Und auch dort wissen die gegnerischen Abwehrreihen seitdem, wenn sie auf die Gelb-Schwarzen treffen, dann heißt es auf „den Guber“ aufzupassen, der nun nicht die weiten Wege geht, doch meistens zur Stelle ist, wenn es scheppern soll. Sechs Spiele müssen die Mannen von Hans-Jürgen Linge noch absolvieren, schnuppern stark am Relegationsplatz, da ist der aktuell mit 23 "Buden" als einziger in die Phalanx der tschechischen Goalgetter in der Kreisklasse Ost eindringende, körperlich eigentlich unscheinbare Knipser gefordert, um mit seinen Kameraden vielleicht noch Großes erreichen zu können.
Das echte Waldauer Eigengewächs hat bislang seinem Heimatverein die Treue gehalten, weil dort halt so vieles einfach top ist. Natürlich schwirren im Kopf dennoch die Träume, von einer Karriere einmal in einer höheren Klasse, doch momentan zählt nur der SVW, wie er unter anderem in unserem Interview erzählt. Dort wird man natürlich versuchen, ihn zu halten, denn ein SVW einmal ohne Tobias Guber können sich nicht viele vorstellen. Der Torjäger feiert nun am zweiten Weihnachtsfeiertag seinen 24. Geburtstag, wohnt in Oberlind, einem Ortsteil von Vohenstrauß und ist beruflich als Kaufmann im Groß- und Außenhandel tätig. Fragt man ihn nach Hobbies außerhalb des Fußballs, dann heißt es „Unternehmungen mit Freunden“ und „kleine, aber auch große Fahrradtouren“.
Tobi, wo und in welchem Alter hast Du denn mit dem Fußball begonnen? Warst du schon in den Anfängen ein so treffsicherer Schütze?
Soweit ich mich noch erinnern kann, habe ich im Alter von 4 oder 5 Jahren beim SV Waldau das Fußballspielen angefangen. Ob ich damals auch so treffsicher war, daran kann mich nicht mehr so genau erinnern, geschweige denn auf welcher Position ich in meinen Anfangsjahren eingesetzt wurde.
Reden wir über die Gegenwart. Was gefällt dir an deinem Verein ganz besonders, was zeichnet ihn besonders aus?
Ganz klar sind das die Leute und das Umfeld hier in Waldau. Ich spiele mit den meisten schon seitdem ich denken kann in einer Mannschaft und treffe mich auch regelmäßig in meiner Freizeit mit ihnen. Auch unsere Abteilungsleitung macht rundherum einen tollen Job. Zusammengefasst: Von ganz oben bis hin zu den Zuschauern, bei uns passt es einfach. Und der wahnsinnige Zusammenhalt im ganzen Verein tut natürlich sein Übriges.
Welches Saisonziel hast du Dir für die aktuelle Saison persönlich und für Deine Mannschaft gesetzt?
Mit der Mannschaft wollen wir die letzten noch ausstehenden Spiele noch erfolgreich gestalten und dann mal sehen, was dabei noch rausspringt. Persönlich möchte ich die Mannschaft natürlich in der Restsaison noch mit so vielen Toren wie möglich unterstützen.
Du bist Goalgetter, da werden sicher auch Vereine aus höheren Klassen auf Dich aufmerksam. Hat es Angebote gegeben und warum hast Du dann doch deinem Verein die Treue gehalten?
Das ein oder andere Angebote hat es schon gegeben, welches mich auch schon zum Überlegen gebracht hat. Doch im Endeffekt sind hier viele Freunde, die ich auch schon lange kenne, so dass ich bislang einen Wechsel noch nicht in Angriff genommen habe. Allerdings ist es in der Zukunft mein Ziel, das Glück bei einem anderen, höherklassig angesiedelten Verein doch zu versuchen.
Gibt es ein Vorbild unter den ehemaligen oder aktuellen Torjägern für Dich?
Als ich noch jünger war, hat mich Fernando Torres in seinen Zeiten beim FC Liverpool wahnsinnig begeistert. Seine Ballbehauptung und seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor waren unglaublich. Schade, dass er dann nach seinem Wechsel zu Chelsea nicht mehr so erfolgreich war.
Was war Dein größter sportlicher Erfolg und was war Deine größte sportliche Niederlage?
Zu einem meiner größten sportlichen Erfolge gehört natürlich damals in der Saison 2015/16 der Aufstieg mit dem SVW die Kreisklasse Ost. Schade und für mich irgendwie tragisch war dann der Verlauf der darauffolgenden Saison. In dieser konnten wir bis zum Ende vorne um den Relegationsplatz mitspielen. Dann haben wir in einem der letzten Saisonspiele nur ein 1:1 gegen die SpVgg Pirk erreicht, dabei verschoss ich kurz vor Schluss auch noch einen Elfmeter. Die vergebenen zwei Punkte fehlten uns dann am Ende, um um den Aufstieg mitspielen zu können. Bis heute werde ich von dem ein anderen Kollegen noch auf diese Situation angesprochen, somit zählt dieses Spiel zu einer meiner schmerzhaftesten sportlichen Niederlagen, auch weil ich in regelmäßigen Abständen immer wieder daran erinnert werde.
Welches Ritual hast Du vor einem Spiel?
Ich pflege vor einem Spiel kein großes Ritual. Ich nehme es wie es kommt. Ich trinke lediglich ab und zu vor dem Spiel noch in Ruhe einen Kaffee, entweder in der Eisdiele in Vohenstrauß oder in unserem Sportheim.
Wo ist das unangenehmste Auswärtsspiel und warum?
Unangenehm finde ich die Spiele in Pleystein, dort geht es auf dem Feld ziemlich ruppig zu und auch die lautstarken, hitzigen Fans schaffen eine ganz eigene Athmosphäre. Ziemlich hart und schwer sind auch immer die Spiele gegen Vohenstrauß. Da schaffen wir es einfach nicht, ein Tor zu erzielen, kassieren aber grundsätzlich eines. So haben wir über die letzten Jahre gesehen die meisten Spiele gegen die SpVgg mit 1:0 verloren.
Wer ist der Kabinen-DJ bei Euch im Team und wie ist die Musik?
Vor den Spielen legt meistens noch unser Kapitän Alex Wolfrath auf. Nach den Matches wird die Musikbox herumgegeben und jeder darf mal. Von daher wird es dann vogelwild, von Hits aus den 80ern bis zu aktuellen Hits wird alles gespielt.
Wenn Du Bundestrainer wärst: Welchen Mitspieler würdest Du für die Nationalmannschaft nominieren und warum?
Ich würde als Bundestrainer unseren Kapitän Alex Wolfrath nominieren, denn er ist diszipliniert und kommt seiner Vorbildfunktion für die Mannschaft bestens nach. Da uns sein Bruder auch schon trainiert hat und der ihm sehr ähnlich ist, denke ich, liegt das bei beiden einfach im Blut. Ich denke der Alex würde bestimmt ein gutes Bild abgeben.