2024-05-14T11:23:26.213Z

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Der FC Schlüchttal bejubelt die Rückkehr in die Bezirksliga.
Der FC Schlüchttal bejubelt die Rückkehr in die Bezirksliga. – Foto: Michael Neubert

Effizienter FC Schlüchttal jubelt in der Verlängerung

TuS Lörrach-Stetten verpasst zum zweiten Mal in Folge den Gang in die Bezirksliga in den Aufstiegsspielen.

Prächtige Kulisse, eine Partie auf Augenhöhe, Dramatik bis zum Schluss – und das bessere Ende für den FC Schlüchttal, der nach einem Jahr in der Kreisliga A in die Fußball-Bezirksliga zurückkehrt. 5:2 hieß es nach Verlängerung gegen den TuS Lörrach-Stetten, das reichte nach dem 2:2 im Hinspiel in Lörrach.

Aufstiegsspiel zur Bezirksliga: FC Schlüchttal - TuS Lörrach-Stetten 5:2 n.V.

Während die Schlüchttäler damit ein paar Tage im Feiermodus sind, haderte der TuS um Sascha Müller. „Es war das Gleiche wie im Hinspiel. Wir haben den Ball, Schlüchttal macht die Tore“, bilanzierte der Lörracher Coach. Ein Eigentor hatten sie fabriziert – Martin Bratz zum 0:2 (48.) – und doch waren sie noch zurückgekommen. Unter anderem Arjenit Gashi und Mikail Alici hatten aber dicke Möglichkeiten liegengelassen, während Ost-Vizemeister Schlüchttal wenige Chancen benötigte.

Stettens Spielertrainer Sascha Müller (links) und seine Mannschaft haben den Aufstieg erneut verpasst.
Stettens Spielertrainer Sascha Müller (links) und seine Mannschaft haben den Aufstieg erneut verpasst. – Foto: Michael Neubert

Die Fans waren bester Dinge gewesen. „Ihr habt die Liga kalt gestellt, wir den Sekt“, war auf einem Transparent zu lesen. Die Aufstiegsshorts waren ebenfalls gedruckt gewesen, alles war bereit für die große Sause. Doch es war ein hartes Stück Arbeit, anerkannte auch FCS-Coach Roberto Wenzler die enge Auseinandersetzung über 210 Minuten. „Der TuS war ein toller Gegner“, sagte er. „Wir waren cleverer“, räumte er ein. Zunächst machten die Gäste Dampf. Sie wollten eine frühe Führung. FCS-Torhüter Simon Hepp musste gleich zweimal parieren: gegen Nikolaj Tarasenko (5.) und Mikail Alici (10.). Zunehmend übernahm der TuS die Ballkontrolle, wenngleich weitere Hochkaräter ausblieben – und dann folgte ein erster blitzsauberer Konter des FCS: Wenzlers Elf spielte schnell und direkt, und nach wenigen Zügen kam der Ball zu Timon Baumgärtner (30.) – 1:0, was dem TuS seinen Esprit nahm, und kurz nach der Pause unterlief Martin Bratz nach einer Flanke (48.) dann besagtes Eigentor, „da kann er nichts machen“, betonte TuS-Coach Müller.

Die Lörracher schienen am Boden. Doch sie kamen, angetrieben von Spielertrainer und Ballverteiler Sascha Müller, zurück, sie drückten vehement auf Ergebnisverbesserung. Ein sehenswerter Treffer von Tarasenko (72.) brachte auch tatsächlich den Anschluss, und Arjenit Gashi (79.) traf vom Punkt zum 2:2 und zur Verlängerung. Verschleißerscheinungen machten sich bemerkbar bei der Hitze. Trotzdem drückten beide Teams nochmal aufs Gas, und es war der FCS, der mit einem Elfmetertor von Pius Blatter (96.) erneut in Führung ging – Manuel Walters 4:2 (111.) nach einem schönen Spielzug war die Entscheidung. Schließlich krönte der eingewechselte Nino Betz ein Fußballfest – zumindest aus Sicht der Gastgeber. Betz war vor zwei Jahren noch Trainer, als der FCS den Aufstieg mit einem 2:2 gegen den FC Hauingen ebenfalls in der Relegation perfekt gemacht hatte.

Die Schlüchttaler feierten danach, als wären sie Meister geworden. Wenzler tat sich schwer damit, Worte zu finden: „Es war alles dabei: In letzter Minute mussten wir den Titel hergeben, im Hinspiel kassieren wir das 2:2 in der Nachspielzeit, und jetzt, nach dem 2:0, noch den Ausgleich. Was dann passiert ist – keine Ahnung.“ Feiern bis der Morgen graute vermutlich. Und der TuS? Geht mit Nichts aus einer Saison, die lange wie ein Triumphzug aussah. Monatelang Tabellenführer gaben sie erst die Meisterschaft an Bosporus FC Friedlingen ab und ließen nun auch die zweite Chance ungenutzt. „Wir sind sehr geknickt. Ich weiß nicht, wie es weitergeht“, erklärte Müller und kündigte Veränderungen an, ohne konkret zu werden. Diese Saison müssen sie erstmal verdauen.

Tore: 1:0 Baumgärtner (30.), 2:0 Bratz (48./ Eigentor), 2:1 Tarasenko (72.), 2:2 Arjenit Gashi (79.), 3:2 Pius Blatter (96./beide Foulelfmeter), 4:2 Walter (111.), 5:2 Nino Betz (118.). Schiedsrichter: Satriano (Zell). Zuschauer: 500. Gelb-Rot: Di Stefano (TuS/107.).

Aufrufe: 030.6.2019, 18:30 Uhr
Michael Neubert (BZ)Autor