2024-05-02T16:12:49.858Z

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Aktuell spielt Markus Steinhöfer beim VfB Eichstätt in der Regionalliga Bayern. Michael Buchholz
Aktuell spielt Markus Steinhöfer beim VfB Eichstätt in der Regionalliga Bayern. Michael Buchholz

Eichstätts DFB-Pokal-Traum ohne Steinhöfer? 

Ex-Profi spricht über Zukunft

Markus Steinhöfer lief bereits in der Champions-League auf. Jetzt spielt er in der Regionalliga beim VfB Eichstätt. Er spricht über Unterschiede zwischen Profis und Amateuren.

FC Bayern München, TSV 1860 München, Eintracht Frankfurt, 1. FC Kaiserslautern, FC Basel, Betis Sevilla, SV Darmstadt 98 und der VfB Eichstätt. Was haben diese Klubs gemeinsam?

Für jeden dieser Vereine stand Markus Steinhöfer auf dem Rasen. Der Mittelfeld-Spieler des VfB Eichstätt hat in seiner Karriere bisher so einiges erlebt: Deutscher U19-Meister mit dem FC Bayern München, Aufstieg in die Bundesliga mit dem 1. FCK, dreimaliger Schweizer Meister mit dem FC Basel und Champions-League-Partien gegen den FC Bayern. Und jetzt spielt er beim bayerischen Meister der Amateure. Hauptgrund für den Wechsel in die Heimat und den Schritt zurück in den Amateurbereich war die Geburt seiner Tochter.

Am 13. März 2012 bestritt Steinhöfer das Achtelfinal-Rückspiel der Champions-League in der ausverkauften Allianz Arena. Nach einem 1:0-Überraschungserfolg im Hinspiel hagelte es eine 0:7-Klatsche für den FC Basel. Über sieben Jahre später trat Steinhöfer erneut die Reise nach München an. Statt Allianz Arena hieß die Spielstätte aber Grünwalder Stadion. Die Eichstätter konnten sich mit 3:0 durchsetzen und somit beweisen, dass sie die einzige Mannschaft der Saison waren, die dem FCB II dauerhaft Paroli bieten konnte.

Defizite werden durch „andere Tugenden“ wieder gutgemacht

Schon die Unterschiede zwischen der Champions-League und dem regulären Ligabetrieb sind groß. Doch die Differenz zwischen dem Profi-Bereich und den Amateuren ist um einiges größer.

Im kicker-Interview spricht Steinhöfer über die größten Unterschiede zwischen dem Amateur- und Profilager. Vor allem beim Zustand der Plätze muss der Ex-Profi Abstriche machen. Sie sind oftmals „leider in einem nicht so guten Zustand“, sagt Steinhöfer. Außerdem sind die „Geschwindigkeit und die technischen Fähigkeiten des Spiels anders“. Das wird jedoch „oft durch andere Tugenden wieder gutgemacht“.

Der dritte, für Steinhöfer mitunter entscheidende Unterschied, warum er dem Profifußball den Rücken zugewandt hat, ist der enorme Zeitaufwand. Nach der Geburt seiner Tochter und einem neuen Job war es für Steinhöfer nicht möglich, noch weiter als Profi aktiv zu sein. Er entschied sich, den Schritt in Richtung Amateurfußball zum VfB Eichstätt zu gehen. Der Wechsel hat sich für beide Seiten ausgezahlt, denn auch dank Steinhöfer ist der VfB die Überraschungsmannschaft der Regionalliga Bayern in dieser Saison.

Ungewisse Zukunft für Steinhöfer und den VfB Eichstätt

Mit einer Mischung aus Routiniers und Talenten wie Thomas Haas und Michael Zant hat sich Eichstätt auf Platz zwei der Regionalliga-Bayern gezaubert. Lediglich der zweiten Mannschaft des deutschen Rekordmeisters musste sich der VfB Eichstätt am Ende geschlagen geben - zumindest tabellarisch. Zwar wäre der erste Platz erfreulich gewesen, die Eichstätter konnten sich jedoch ohnehin die 3. Bundesliga finanziell nicht leisten. Somit wäre auch eine Aufstiegsrelegation nicht infrage gekommen.

Dafür hat die Mattes-Elf ein anderes, finanziell lukratives Ziel erreicht. Der VfB ist die „beste Amateurmannschaft Bayerns“. Dadurch nehmen die Eichstätter an der ersten Runde des DFB-Pokals 2019/20 teil und könnte gleich auf so namhafte Gegner wie den FC Bayern oder Borussia Dortmund treffen. Außerdem spült es willkommene Fernsehgelder in die Kassen des Vereins.

Ob sich diese Erfolgsgeschichte in der kommenden Saison wiederholen wird, ist fraglich. Bereits jetzt stehen sechs Abgänge fest. Darunter auch wichtige Größen wie Zant, den es zu Türkgücü-Ataspor zieht. Gemeinsam mit Zant wird auch Haas den VfB Eichstätt im Sommer in Richtung Bayernliga-Meister verlassen.

Ob Steinhöfer in der kommenden Saison auf die beiden treffen wird, ist noch nicht gewiss. Zwar spielen Türkgücü-Ataspor und Eichstätt in der Saison 2019/20 in derselben Liga, doch eine Tochter großzuziehen, nimmt viel Zeit in Anspruch und auch seine neue Arbeitsstätte am Adventure-Campus in Treuchtlingen könnte den erfahrenen Mittelfeldmann vor zeitliche Probleme stellen.

Die Fortsetzung seiner Karriere steht somit in den Sternen. Mit oder ohne Steinfhöfer wird der VfB Eichstätt - wie auch zu Beginn der aktuell Saison - zunächst den Klassenerhalt anvisieren. „Der Rest ist Zugabe“, so Steinhöfer.

Aufrufe: 010.5.2019, 12:40 Uhr
/ Eric NestlerAutor