2024-05-02T16:12:49.858Z

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Eine anstrengende, aber erfolgreiche Reise mit dem FC Fortis

Futsal: Bericht von der Auswärtsfahrt zum Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft nach Boppard (Rheinland-Pfalz). Foto: Seweryn Malyk

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Autopanne, wenig Schlaf, Kamera-Defekt - wie der FuPa-Mann die Ausfahrt erlebte.

Gut eine Woche vor dem Viertelfinale in Boppard stand die Entscheidung fest. Der Hamburger FuPa-Mann wird gemeinsam mit dem FC Fortis Hamburg zum Auswärtsspiel der Deutschen Futsal-Meisterschaft reisen. Kurzer Austausch mit Spielertrainer Ali Yasar über Abfahrt, Verlauf der Reise und die Sache war gebongt. Während die Betreuer Torsten Grupe und Marcel Reinfeld mit den Spielern Vitali Wilhelm, Jan Landau, Vincent Boock, Sebastian Menzel, Pascal El-Nemr die gut 500 Kilometer weite Reise am frühen Freitag abend antraten, kam der Rest der Mannschaft um Ali Yasar, Jaques Rodrigues de Oliveira, Danijel Suntic, Alessandro Schirosi, Samuel Graudenz, Marcel Rodrigues, Pascal Nägele, Physio Katja Reeps und eben der FuPa-Mann mit einem 9er-Bus, einem Ford Transit, gemietet von der Gesellschaft "Enterprise", nach.

Alle Akteure waren vor der Abreise noch im Punktspieleinsatz. Nur Jaques konnte mit seinem FC Teutonia 05 einen Sieg einfahren. Der Stimmung tat es keinen Abbruch. Die Welt war trotzdem in Ordnung. Dies sollte sich gut eine Stunde später ändern. Das Fahrzeug, ein Neuwagen, erst 13.000 Kilometer gelaufen, fuhr nicht schneller als 100 km / h, egal wie sehr Ali das Gaspedal durchdrückte. Die gesamte Belegschaft "googlete" nach der möglichen Ursache und vermutete eine Tempobegrenzung, doch dies sollte nicht der Grund sein. Nach einem Stop an einer Raststätte stellten wir fest, dass das Fahrzeug nicht einen Tropfen Kühlflüssigkeit besaß. Die Heizung funktionierte nicht, der Motor wurde immer heißer. Der ADAC wurde zur Hilfe gerufen. Irgendwann wurde die Enterprise-Hotline erreicht, doch die Dame am Telefon untersagte uns, zwei Autos der ADAC zu nehmen. Aus Kostengründen. So langsam wurden wir nervös. Es war 1 Uhr Nachts und wir haben erst knapp 20 Prozent der Strecke hinter uns. Gut eine Stunde später die Wende. Enterprise genehmigte uns jetzt doch, auf zwei Wagen des ADAC zurückzugreifen. So mussten Ali und Samuel die Strecke mit dem ADAC-Helfer noch einmal zurücklegen und sammelten uns ein.

Um 3 Uhr fuhren wir los und kamen kurz nach 8 Uhr in der Unterkunft an. Dort hieß es erneut zittern. Ursprünglich waren die Zimmer nur bis nach dem Frühstück gebucht. Die Jugendherberge war restlos ausgebucht, doch wir hatten Glück. Wir einigten uns mit der Rezeption, dass wir die Zimmer bis 12 Uhr nutzen können. Immerhin. Vier Stunden schlaf ist besser als nichts - so der Tenor in der Mannschaft. Pascal Nägele sagte: "Erst bei Burger King gegessen, dann die Autopanne und dann so wenig schlaf. Das ist die schlechteste Spielvorbereitung, die ich je hatte." Alessandro Schirosi entwickelte eine Jetzt-Erst-Recht Mentalität. "Wenn die Hinreise schon so scheiße war, dann darf es die Rückfahrt auf keinen Fall werden. Ich habe keine Lust mit einer 6:2-Niederlage den ganzen Weg nach Hause zu fahren. Wir werden uns den hintern aufreißen."

