Dietkirchen: Sensationeller Endspurt zum Klassenerhalt

Denn seitdem hat der Klub vom Reckenforst in nur drei Spielen eine unglaubliche Aufholjagd hingelegt. Zwei Siege gegen die direkten Konkurrenten Ginsheim und Griesheim katapultierten den TuS wieder in die Reichweite des begehrten fünften Platz. Im direkten Duell mit dem schwächelnden SV Zeilsheim machte Wörsdörfers Elf am Samstag die Sensation perfekt. Weil der TuS beim SVZ mit 3:1 siegte und die Konkurrenz aus Walldorf und Griesheim ihre Spiele verlor, sicherte sich Dietkirchen tatsächlich noch den fünften Platz und zog damit sensationell in die Aufstiegsrunde ein.

"Verdient gewonnen"

Einen Spielbericht zur Dietkirchener Partie in Zeilsheim gestern lest ihr hier. "Wir haben gegen einen Gegner in Top-Besetzung fußballerisch und kämpferisch überzeugt und verdient gewonnen", findet Wörsdörfer. Doch nach dem Sieg ging das Zittern zunächst weiter. Im Mittelkreis versammelten sich zunächst die Spieler und lauschten den Worten eines Informanten, der beim Spiel von Walldorf und Dreieich dabei war und wie im Radio das Geschehen live kommentierte. "Ich habe ja mal bei Schalke gespielt, da wollte ich nicht schon vorher jubeln", sagte Wörsdörfer in Anlehnung an seine Vergangenheit als Profi im Ruhrpott. Als in Walldorf Schluss war, kannte der Jubel beim TuS jedoch kein Halten mehr.

Schmitz und Gotthardt als starker Ersatz

Einmal mehr zeigte sich beim Spiel, dass vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit das Team so stark macht. Bestes Beispiel: Colin Schmitz, der anstelle von Max Zuckrigl auflief und zum 2:0 traf. Ebenso Max Gotthardt, der den verletzten Stammkeeper Raphael Laux (Bizepssehnenabriss) seit Wochen auf starkem Niveau zwischen den Pfosten vertritt.

Den Klassenerhalt hat das Team durch den Einzug in die Aufstiegsrunde schon vor Weihnachten sicher und kann nun ganz befreit aufspielen für den Rest der Saison. "Ich bin noch in der Genussphase", sagt Wörsdörfer. Den Vorbereitungsplan auf die Rückrunde wird er auch nochmal umändern und seinen Spielern wohl ein paar extra freie Tage gönnen. Klassenerhalt in der Hessenliga - das stuft der Trainer angesichts der deutlich finanzstärkeren Konkurrenz als "größten Erfolg der Vereinsgeschichte" ein.

Einige Ziele für die Rückrunde

Die Regionalliga ist für den kleinen Verein unrealistisch - doch worum wird es dann für den TuS in der Rückrunde gehen, wenn der Klassenerhalt schon erreicht ist? Da fallen Wörsdörfer einige Ziele ein: "Wir wollen Spieler weiterentwickeln, den Kreispokal gewinnen und gerne ein bisschen an unserem Rivalen Hadamar dranbleiben. Ohnehin liegen uns die Top-Teams gut. Auch Barockstadt Fulda hat bestimmt schon Angst vor uns", sagt er lachend.

Und nach der Saison stehen dann noch ganz gewiss die im Interview prognostizierten Feierlichkeiten auf Wörsdörfers Balkon in Westerburg an. Bereits jetzt steht fest: Es wird nicht nur eine Abschiedsfeier sondern auch der Klassenerhalt dann zelebriert werden. "Den Balkon werde ich demnächst noch streichen", kündigt Wörsdörfer an. Angst, dass er nach den Feierlichkeiten erneut drüberpinseln muss, hat er nicht. "Meine Jungs haben gute Manieren - auf und neben dem Platz."