2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Dil­kraths Chris­ti­an van de Flierdt liebt das Grün

Bei Borussia Mönchengladbach ist der Spieler von Fortuna Dilkrath für den Rasen verantwortlich.

Wäh­rend im Ama­teur­be­reich mitt­ler­wei­le die meis­ten Ver­ei­ne über ei­nen Kunst­ra­sen­platz ver­fü­gen, spie­len die Pro­fi­ver­ei­ne wei­ter­hin auf ih­rem an­ge­stamm­ten Un­ter­grund – dem Na­tur­ra­sen. Die­ser be­darf ei­ner in­ten­si­ven und um­fang­rei­che Pfle­ge durch den – auf neu­deutsch – so­ge­nann­te „Green­kee­per“.

Zu die­ser Sor­te an Per­so­nal zählt Chris­ti­an van de Flierdt. Der Dil­kra­ther ist ei­ner von 14 Leu­ten, die bei Bo­rus­sia Mön­chen­glad­bach mit­ver­ant­wort­lich für den ge­pfleg­ten Tep­pich im Wohn­zim­mer des Bo­rus­sen­parks sind. Ne­ben­bei war er auch ver­ant­wort­lich für den Ra­sen­platz von DJK For­tu­na Dil­krath, steht nun aber aus Zeit­grün­den nur noch dem neu­en Green­kee­per mit Rat und Tat zur Sei­te. Ach ja, und Fuß­ball spielt van de Flierdt auch noch, bei eben be­sag­ten Be­zirks­li­gis­ten in Dil­krath. Da­bei zählt er mitt­ler­wei­le 40 Jah­re und ist im­mer noch ei­ne der Stüt­zen der Mann­schaft. In der ver­gan­ge­nen Sai­son kam er auf 16 Ein­sät­ze, in der ak­tu­el­len Spiel­zeit bis­lang auf drei Spie­le.

Dil­kraths sport­li­cher Lei­ter Ste­phan Lau­men er­in­nert sich noch all zu gut an den Mo­ment, als er Trai­ner der DJK war und ge­gen den Ab­stieg aus der Kreis­li­ga kämpf­te. „Da ha­be ich den Chris­ti­an mit sei­nen 17 Jah­ren für den Se­nio­ren­be­reich spiel­be­rech­tigt ge­macht. Und er hat mich nie ent­täuscht“, sagt Lau­men.

„Er ist ein Ur-Och­se (Och­se ist im Wap­pen des Ver­eins ab­ge­bil­det, Anm. d. Red.), und das seit 35 Jah­ren oh­ne Un­ter­bre­chung. Er ist ein ab­so­lu­ter Stamm­spie­ler mit ei­ner Vor­bild­funk­ti­on. Er führt die Mann­schafts­kas­se und ist Bei­sit­zer im Ab­tei­lungs­vor­stand. Er ist im­mer ehr­lich und sagt, was er denkt. Im Spiel ist er hart, aber fair. Nur sein über­trie­be­ner Ehr­geiz hin­dert ihn manch­mal und han­del­te ihm Ver­war­nun­gen ein“, er­zählt Lau­men wei­ter.

Dem kann Trai­ner Tom­my Of­fer­manns ei­gent­lich nur noch hin­zu­fü­gen, dass „van de“, wie er in der Mann­schaft ge­nannt wird, auch ein Fei­er­biest mit ei­nem Ge­mein­schafts­sinn ist. „Auf dem Platz ist er ein cle­ve­rer Hund, der dank sei­nes gu­ten Stel­lungs­spiels feh­len­de Ge­schwin­dig­keit aus­gleicht“, mein­te Lau­men.

Ein Grund für sei­ne lan­ge Kar­rie­re? „Ich war sel­ten ver­letzt, aber jetzt mer­ke ich auch das zu­neh­men­de Al­ter“, sag­te van de Flierdt, der laut Fu­Pa-Da­ten­bank seit der Sai­son 2006/07 ins­ge­samt 324 Spie­le ab­sol­viert hat. Gut mög­lich, dass er zu­künf­tig auch noch die Mar­ke von über 400 Spie­le im Dil­kra­ther Tri­kot über­trifft. Denn fit ist er nach wie vor, Lauf­trai­ning hat er bei Bo­rus­sia ge­nü­gend. „So auf täg­lich 13, 14 Ki­lo­me­ter kom­me ich durch mei­ne Tä­tig­keit al­lein“, er­klärt der Ver­tei­di­ger.

Wie sehr er sei­ne Ar­beit liebt, merkt man an sei­nen Aus­sa­gen, auch über die Bo­rus­sia und die Zeit wäh­rend der Co­ro­na-Pan­de­mie. „Ich bin sehr nah am Team und wir wer­den rou­ti­ne­mä­ßig im­mer wie­der ge­tes­tet. Al­le Sei­ten wol­len da kein Ri­si­ko ein­ge­hen. Wir sind schließ­lich Vor­bild für die Kin­der“, er­klärt der Va­ter zwei­er Töch­ter, für den nach ei­ge­ner Aus­sa­ge Fa­mi­li­en­le­ben an al­ler­ers­ter Stel­le steht.

Van de Flierdt ge­hört je­doch zu ei­ner aus­ster­ben­den Spe­zi­es von Fuß­bal­lern, die Ver­eins­treue vor­le­ben.

Aufrufe: 028.10.2020, 15:00 Uhr
RP / Horst HöckendorfAutor