“, sagt Kehrle. Doch das ist nicht der Grund der gegenseitigen Abneigung. „Er kämpft für seinen Vereinen, ich kämpfe für meinen – das ist legitim“, so Kehrle.

Die ganze Geschichte begann bereits am 13. November 2016, als der TSV Diedorf zum ersten Mal ein Spiel gegen den TSV Zusmarshausen absagte. Der „Zusser“ Abteilungsleiter Andreas Eberhardt ist damals nach Diedorf gefahren, angeblich über den Zaun geklettert und fand bei bestem Fußballwetter einen bestens bespielbaren Platz vor. „Das ist sportlich unfair! Ich komme mit veräppelt vor“, ärgerte sich Eberhard.

Im vergangenen Jahr musste der TSV Zusmarshausen an einem herrlichen Herbsttag erneut unfreiwillig pausieren, weil der TSV Diedorf die Partie abgesagt hatte. „Lächerlich!“, wie auch Kreisspielleiter Georg Bucher meinte. Aber es sei nun mal in der Satzung verankert, dass der Eigentümer, der Verein oder die Gemeinde, einen Platz sperren kann. „Dieser ’Freischuss‘ ist eine Verar ...!“, wetterte er. „Dasselbe Spielchen wie letztes Jahr. Nachdem wir einer Anfrage um Verlegung nicht zugestimmt haben, erfolgte die Absage“, echauffierte sich der sportliche Leiter des TSV Zusmarshausen und sprach von Wettbewerbsverzerrung.

Das Verhältnis der beiden Kontrahenten wurde durch das „Vorspiel“ des Nachholspiels weiter getrübt, das nach längerem Hick-Hack, ob denn angesichts der an diesem Tag tatsächlich zweifelhaften Platzverhältnisse überhaupt gespielt werden könne, auf dem Nebenfeld des TSV Diedorf ausgetragen wurde. Vor dem Spiel soll Zusmarshausens Trainer Christoph Kehrle seinem Gegenüber den Handschlag verweigert und ihm „alles Gute für die Kreisklasse“ gewünscht haben, was dieser vehement bestreitet.

Von Diedorfer Seite wird auch kolportiert, dass sich Kehrle bei der Pressekonferenz nach dem 0:3 verlorenen Spiel bei der DJK Lechhausen negativ über den TSV Diedorf geäußert habe. „Ich habe Lechhausen nur viel Glück für das Spiel gegen Diedorf gewünscht“, sagt Christoph Kehrle, der einräumt: „Ich trage manchmal das Herz auf der Zunge. Da sagt man Dinge, die man im Nachhinein vielleicht besser nicht gesagt hätte.“ Und überhaupt: Man sollte die ganze Angelegenheit nach seinem Dafürhalten nicht so wichtig nehmen: „Wir spielen in der Kreisliga und nicht in der Champions League.“

Aufrufe: 07.4.2018, 16:41 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor