Die Fohlen-Elf spiele nicht nur guten Fußball, sondern im ganzen Verein stimme es. „Sie haben eine herausragende Einkaufspolitik gemacht, die Fans sind euphorisch und im Verein herrscht Ruhe.“ All das seien gute Voraussetzungen. Und schon jetzt Verträge von Spielern zu verlängern, sei genau richtig: „Das ist ein klares Zeichen: Wir sind ein Team und halten zusammen“, sagte Effenberg, der selbst 216-mal im Borussia-Trikot auflief.
Weniger positiv kam Bayern München weg. Die Bayern sollten jetzt bis zum Sommer mit Hansi Flick weiterarbeiten. Eine Garantie dafür, dass der Trainer der Richtige ist, gebe es nie. „Bei Carlo Ancelotti hat man auch gedacht, er sei der Richtige“, sagte Effenberg. Niko Kovac habe überragende Arbeit geleistet, trotz aller Störfeuer und Probleme. „Die entscheidende Frage ist: Hat Hansi Flick die hundertprozentige Rückendeckung von oben?“
Die Bayern-Führung bekam aber nicht nur in der Trainerfrage, sondern auch in puncto Einkaufspolitik ihr Fett weg. Ein Torjäger wie Timo Werner passe in jede Mannschaft. Wenn so ein Spieler zu haben sei, müsse man zuschlage. „Sie haben es verpennt“, sagte Effenberg. Jetzt hätten die Münchner vor allem ein Problem: „Die Abhängigkeit von Lewandowski ist zu groß.“
Aber nicht nur die Führung habe Fehler gemacht. „Die Spieler auf dem Platz sind verantwortlich, nicht der Trainer“, sagte Effenberg. „Man muss auch mal ein 1:1 verwalten und einen Punkt mitnehmen.“ Es sei ein taktischer Fehler, in der 90. Minute so offen zu sein, wenn man so langsame Spieler habe.
Aber auch Borussia Dortmund sieht Effenberg als Mitfavorit. „Vielleicht war das 5:0 gegen Fortuna Düsseldorf der Brustlöser“, sagte Effenberg. „Sie haben all das Negative schon hinter sich. Und vielleicht haben sie aus der vergangenen Saison gelernt.“