2024-04-29T14:34:45.518Z

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Frischer Wind: Die Kickers Selb haben ihren Kader für die Restsaison etwas verjüngt.
Frischer Wind: Die Kickers Selb haben ihren Kader für die Restsaison etwas verjüngt. – Foto: Mario Wiedel

Die Zukunft gestalten: Kickers Selb als Vorreiter für die Region

Insgesamt acht Neuzugänge verstärken den Kader für die Restsaison +++ Mit Jens Geyer wechselt ein weiterer Defensivakteur mit sofortiger Wirkung vom Lokalrivalen SpVgg Selb zu den Kickers.

Ein vielversprechender Blick in die Zukunft: Die Verantwortlichen der Kickers Selb haben den Kader für die Restsaison verjüngt, gleichzeitig in der Breite qualitativ verstärkt. Mit dem ersten Kunstrasenplatzprojekt im Landkreis Wunsiedel ist der Landesligist nicht nur sportlich, sondern auch in Puncto Infrastruktur ab dem kommenden Jahr ein Vorreiter für die Region.

Ein Wert sticht bei den Kickers Selb besonders hervor: Die Hälfte der Akteure im Kader stammen aus der Region, wohnen in der Porzellanstadt und spielen für ihren Heimatverein aus Selb. "Das ist eine bemerkenswerte Anzahl an Selber Spielern. Das macht uns alle stolz“, lässt Kickers-Coach Martin Damrot wissen. Mit Jens Geyer konnte dieser Wert nun um einen weiteren Ortsansässigen aufgestockt werden. Nachdem Torhüter Armin Maisel (28) zur SpVgg Selb 13 gewechselt war, kam der Transfer des Kapitäns der "Dreizehner" erst ins Rollen. Nachdem vorerst ein Geschäft für die kommende Saison vereinbart wurde, wechselt der 24-jährige nun doch mit sofortiger Wirkung vom Lokalrivalen zu den Kickers. Dort soll der ehemalige Leistungsträger der SpVgg Selb die Defensivreihe verstärken. Der zweikampfstarke Verteidiger hat mit den "Dreizehnern" bereits Erfahrungen in der Bezirksliga Oberfranken Ost gesammelt und ist den Vereinsverantwortlichen der Kickers als zuverlässiger Defensivmalocher ins Auge gefallen. Freilich ist es dennoch ein großer Schritt für den 24-Jährigen, der nun anstatt in der Kreisliga Süd für den ambitionierten Landesligisten auflaufen kann. „Nicht jeder traut mir den Sprung in die Landesliga zu, aber neue Herausforderungen fand ich schon immer gut und sie zahlen sich auch aus", wird der Neuzugang in einer Vereinsmittteilung zitiert.

Das Wechselkarussell dreht sich: Armin Maisel (li.) wechselt zum Lokalrivalen SpVgg Selb. Im Gegenzug kommt Kapitän Jens Geyer (r.) zu den Kickers.
Das Wechselkarussell dreht sich: Armin Maisel (li.) wechselt zum Lokalrivalen SpVgg Selb. Im Gegenzug kommt Kapitän Jens Geyer (r.) zu den Kickers.


