2024-04-30T13:48:59.170Z

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F: Schmietow
F: Schmietow

Ein wenig selbst überrascht

Aufsteiger TSV Bardowick spielt furios - "Haben nicht die besten Fußballer"

Der TSV Bardowick ist wahrscheinlich das Überraschungsteam in der aktuellen Spielzeit. Als Aufsteiger steht der TSV auf dem vierten Platz und hat in der Rückrunde noch kein Spiel verloren. Investitionen in die Infrastruktur, eine große mannschaftliche Geschlossenheit und ein ausgeglichener Kader sind die Säulen dieses Erfolgs.

Dass es für die Bardowicker dieses Jahr so gut läuft, ist auch für Trainer Christopher Hehl ein wenig überraschend: „Dass es mehr nach oben geht, als nach unten ist für uns als Aufsteiger natürlich eine tolle Sache.“ Immerhin war das Ziel nur der Klassenerhalt, für den Hehl 35 Punkte einplante. Noch ist diese Punktzahl nicht erreicht, aber auch der Trainer weiß, dass ein Abstieg schon sehr kurios wäre. Ein neues Saisonziel soll trotzdem nicht ausgerufen werden. „Jeden Punkt, den wir zu den 35 holen, ist Gold wert“, bleibt Hehl bescheiden.

Den Ursprung für den guten Erfolg sieht er in der guten Infrastruktur in Bardowick, durch die auch im Winter die Möglichkeit bestanden, immer ein gutes Trainingsprogramm zu bieten. Der Ertrag ist eindeutig: In der Rückrunde ist der TSV ungeschlagen und das soll auch so bleiben: „Wir haben uns vorgenommen, nach dem Winter kein Spiel mehr zu verlieren. Das sieht auch ganz gut aus.“ Selbst gegen den scheinbar unschlagbaren Ligaprimus TSV Gellersen holte Bardowick einen Punkt – und wenn es nach Hehl geht, wäre in diesem Spiel sogar noch deutlich mehr drin gewesen. Als besonders wichtig für die guten Leistungen hebt Hehl die mannschaftliche Geschlossenheit heraus. „Wir haben nicht die besten Fußballer, aber eine starke Gemeinschaft“, findet er und sagt überzeugt: „Ich bin der Meinung, dass man mit Einstellung und Leidenschaft Technik schlagen kann.“

Auffällig ist zudem eine große Ausgeglichenheit im Team. Einen echten Torjäger gibt es nicht: Steffen Mäding und Axel Wedowski haben je acht Treffer erzielt, Jean Hughes Kouame und Dennis Meyer je fünf. „Wir sind sehr variabel und können auch innerhalb der Mannschaft gut umstellen“, lobt Hehl. Das Gerüst in der Defensive bildet der in der Hinrunde verletzte Kapitän und Innenverteidiger Roman Razza. Im Mittelfeld trumpfen David Schneider und Hauke Zechel mit Zweikampfstärke und Übersicht auf. „Ich will aber keinen explizit herausheben. Den vierten Platz hat sich die Mannschaft erarbeitet“, verweist Hehl direkt wieder auf den Zusammenhalt im Team.

Im kommenden Jahr übernimmt der jetzige Co-Trainer und ehemalige Juniorennationalspieler Thomas Schröder. „Thomas kennt die Mannschaft und wir wissen um seine Qualität. Warum sollten wir dann einen Neuen holen“, ist der sportliche Leiter Salvatore Sciume fest davon überzeugt, dass der Aufschwung auch mit dem Trainerwechsel anhält. Der 30-Jährige Hehl sucht unterdessen bei Landesligist Eintracht Lüneburg eine neue Herausforderung: „Ich wollte nach dem Abstieg mit dem TSV den Wiederaufstieg schaffen und ihn zu einem soliden Bezirksligisten machen. Auch weil das jetzt geklappt hat, habe ich für mich entschieden, den nächsten Schritt zu gehen.“

>Der Kader vom TSV Bardowick

Aufrufe: 011.4.2018, 18:10 Uhr
Lenny AlbersAutor