2024-05-28T14:20:16.138Z

Team Rückblick

Ein großartiges Happy End

Der Kreisligist SC Reusrath war im Kampf um den Aufstieg zur Bezirksliga fast schon hoffnungslos abgeschlagen. Die Mannschaft um Trainer Udo Dornhaus gab allerdings nie auf – und Kapitän Martin Steinhäuser führte das Team als Schlüsselspieler tatsächlich noch zur Vizemeisterschaft.

Für den SC Reusrath (SCR) waren die letzten Wochen in der abgelaufenen Saison 2011/2012 ein Traum. Das Team um Trainer Udo Dornhaus legte in der Fußball-Kreisliga A Solingen einen beachtlichen Endspurt hin und landete noch auf dem zweiten Tabellenplatz, der ebenfalls zum Aufstieg in die Bezirksliga berechtigt. Durch sechs Siege hintereinander verdrängten die fast schon aussichtslos abgeschlagenen Reusrather den VfL Witzhelden vom zweiten Platz – was für den SCR eine ganz besondere Genugtuung war. "Das Spiel in Witzhelden war entscheidend", meint Dornhaus. Mitte April verlor seine Elf mit 1:3 beim direkten Konkurrenten und musste den Aufstieg hier bei sechs Zählern Rückstand eigentlich abschreiben. Aus Dornhaus Sicht nahm Reusrath gerade diese Partie als zusätzlichen Schub mit: "Wie sich die Witzheldener verhalten haben, das ging gar nicht. Unsere Reservespieler wurden angepöbelt und beleidigt. Respekt vor dem Gegner muss sein. Da haben wir uns dann gesagt, dass wir alles dafür tun wollen, dass Witzhelden möglichst lange zittern muss. Denen hätten wir den Aufstieg auf keinen Fall gegönnt."

Besseres Torverhältnis

Tatsache ist, dass sich die Reusrather aufrafften und dabei vor allem echten Teamgeist in die Waagschale warfen. Zwei deutliche Siege gegen den FK Srbija Leverkusen (17:0) und den VfB Solingen II (9:0) verschafften dem SCR gleichzeitig das bessere Torverhältnis (plus 74 gegenüber plus 70), das unter dem Strich den Ausschlag im Duell der beiden punktgleichen Konkurrenten gab (jeweils 65 Zähler).

Während der SCR in der Hinrunde eher von seiner sattelfesten Defensive profitierte (nur neun Gegentore), entwickelte sich in der Rückserie die Offensivabteilung zur treibenden Größe. Allein in den 15 Partien nach der Winterpause schoss Reusrath 74 Tore (Hinrunde 32). Mitverantwortlich dafür waren die Brüder Julien und Manuel Frank (im Winter aus Leichlingen gekommen) sowie die Rückkehr von Torjäger Michael Urban, der lange gefehlt hatte (Mittelfußbruch).

Den feinen Unterschied machte letztlich allerdings Kapitän Martin Steinhäuser aus. "Martin war auf jeden Fall der Schlüsselspieler in dieser Saison. Er hat am Ende ja fast alle wichtigen Tore für uns gemacht", erklärt Dornhaus, "man merkt ihm an, dass er endlich eine Saison verletzungsfrei durchspielen konnte." Neben Steinhäuser nahmen Moritz Kaufmann in seiner ersten Saison im Seniorenbereich, Marco Schobhofen und Daniel Fischermann eine sehr gute Entwicklung. "Ein großes Plus war außerdem die Trainingsbeteiligung, die über die ganze Saison hinweg immer sehr hoch war", findet Dornhaus, "dadurch hatten wir eine Fitness, die uns in den Schlussphasen den einen oder anderen Punkt mehr gebracht hat."

Hinweis auf den Pokal

Für die Zukunft in der Bezirksliga hofft Dornhaus nun auf mehr Fußball als Kampf. Gegen aggressiv spielende Kontrahenten mit eher begrenzten spielerischen Mitteln habe man sich stets schwergetan. Dornhaus: "Teams, die auch etwas taktischer spielen, liegen uns mehr. Das hat man im Kreispokal gesehen." Hier gabs in der vierten Runde ein 1:0 beim Bezirksliga-Zweiten FC Monheim und damit die Qualifikation für den Niederrhein-Pokal 2011/2013. Die letzten Wochen der alten Saison waren eben ein Traum.

Aufrufe: 022.6.2012, 00:00 Uhr
Rheinische Post / Martin RömerAutor