2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Spannender Moment: Unter den Augen von Notarin Dr. Natascha Krist (links) und dem 1. Vorsitzenden Hubert Daubmeier werden im Vereinsheim der SpVgg Unterstall/Joshofen die Stimmzettel ausgezählt. 	F.: Dirk Sing
Spannender Moment: Unter den Augen von Notarin Dr. Natascha Krist (links) und dem 1. Vorsitzenden Hubert Daubmeier werden im Vereinsheim der SpVgg Unterstall/Joshofen die Stimmzettel ausgezählt. F.: Dirk Sing

Ein neuer Verein ist geboren

Die SpVgg Unterstall-Joshofen und der SV Bergheim haben zeitgleich über die geplante Fusion abgestimmt und bilden künftig die SpVgg Joshofen-Bergheim

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In Joshofen und Bergheim fanden parallel die Abstimmungen in den Vereinsheimen statt - und am Ende gab es das gewünschte Ergebnis. Die SpVgg Unterstall-Joshofen und der SV Bergheim fusionieren zur neuen SpVgg Joshofen-Bergheim. Die Redakteure Dirk Sing und Benjamin Sigmund von der Neuburger Rundschau waren vor Ort und schildern die Abende.

Joshofen

20.12 Uhr
Es geht los: Vor nahezu „vollem Haus“ begrüßt der 1. Vorsitzende Hubert Daubmeier die 131 anwesenden Mitglieder. Die Ladung sei form- und fristgemäß herausgegangen, wodurch die Versammlung beschlussfähig sei. Daubmeier weist seine „Schäfchen“ nochmals darauf hin, dass es insgesamt zwei Abstimmungen und dementsprechend zwei Stimmzettel gebe: Zum einen gehe es über die Fusion mit dem SV Bergheim, zum anderen über die künftige Namensgebung. „Für beides benötigen wir mindestens 75 Prozent Zustimmung. Ansonsten kommt diese Fusion nicht zustande“, erklärt der 1. Vorsitzende.

20.17 Uhr
Jetzt wird es „etwas“ trocken. Daubmeier geht im Einzelnen auf den Verschmelzungsvertrag mit dem SV Bergheim ein. Eine Pflichtaufgabe, bei der vor allem die jüngeren Mitglieder die Aufmerksamkeit „leicht“ verlieren. Nach 15 Minuten haben sie es jedoch „überstanden“.

20.34 Uhr
Daubmeier ruft zur ersten Abstimmung auf! Es geht zunächst um die geplante Fusion. Nachdem ein Mitglied zwischendurch noch wissen wollte, was das Ziel dieser Fusion sei und was künftig mit den jetzigen Spielern der ersten Fußball-Herrenmannschaft geplant sei (Daubmeier und Abteilungsleiter Stefan Schneider lieferten die Antworten), werden die Stimmzettel mit mehreren Körbchen eingesammelt und sofort im Saal von Martin Lödl (Kassier), Tobias Göbel (Schriftführer) und Klaus Fischer-Stabauer (2. Vorsitzender) – unter den Augen von Notarin Dr. Natascha Krist und Daubmeier – ausgezählt.

20.51 Uhr
Zum ersten Mal an diesem Abend reckt Daubmeier den rechten Arm in die Höhe und verkündet sichtlich zufrieden das Ergebnis: „121 Ja- und acht Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen bedeuten eine Zustimmung von 94,5 Prozent. Das ist ein tolles Ergebnis.“ Unter Dach und Fach sei der Verschmelzungsvertrag damit aber noch nicht. Daubmeier verweist darauf, dass auch bei der zweiten Abstimmung über die Namensänderung eine 75-Prozent-Mehrheit nötig sei. Auf los geht’s los...

21.05 Uhr
Ein breites Grinsen tritt in Daubmeiers Gesicht, als er erneut ans Rednerpult tritt. Auch die Vereinsnamens-Änderung wird mit einer Zustimmung von 88,4 Prozent (114 Ja-, 15 Nein-Stimmen, jeweils eine Enthaltung und ungültige Stimme) angenommen. Erneut geht die rechte „Siegerfaust“ nach oben – wohlwissend, dass „die Arbeit für uns jetzt erst richtig beginnt“.


Bergheim

20.00 Uhr
Es soll losgehen. Eigentlich. Noch laufen im Sportheim des SV Bergheim allerdings die Vorbereitungen. Auf dem Tisch vor Helmut Babinger herrscht ein Zettelwust. Der Vorsitzende des SV Bergheim wirkt nervös. Da wird schon mal der NR-Redakteur für den Notar gehalten und mit formellen Fragen konfrontiert.

20.02 Uhr
Ein Mann, mit Anzug, Hemd und Krawatte bekleidet, trifft ein. Er sticht aus der Masse heraus. Dabei muss es sich um den richtigen Notar handeln. Das merkt auch Babinger und unterhält sich länger mit Dr. Bastian Grimm, der noch einige Ratschläge verteilt.

20.16 Uhr
Noch immer trudeln Mitglieder ein. Sind die letzten Minuten als SV Bergheim angebrochen? An den Wänden erinnern Bilder und Wimpel an die Vergangenheit des Vereins. Die Aufstiegsmannschaft in die B-Klasse 2011/12 ist etwa auf einem Foto zu sehen. Die Mitglieder diskutieren. Die Stimmung? „Uns bleibt ja nichts anderes übrig“ ist der Tenor im mit 62 Mitgliedern gut gefüllten Vereinsheim. Auf jedem Platz liegt ein Abstimmungszettel, der über die Zukunft des SV Bergheim entscheiden wird, bereit.

20.19 Uhr
Jetzt geht es los. Babinger tritt an das Rednerpult. Er spricht über den Verschmelzungsvertrag und erläutert verschiedene, zum Teil komplizierte, Paragrafen. „Das ist eigentlich nicht so mein Ding“, wird er später sagen. Babinger redet 16 Minuten. Noch Fragen? Keine Fragen. Außer nach Details, die noch nicht beantwortet werden können.

20.41 Uhr
Die Abstimmung beginnt. Aktuelle und ehemalige Fußballer, die Frauen aus der Gymnastikabteilung und viele mehr geben ihre Stimmzettel ab. Die Auszählung kann beginnen. Die Stimmung? Optimistisch.

20.54 Uhr
Helmut Babinger tritt erneut an das Rednerpult. Jetzt ist er entspannt, anders als zu Beginn des Abends. „Ich habe eine erfreuliche Mitteilung“, sagt er laut. 58 Mitglieder haben für Ja gestimmt, drei für Nein, eine Person hat sich enthalten. Die nötigen 75 Prozent wurden locker erreicht. Einzig das Ergebnis aus Joshofen ist noch nicht bekannt.

21.07 Uhr
Nun ist es amtlich. Beide Vereine haben der Fusion zugestimmt. „Erleichterung“, sagt Babinger nach seinen Gefühlen gefragt. Mehrere Hundert Arbeitsstunden lägen hinter den Verantwortlichen. Sie waren nicht umsonst.

Aufrufe: 013.5.2016, 12:27 Uhr
Neuburger Rundschau / D. Sing, B. SiegmundAutor