2024-04-29T14:34:45.518Z

FuPa Portrait
– Foto: Bernd Schneider

Diese Saison ist alles anders - auch im Koseltal?

Ja, Corona sorgt für eine außergewöhnliche Spielzeit. Hingegen schon gewohnt spielt der VfR Bad Lobenstein um den Thüringenliga-Aufstieg in der Landesklasse 1 mit.


Zweimal scheiterte die Elf aus dem Koseltal als Zweiter (2017/18 & 2018/19) und wurde zudem einmal Dritter (2015/16) und Vierter (2016/17). Sorgt nun die ungewöhnliche Corona-Saison dafür, dass der VfR den Sprung ins Thüringer Fußball-Oberhaus schafft?

Sebastian Mai gehört dabei zu einer Institution in der Angriffsreihe der Koseltaler. Der Vollblutstürmer hat in seiner FuPa-Bilanz 177 Spiele und 192 Tore stehen. Die Krönung wäre der Thüringenliga-Aufstieg, auch wenn sich der 32-Jährige mit diesem Ausblick zurückhaltend gibt: „Ich sage mal so: Wer als Fußballer nicht das Bestmöglich erreichen möchte, der ist fehl am Platz (lacht)“. Dabei weiß Sebastian natürlich auch, dass die Konkurrenz nicht schläft und hat vor allem Saalfeld und Stadtroda, die in seinen Augen „den besten Fußball spielen“ auf dem Zettel im Titelrennen. Dennoch möchte er natürlich mit Toren mithelfen, damit sein VfR endlich mal in der Thüringenliga spielt. Jahr für Jahr werden die Schützlinge von Heiko Becker als Mitfavorit genannt, einzig den Beweis sind sie bisher schon mehrfach knapp schuldig geblieben.

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„Wir waren wirklich gut drauf und jeder Einzelne hat gut mitgezogen“, blickt der Angreifer, der mit neun Toren die Torschützenliste anführt, auf die sportliche Bilanz bis zur Zwangspause. Dabei kommt es für ihn ein wenig überraschend, dass seine Mannschaft als Spitzenreiter in jene Unterbrechung ging. „Ich hätte das jetzt nicht so erwartet, weil es in der abgelaufenen Saison nicht so gut gelaufen ist (Anm. d. Red. 8. Platz). Aber uns zeichnet diese Saison ein guter Mix aus Erfahrenen und jungen Wilden aus. Jeder ist für den anderen da“, beschreibt der „Bomber“ das Erfolgsrezept. Mit Viktor Ernst (21), Maurice Fuchs (18), Markus Baer (20) oder Daniel Dittmar (22) stehen einige der „jungen Wilden“ regelmäßig auf dem Feld und ihren Mann. Alle Spieler entstammen dem eigenen Nachwuchs und werden langsam an das Landesklasse-Niveau herangeführt. Das Grundgerüst um erfahrene Kicker wie Richie Steinbach, Maik Rzoska, Martin Wirth, Janek Köcher, Marco Narr und das kongeniale Offensivduo Oliver Hölzel und eben Sebastian Mai erhält durch die jungen Spieler zusätzlich Treibstoff.

Von diesem Mannschaftsgefüge profitiert einmal mehr Torjäger Mai, der neben neun eigenen Toren schon sieben Treffer für seine Teamkollegen auflegte. An 16 der 20 Koseltaler Saisontore hatte er damit seinen Anteil. „Das klappt nur mit einer funktionierenden Mannschaft. Ich muss da aber mal zwei Jungs hervorheben. Oliver Hölzel und auch David Linke haben mir in den letzten Jahren schon viele Dinger aufgelegt“, gibt der Torjäger einen Dank an seine Nebenleute weiter. Dabei würde er sich natürlich freuen, wenn am Saisonende wieder mal die „Kanone rausspringt“, sieht aber den „Erfolg der Mannschaft im Vordergrund“. Mit Miroslav Klose hat Sebastian Mai einen Stürmer vor Augen, der „meistens auch richtig stand, so wie ich. Allerdings war sein Kopfballspiel besser als meins“, so der Vergleich zum Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft. Von der Quote her muss sich Mai aber sicher nicht hinter dem heutigen Co-Trainer des FC Bayern München verstecken.

Aktuell hat aber die Familie die oberste Priorität bei Sebastian. „Uns geht es gut und ich nutze die Pause um viel Zeit mit meinen beiden Jungs und meiner Frau zu verbringen“, hat die Unterbrechung privat gute Seiten. Dennoch möchte er natürlich bald wieder auf dem Platz stehen, um seine Koseltaler bestmöglich endlich in die Thüringenliga zu schießen. „Man sollte versuchen so viele Spiele wie möglich noch bis zum 30.06.2021 durchzubringen. Über den Quotienten sollte dann die Entscheidung fallen - also wie letzte Saison“, wäre dabei das Szenario was sich der VfR-Stürmer am ehesten vorstellen könnte.

Aufrufe: 08.12.2020, 12:00 Uhr
André HofmannAutor