2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sören Dreßler hat beim TSV Schwaben Augsburg über Jahre hinweg einen guten Job gemacht. Zum Saisonende wird er den Klub verlassen.  Foto: Fred Schöllhorn
Sören Dreßler hat beim TSV Schwaben Augsburg über Jahre hinweg einen guten Job gemacht. Zum Saisonende wird er den Klub verlassen. Foto: Fred Schöllhorn

Dreßler geht neue Wege

Nach dieser Spielzeit wird der Ex-Profi den TSV Schwaben Augsburg verlassen +++ Der 42-Jährige hat vor, sich seinem neuen Beruf zu widmen +++ Es sei denn, es kommt ein besonderes Angebot

Sören Dreßler hat einen guten Ruf in der Region. In erster Linie liegt das natürlich daran, dass der mittlerweile 42-Jährige auch für eine großartige Zeit beim FC Augsburg steht. Dreßler war Kapitän, als der Klub noch in der Regionalliga kickte, und dann auch später, als Augsburg den Sprung in die 2. Bundesliga schaffte. Dreßler erlebte praktisch den Aufschwung des Vereins hautnah mit, der dann im Jahr 2011 mit einem weiteren Aufstieg in die Bundesliga gipfelte. In seiner Zeit beim FCA (von 2002 bis 2008) absolvierte Dreßler 137 Spiele. Klar, dass er auch zu den Spielern zählte, die der FCA zuletzt ins CineMaxx eingeladen hatte, wo die FCA-Dokumentation „Mehr als nur 90 Minuten“ präsentiert wurde.

Nach seiner aktiven Karriere stieg Dreßler ins Trainergeschäft ein und auch da blieb ihm der Erfolg meistens treu. Als er ihm Jahr 2011 den Bezirksligisten Kissinger SC übernahm, überraschte er sofort mit dem Aufstieg in die Landesliga. Seine gute Arbeit blieb auch Jürgen Reitmeier nicht verborgen. Der war kurz zuvor beim Augsburger Traditionsverein TSV Schwaben als Abteilungsleiter eingestiegen und wollte den Klub wieder aus der Versenkung holen. Reitmeier brachte Dreßler zu den „Violetten“ und es ging steil nach oben. „Als Jürgen zu den Schwaben gegangen ist, war der Verein am Boden. Zusammen haben wir das dann ganz gut hinbekommen“, sagt Dreßler.

Innerhalb von drei Jahren gelang dem Verein der Durchmarsch von der Bezirksliga in die Bayernliga. In dieser Saison geriet der Lauf der Schwaben allerdings ins Stocken. Der Bayernligist überwintert auf dem 14. Platz. Das würde momentan bedeuten, dass dem Verein am Ende der Spielzeit Abstiegsentscheidungsspiele drohen würden.

Zwei Spiele vor der Winterpause wurde Sören Dreßler von Reitmeier angezählt. Der Spartenchef forderte vier Punkte von seinem Trainer und sagte auch, dass es „keine Arbeitsplatzgarantie“ mehr gebe. Dreßler und die Mannschaft holten diese vier Zähler. Dennoch trat er jetzt den Rückzug an. Auf der Weihnachtsfeier des Vereins gab der Trainer und der Abteilungsleiter bekannt, dass sich die Wege der beiden zum Saisonende trennen werden.

Sören Dreßler will aber, dass man aus seinem Rücktritt keine falschen Schlüsse zieht. „Das Verhältnis zwischen mir und Jürgen passt. Ich wurde auch nicht so unter Druck gesetzt. Ich denke, das wird etwas überbewertet, zumal ich mich selbst ständig unter Druck setze. Fakt ist, dass Jürgen und ich beide sehr ehrgeizige Typen sind.“

Dreßler hat aus nachvollziehbaren Gründen diesen Entschluss gefasst: „Im Sommer ist meine Umschulung zum Immobilienkaufmann abgeschlossen und dann hat der Beruf absolute Priorität. Deshalb habe ich Jürgen am Montag um ein Gespräch gebeten und da habe ich ihm meinen Entschluss mitgeteilt.“

War es das dann mit der Trainerkarriere? Dreßler lässt sich schon eine Hintertüre auf: „Wenn, dann müsste es eine Geschichte sein, die sich rentiert. Ich habe ja eine Familie und muss auch meinen Lebensunterhalt bestreiten“, so Dreßler. Naheliegend wäre für ihn doch der FC Augsburg II in der Regionalliga. Der Klub kämpft momentan um den Klassenerhalt und sucht zudem nach dem Abgang von Dominik Reinhardt wieder einen Trainer. Momentan wird die Mannschaft von Alexander Frankenberger, dem Leiter des FCA-Nachwuchszentrums trainiert. Der würde das Traineramt aber gerne wieder abgeben. Dreßler hat zu seinem Ex-Verein aber keinen Kontakt: „Das steht aktuell nicht auf dem Plan.“

Stattdessen beginnt für ihn jetzt langsam die „stade Zeit“. Der gebürtige Thüringer wird Weihnachten mit seiner Frau und den drei Kindern in Diedorf bleiben und erst an Neujahr die alte Heimat wieder besuchen. Er freut sich auf Weihnachten. „Traditionell werden mein Sohn Julian und ich am 1. Weihnachtsfeiertag die restliche Familie bekochen. Das macht richtig Spaß und wir schaffen es sogar, dass wir die Küche ohne Chaos hinterlassen“, lacht Dreßler. Seine Wünsche für das neue Jahr klingen bescheiden: „Gesundheit ist das wichtigste im Leben. Alles andere ergibt sich.“

Aufrufe: 013.12.2018, 08:41 Uhr
Augsburger Allgemeine / Wolfgang LangnerAutor