2024-04-29T14:34:45.518Z

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Zum Abschied gab es die eingerahmten Trikots für die Spieler.
Zum Abschied gab es die eingerahmten Trikots für die Spieler. – Foto: Wendorff

Eine Ära geht zu Ende!

Verbandsliga +++ Der SV 1890 Westerhausen verabschiedet vier verdiente Akteure, die allesamt ihren an der wohl erfolgreichsten Ära der Vereinsgeschichte haben

Es war mit Sicherheit viel Wehmut dabei, denn das Ende kam dann sicherlich doch schneller, als es sich die Beteiligten vorgestellt haben. Bereits im Winter war Intern bekannt, dass es im Sommer auf dem Wolfsberg doch einen Umbruch geben wird, und irgendwie auch eine Ära zu Ende gehen wird - die wohl erfolgreichste der Vereinsgeschichte.

Abteilungsleiter Dirk Zimmerhäkel fand dabei auch treffende Worte: Wir als Vorstand reden immer noch über die goldene Generation 85/86, als in Westerhausen das Double aus Pokal und Aufstieg in die Bezirksliga gelang, und ich bin mir sicher, dass in 20 oder auch 30 Jahren über die Namen Michaelis, Borchardt, Reitzig und Timpe gesprochen wird, da bin ich mir sicher. Wir haben mit Euch so viel erreicht in den letzten Jahren, das ist einfach der Wahnsinn gewesen.

Als Erstem wurde es Ronny Borchardt bewusst: der Mittelfeldspieler schleppte viele Wochen lang vier gelbe Karten mit sich herum, ehe er sich in den Dienst seines Teams stellte und in der Partie gegen Haldensleben einen Gegenstoß durch ein Trikotziehen unterband. Dafür gab es folgerichtig den gelben Karton, den Fünften, und damit die Gewissheit, das wars, kein Einsatz mehr im letzten Heimspiel. Und nach zehn Jahren im Verein darf man da sicherlich auch mal Emotionen zeigen. Ronny wechselte in der Winterpause 09/10 auf den Wolfsberg und feierte gleich in seiner ersten Saison den Sieg im Kreispokal, das sollte allerdings auch für einige Jahre der letzte Titel sein. Der mittlerweile 33-jährige lernte das Fussballspielen beim Quedlinburger SV und war dort bereits mit 18 Jahren eine feste Größe bevor der Wechsel zum SV Stahl Thale (zur Saison 07/08) folgte.

Auch der dienstälteste Spieler hängt im Sommer seine Schuhe an den Nagel, mit 35 Jahren sieht auch Marco Michaelis die Zeit, leise Ciao zu sagen. Der kleine wuselige Spieler war nie ein Mann der großen Worte, sondern eher der Taten, auf dem Platz. Bereits seit Sommer 2007 schnürte Marco die Schuhe auf dem Wolfsberg und war stets Publikumsliebling. Früher noch ein gefährlicher Offensivspieler wurde er in den vergangenen Jahren fast nur noch auf den Außenverteidiger-Positionen eingesetzt und das macht er stets stark und mit viel Drang nach vorn. Kam doch mal ein Gegner vorbei gab es die Philipp-Lahm-von-Hinten-Balleinklemm-Grätsche und gleich ging es wieder in die andere Richtung.

Als er im Sommer 2015 kam, wollte er die Karriere ausklingen lassen, nochmal einen Titel gewinnen und mit Kumpel Florian Brinkmann gemeinsam die Schuhe schnüren. Das ging dann für Lars Timpe zumindest teilweise in die Hose - im positiven Sinne. Der Angreifer kam nach 9 Jahren VfB Sangerhausen, in denen er in der Verbandsliga - und sogar eine Saison in der Oberliga spielte - nach Westerhausen in die Landesklasse. Und auch Lars hatte als kongenialer Sturmpartner neben Torjäger Friedrich Fritze Reitzig einen enormen Anteil an alledem, was so fussballerisch um dem Wolfsberg in den letzten Jahren passierte. Der Angreifer kam in seinen vier Saisons auf 107 Spiele, erzielte 50 Treffer selber und bereitete 42 direkt vor. Zu den 42 Vorlagen kommen sicherlich noch allerhand Vor-Vorlagen, denn wenn die Brechstange rausgeholt werden musste, dann war es immer wieder der 32-jährige, der mitseinen weiten Einwürfen für viel Gefahr im gegnerischen 16er sorgte. So gelang der ein oder andere wichtige Treffer.

Abschied nehmen hieß es auch von einem Torjäger, vielleicht sogar von dem Torjäger Sachsen-Anhalts in den letzten Jahren. Friedrich Fritze Reitzig ist dabei in wahrscheinlich jedem Verein ein Begriff. Der Neinstedter kam im Sommer 2012 auf den Wolfsberg um nochmal mit seinen Jugendfreunden Sebastian Werner, Jakob Ewald und Ronny Borchardt zu kicken. Mit über 100 Partien in Ober- und Regionalliga war das damals natürlich ein echter Transferkracher. Fritze erzielte in seinen 203 Einsätzen für die Elf vom Wolfsberg dabei 214 Tore und bereitete weitere 66 direkt vor. In dieser Zeit gewann Fritze dreimal die Torjägerkanone seiner Liga, und wurde in der Saison 13/14 als bester Torschütze Sachsen-Anhalts ausgezeichnet. Wahnsinnige 49 Tore und 14 Vorlagen sammelte der heute 33-Jährige damals.

Alle diese vier Spieler feierten in den letzten Jahren zwei Meisterschaften und stiegen damit von der Landesklasse bis in die Verbandsliga auf. Dazu kam der Doublesieg in der Saison 15/16 und auch beim Highlight im Landespokal gegen den Drittligisten Hallescher FC standen die Spieler auf dem Platz. Trainer Frank Rosenthal verabschiedete Lars Timpe, Marco Michaels und Fritze Reitzig am Samstag mit einer Auswechslung und alle Drei wurden ausgiebig vom Publikum dabei gefeiert. Dass Fritze in dieser Partie nochmal drei Treffer erzielen sollte war mit Sicherheit der perfekte Abschluss unter diese glänzende Karriere.



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Aufrufe: 014.6.2019, 16:13 Uhr
Hannes WendorffAutor