2024-05-02T16:12:49.858Z

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Will mit dem 1. FC Heidenheim den Relegationsrang unbedingt verteidigen: der Aachener Tobias Mohr.
Will mit dem 1. FC Heidenheim den Relegationsrang unbedingt verteidigen: der Aachener Tobias Mohr. – Foto: FOTO: IMAGO/EIBNER
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Ein „Finale“ mit Ex-Alemannen

Heidenheim gastiert am letzten Zweitliga-Spieltag bei Aufsteiger Bielefeld

Mit großer Spannung blicken die Fußballfans auf den morgigen Sonntag (15.30 Uhr). Dann wird sich entscheiden, welcher Zweitligist die Relegationsspiele gegen den Tabellen-16. der Bundesliga bestreiten darf. Die besten Karten hat der 1. FC Heidenheim, der vor dem letzten Spieltag einen Punkt Vorsprung auf Verfolger Hamburger SV hat. Vor dem großen Finale können sich der Tetzer Robert Leipertz und der Aachener Tobias Mohr berechtigte Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen. Der vom Ex-Alemannen Frank Schmidt trainierte Club aus Baden-Württemberg gastiert beim Tabellenführer Arminia Bielefeld. In der SchücoArena kommt es dabei voraussichtlich zum Wiedersehen mit zwei weiteren Dürenern: Reinhold Yabo und Stephan Salger stehen im Kader der Ostwestfalen und feierten mit dem Team vergangene Woche die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs.

Finanzieller Schaden

So ist zu befürchten, dass die Bielefelder nicht mehr alles in die Waagschale werfen könnten, zumal sie von einem Aufstieg Heidenheims auch finanziell profitieren würden. Sollte der FCH sein Spiel gewinnen, wäre das Schmidt-Team sicher Dritter und der gleichzeitig gegen den SV Sandhausen spielende HSV hätte keine Chance mehr auf Platz drei. Sollte Heidenheim statt des HSV aufsteigen, würde das den Bielefeldern zwei Millionen Euro mehr an Fernsehgelder in der kommenden Saison bescheren.

Arminia-Coach Trainer Uwe Neuhaus verspricht dennoch vollen Einsatz seines Teams: „Natürlich hätte jeder gerne so viel Geld wie möglich. Aber deswegen werden wir nicht die Fairness außer Acht lassen.“ Er und sein Team wollen die Partie angehen, als sei es der 1. oder 2. Spieltag, versicherte Neuhaus. Sollte der 60-Jährige seinen Worten Taten folgen lassen, hätten Yabo und Salger ihre Mandate für die erste Elf sicher, denn die beiden standen in den Auftaktpartien gegen den FC St. Pauli (1:1) und beim VfL Bochum (3:3) in der Startformation.

Unterschiedliche Entwicklung

Im Anschluss verlief die Entwicklung der beiden Profis aus der Region gegensätzlich. Während der Aldenhovener Yabo 14 weitere Startelf-Einsätze (zudem acht Einwechslungen) verzeichnete, nominierte Neuhaus den 30-jährigen Salger nur noch ein weiteres Mal (13 Einwechslungen). Eine Leistenzerrung und Außenbandprobleme bremsten den 28-jährigen Ex-Alemannen Yabo aus, ansonsten wäre seine „Beginner-Quote“ vermutlich deutlich höher ausgefallen.

Auf der anderen Seite zählt Leipertz zum erweiterten Stamm der Heidenheimer. In 32 der insgesamt 33 Ligapartien stand der 27-Jährige im Kader. 22 Mal durfte die Offensivkraft von Anfang an ran, neun Mal wurde er eingewechselt. Mit sieben Treffern ist der ehemalige Alemanne zweitbester Torschütze seines Teams. Mohr hat seit seinem Wechsel in der Winterpause von Ligakonkurrent Greuther Fürth alle 15 Ligaspiele für den FCH bestritten. Zehnmal stand er dabei in der ersten Elf. Ein Treffer und eine Torvorlage steuerte er zum Erfolg der Blau-Rot-Weißen bei.

Maulkorb für FCH-Profis

Vor der entscheidenden Partie in Bielefeld hat der Verein seinen Spielern einen Maulkorb verpasst. Die Profis sollen sich vor dem großen Showdown nicht ablenken lassen, wie Heidenheims Pressesprecher auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte. Erst kürzlich hatte Leipertz im Interview mit dem Online-Portal Liga-Zwei.de die brisante Konstellation am letzten Spieltag vorhergesagt. Dass bei den Bielefeldern der Schlendrian Einzug halten könnte, vermutete Leipertz indes nicht: „Auch wir haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir am letzten Spieltag noch einmal Gas gegeben haben, obwohl es tabellarisch für uns um nichts mehr ging – zum Beispiel vergangene Saison gegen Ingolstadt. Daher gehe ich davon aus, dass Bielefeld genauso auftreten wird.“

Die Zutaten für ein spannendes Finale mit Aachener und Dürener Beteiligung sind also vorhanden.

Aufrufe: 027.6.2020, 10:00 Uhr
Lars Brepols | AZ/ANAutor