Es folgte das Mittagessen. In der "Toscana", einem rustiakalen Lokal mit italienischen Spezialitäten, stärkten wir uns mit Pasta und Pizza. Anschließend ein Spaziergang bei herrlichem Wetter und idyllischem Ausblick. Das hatte was. Während es bis dahin ein wenig locker zuging, steigte die Anspannung nach und nach. Spätestens nach der Ansprache von Ali und Danijel blickte man in fokussierte Gesichter. Die Forits-Kicker waren heiß. Und ich kam mir vor, wie bei einem Auswärtsspiel meines Vereins. Die Daumen wurden noch fester gedrückt. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich ein gutes Gefühl. Fußball und Futsal spielen können die Jungs, nur die Müdigkeit konnte den Hamburgern einen Strich durch die Rechnung machen.

In einer Schulsporthalle wurden wir sehr freundlich empfangen. Angenehme Menschen am Einlass und Verkauf, ebenso der Gegner vom FC Karbach. Gemeinsam mit der Delegation des DFB und der Schiedsrichter wurden die Abläufe genau abgesprochen. Während die Spieler in die Kabinen gingen, baute meine Wenigkeit das Stativ und die Kamera auf. Dann passierte es. Sechs Minuten vor Beginn fiel die Kamera runter und war nicht mehr zu gebrauchen. Was tun? In den Vorberichten wurde den Hamburger Fans ein Video-Liveticker via FuPa.tv versprochen, der jetzt natürlich ausfiel. In der Not geboren war die erste Live-Übertragung mit dem Handy per Livestream. Schnell das Datenvolumen aufgeladen und los ging es. Ohne Handyhalterung gab es überraschenderweise wenig verwckelte Bilder. Während Johannes Mewes, der in der Nähe im Urlaub weilte und ebenso seine Freizeit opferte wie ich, den Liveticker bediente, erzählte ich den Usern zu Hause, wie es auf dem Parkett aussieht.

Beim Warmmachen fiel mir auf, wie ehrfrüchtig die Karbacher die Fortis-Futsaler beobachteten. Da war eine Menge Respekt vorhanden. In den ersten Minuten hielten die Gastgeber sehr gut mit und hatten sogar die besseren Chancen. Aber Samuel Graudenz, der den Vorzug vor Sebastian Menzel erhielt, parierte mehrfach und verhinderte einen Rückstand. Menzel übrigens verhielt sich wie ein echter Teamplayer und ließ sich seine Enttäuschung nicht anmerken. Vitali Wilhelm, Danijel Suntic und Alessandro Schiro (den ich bei der Übertragung für ein paar Sekunden mit Panthers-Spieler Ulas Dogan verwechselte) sorgten für einen 3:0-Vorsprung. Als die Karbacher auf 2:3 heran kamen, war die Berfüchtung da, die Kräfte könnten aufgrund der strapaziösen Anreise nicht reichen. Dann kam Spielertrainer Ali Yasar höchstperönlich und erhöhte auf 2:4. Wilhelm und Suntic erledigten den Rest. Ein 6:3-Auswärtssieg stand am Ende auf der Anzeigetafel. Hochverdient gegen einen Gegner, der fußballerisch streckenweise mithalten konnte, aber aufgrund der geringeren Futsal-Erfahrung keine echte Gefahr darstellte.

Die Rückfahrt verlief angenehmer und leicht feuchtfröhlich. Mit Sebastian Menzel, der zu Hause abklärte, kein Auto mehr fahren zu müssen und abgeholt wurde, gab es mehrere interessante Gespräche bei dem einen oder anderen Kaltgetränk. Ein ereignisreiche, wenn auch anstrengende und unterm Strich erfolgreiche Reise war um 3.30 Uhr beendet. Gratulation an den FC Fortis Hamburg zum Einzug ins Halbfinale. Danke für eine tolle Erfahrung und Respekt an Torsten Grupe, Marcel Reinberg und Katja Reeps, die ehremamtlich unzählige Stunden investierten, um ihre Jungs zu unterstützen.

Aufrufe: 027.3.2017, 18:53 Uhr
Seweryn MalykAutor