Doch trister hätte das Ball-Comeback des Fußball-Regionalligisten nicht starten können: Nach etwa 40 Sekunden führte der Oberligist 1:0. Darius Stawski tauchte unbehelligt vor Aachens neuem Keeper Mario Zelic auf und vollendete mühelos. Die Hausherren wirkten etwas müde, im Spielaufbau schlichen sich viele einfache Fehler ein. Der Oberligist trat robust auf, ein Gegner von dem Kaliber, auf das Aachen in ein paar Wochen im FVM-Pokalhalbfinale beim SC Pesch trifft.
Die ersten Aachener Gelegenheiten hatte Vincent Boesen mit zwei Weitschüssen (9./21.). Fiedler, der vor der Abwehr spielte, setzte einen Weitschuss knapp vorbei (28.). Die Aachener übernahmen. Kai Bösing wollte den weit aufgerückten Gäste-Keeper Jan Klaus Fauseweh überlisten, aber sein Schlenzer trudelte ins Nirwana (30.). Fauseweh neigte zu Ausflügen, Abwehrspieler Dacain Baraza musste nach einer Kopfball-Bogenlampe von Boesen auf der Linie klären. Marco Müller ließ vor der Pause Aachens einzigen Eckball ungenutzt.
Stefan Vollmerhausen stellte ein bisschen um, sein Team schnürte den Gegner nun ein. „Die Mannschaft hat sich gut reingehauen und Widerstände überwunden”, war Aachens Trainer nicht unzufrieden. Boesens Linksschuss aus halb linker Position flog nur knapp am Tor vorbei (67.) – der Ausgleich lag in der Luft: Bösing registrierte, dass Hernes Keeper zu weit vor dem Tor stand und schlenzte den Ball in den Winkel. Der Treffer hätte ein paar tausend Zuschauer mehr verdient gehabt. Der Sieg war durchaus möglich. Doch ein Drop-Kick von Frederic Baum verpasste das Tor nur knapp (72.), Robin Garnier scheiterte an Fauseweh (76.). Vollmerhausen blieb eher gelassen: „Es kommen ja noch torgefährliche Spieler dazu.”
Aachens neuer Trainer konnte nur 14 Feldspieler aufbieten, Wallenborn, Batarilo und Rüter pausierten leicht angeschlagen. Dagegen fällt Sebastian Schmitt den Rest des Jahres aus: Bei einem Trainingsunfall am Freitag hatte er sich das Sprunggelenk gebrochen sowie das Syndesmoseband gerissen und ist bereits operiert worden. „Das hat die Mannschaft geschockt”, sagte Vollmerhausen. Immerhin zeigte Gastspieler Oluwabori Falaye viele gute Ansätze. Aachen will zeitnah entscheiden, ob der Kanadier weiterhilft – und ob er finanzierbar ist.