Acht Neuzugänge: Der Fokus liegt auf der Breite des Kaders


In Sachen Kaderzusammensetzung haben die Selber weiterhin konkrete Pläne: Mit Geyer wurde bereits der achte Neuzugang verpflichtet. Und weitere Fingerzeige auf neue Akteure gibt es indes: So absolvieren aktuell drei Spieler erste Probeeinheiten mit der Mannschaft. Darunter ein neuer Torwart, der die Lücke nach dem Maisel-Abgang schließen soll, ein weiterer Stürmer und ein offensiver Außenbahnspieler. Der Fokus liegt darauf den Kader in der Breite mit jüngeren Spielern stärker aufzustellen, sowie für noch mehr individuelle Qualität zu sorgen. Zweierlei Gestaltungsmöglichkeit, die bisher einwandfrei umgesetzt wurde: Mit Nick Watzlawik und Maximilian Christl (beide 21, beide SV Mitterteich) konnten zwei junge Akteure von einem direkten Landesligakonkurrenten verpflichtet werden. Beiden ist die Liga also ein Begriff, sodass sie definitiv als effektive Verstärkungen gelten. Ertac Tonka, der vom FC Vorwärts Röslau in die Porzellanstadt gewechselt ist, bringt indes Bayernliga-Erfahrung mit und soll die bereits starke Offensive weiter ergänzen. Komplettiert wird die Gruppe der Neuzugänge mit Florian Michaelis (26, TSV Thiersheim), dem Jugendspieler Kerim Araci (18, JFG Region Luisenburg), Christoph Peschek (24, FC Rehau) und Defensivakteur Alexander Seidel (20), der vom Bayernligisten Bayern Hof kommt, aktuell aber noch nicht spielberechtigt ist. Freilich gehen die personellen Veränderungen im Kickers-Kader damit einher, dass die Mannschaft für die Restsaison ein etwas anderen Gesicht aufweist. Der Kader hat sich verjüngt – sehr zur Freude von Damrot. Ob die Veränderungen dann Wirkungen zeigen, wird sich erst in den kommenden Wochen herausstellen. Seit knapp drei Wochen befinden sich die Kickers nun in der Vorbereitung auf den im September geplanten Re-Start. „Alle ziehen super mit, auch wenn wir uns in der Urlaubszeit befinden, ist die Trainingsbeteiligung sehr erfreulich. Wir befinden uns schon auf einen guten Fitnesslevel, sodass wir bald im taktischen Bereich arbeiten werden“, gibt sich Kickers-Coach Damrot zufrieden. Erste richtungsweisende Testspiele absolviert der Landesligist in den nächsten Wochen gegen den SV Friesen (Landesliga Nordwest), den FC Lichtenfels, den FC Coburg (alle Landesliga Nordwest), den FSV Treuen (Landesklasse West) und den FC Eintracht Münchberg (Bezirksliga Oberfranken Ost). Mit den Vorbereitungsspielen möchte Damrot seine Mannschaft nach langer COVID-19-Pause nun wieder an den Wettbewerbsbetrieb heranführen. Im Fünfkampf um Platz 2 in der Landesliga Nordost und den anstehenden Ligapokal möchten sich die Kickers behaupten, der Fokus liegt freilich auf dem Erreichen der Aufstiegsränge.

Neue Infrastruktur in Selb: Der ersten Kunstrasenplatz für die Region


Der Wegbereiter des Erfolgs: Unternehmer Jakob Schleicher hat bei den Kickers Selb für den Umbruch gesorgt.
Der Wegbereiter des Erfolgs: Unternehmer Jakob Schleicher hat bei den Kickers Selb für den Umbruch gesorgt. – Foto: Mario Wiedel


Dass die Kickers fortschrittlich in die Zukunft planen, unterstreicht ein anderes Projekt. Anfang des kommenden Jahres baut der Selber Fußballverein den ersten Kunstrasenplatz im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge. Damit setzen die Kickers ein starkes Ausrufezeichen in Sachen Infrastruktur. Was dies in Damrots Augen bedeutet: „Das ist nicht nur für unseren Verein, sondern auch für die Stadt Selb eine richtig starke Sache“. Einmal mehr wird der Sportliche Leiter Jakob Schleicher damit eng in Verbindung gebracht. Der Unternehmer aus Selb, der seine Firma mit Niederlassungen in Tschechien, Hongkong und Polen aufgebaut hat, beweist großen Einsatz bei der Planung. Helfen soll den Kickers bei der Umsetzung ein Zuschuss der EU. "Er hat sehr viel Arbeit und Zeit damit verbracht. Ein Dankeschön reicht da eigentlich gar nicht. Wenn er ein Konzept hat, zieht er das knallhart durch“, beschreibt Damrot die Arbeit seines Sportlichen Leiters. In der Tat hat der Verein Schleicher viel zu verdanken. Was er anpackt, gelingt, ob mit seinem Unternehmen oder im Sport: Mit den Kickers Selb erreichte er als Trainer und Hauptsponsor per Durchmarsch von der A-Klasse nun die Landesliga. Eine Erfolgsgeschichte, die auch in Zukunft weitergeführt werden soll – die neue Infrastruktur und ein qualitativ stark aufgestellter Kader sind dabei sicher zwei entscheidende Aspekte der Selber Zukunftsphilosophie.

Aufrufe: 011.8.2020, 10:00 Uhr
Niklas KorzendorferAutor