2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: IMAGO / BeckerBredel

Ein Sieg für Alexander Klos, aber kein normales Spiel

Der FC Freisen spielte erstmals nach dem Polizistenmord von Kusel

Am 31. Januar dieses Jahres starb Alexander Klos – der Polizist wurde mutmaßlich von einem Wilderer ermordet. Für seine Teamkollegen vom Verbandsligisten FC Freisen geht das Leben weiter. Seit dem vergangenen Wochenende auch wieder auf dem Platz, in einem Pflichtspiel.

Und das erste Spiel nach dem Tod, der das gesamte Land bewegte, war für das Team, dem Klos Jahre lang angehörte, alles, nur nicht normal. Als sich die FC-Akteure vor dem Spiel mit Trauerflor am Arm um den Mittelkreis aufstellten, legten sie die Arme um die Schulter der Teamkameraden und auf der Anlage wurde es still. Gespenstisch still, denn die über 200 Zuschauer rührten sich nicht. Kein Mucks war zu hören.

Erst eine Durchsage des Stadionsprechers beendete die Lautlosigkeit: "Heute versuchen wir, wieder Fußball zu spielen. In diesen schweren Zeiten ist das ein Zeichen des Respekts. Versuchen wir, uns auch heute mit Respekt zu begegnen. Alexander hätte das gefallen."

Selbstverständlich würde der FC Freisen an diesem Tag alles für Alexander geben wollen, doch das gelang nicht wirklich. So wirkte die Partie lange verhalten, fast abwartend. Und als den Gastgebern gegen den VfB Theley nach 24 Minuten doch das einzige Tor der Partie gelang, wirkte auch der Jubel verhalten. Fast artig, mehr demütig klatschte Torschütze Sebastian Schad mit seinen Mitspielern ab. Es war der Höhepunkt eines traurigen Spiels, dass immerhin mit einem Sieg für ihren Alexander endete.

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Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft haben bisher ergeben, dass ein dringend Tatverdächtiger am frühen Morgen des 31. Januar eine Polizeianwärterin und den Polizisten Alexander Klos bei einer Verkehrskontrolle nahe dem pfälzischen Kusel erschossen haben soll. Offenbar wollte der Mann das Wildern verdecken. In seinem Kleintransporter lagen 22 getötete Wildtiere. Der Mann gilt inzwischen als Alleintäter. Im Falle eines Schuldspruchs droht Andreas S. die Sicherungsverwahrung.
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Aufrufe: 08.3.2022, 17:52 Uhr
redAutor