2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
Carsten Richter. Foto: ski
Carsten Richter. Foto: ski

"Die Vereine müssen ihrer Verantwortung gerecht werden"

Carsten Richter, Vorsitzender des Schiedsrichterausschuss des Fußballkreis Niederlausitz, im FuPa Brandenburg-Interview

"Die Vereine müssen noch stärker als bisher ihrer Verantwortung bei der Betreuung ihrer gemeldeten Schiedsrichter gerecht werden". So der Vorsitzende des Schiedsrichterausschuss des Fußballkreis Niederlausitz Carsten Richter. FuPa Brandenburg sprach mit ihm.

Ein Jahr ist vergangen. Die Saison ist gespielt. Wie ist Ihr persönliches Fazit?
Mit dem Verlauf des Spieljahres 2014 - 2015 von Seiten des Schiedsrichterwesens bin ich als Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses (SRA) zufrieden. Mein Dank gilt vor allem allen aktiven Schiedsrichterinnen (SR-rinnen), Schiedsrichtern (SR), Beobachtern und den Mitgliedern des SRA, die Woche für Woche in diesem Ehrenamt ihre Aufgaben erfüllen.

Ihre Ziele waren die Schulung und Umsetzung der Fußballregeln und die Entwicklung sowie die Förderung talentierter Schiedsrichter. Sind Ihre Ziele erreicht worden?
Für die vom SRA gestellten Ziele für das vergangene Spieljahr haben wir die Qualität in den Schulungs- und Weiterbildungsveranstaltungen weiter erhöhen können. Mit der Neubildung eines Förderkaders für junge und talentierte SR wurde ein weiterer Entwicklungsprozess in unserem Fußballkreis eingeleitet.
Durch die sehr guten theoretischen und praktischen Beobachtungsergebnisse konnten wir drei entwicklungsfähige SR an den FLB melden und für die Spielleitungen in der Landesklasse übergeben. Darüber hinaus qualifizierten sich zwei SR für die Brandenburg-Liga und ein SR für die Landesliga. Wir werden weiter versuchen, die Motivation der aktiven SR hoch zuhalten, sodass wir als Dienstleister für die Vereine des FK in unserer Verantwortung stets gerecht werden.

Einer der Ziele war auch die Ausbildung neuer Schiedsrichter. Trotz Lehrgang, fehlt es immer noch an Nachwuchs. Was können die Vereine tun, damit die Meldungen für die Ausbildung sich bessern?
Die Vereine müssen noch stärker als bisher in ihrer Verantwortung bei der Betreuung ihrer gemeldeten SR gerecht werden. Ich hatte im letzten Spieljahr bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass bei der Auswahl und Gewinnung von neuen SR- Anwärtern von Seiten aller Verantwortlichen der Vereine sehr zielgerichtet daraufhin gearbeitet werden muss, sodass diejenigen SR-Anwärter auch die notwendigen Vorrausetzungen mitbringen. Hierzu zählt insbesondere das Alter (Jungschiedsrichter 12 - 16 Jahre) und die notwendige praktisch erlebte Erfahrung beim Fußballspielen. In diesem Ausbildungsjahrlehrgang 2015 haben insgesamt sechs SR-Anwärter die theoretische Prüfung 2x nicht bestanden.

Die neu geschaffene KOL hat Ihre Premiere gefeiert und hatte die von Ihnen vorhergesagte Qualität. Wie beurteilen Sie die Liga jetzt und die Leistungen der vom Ausschuss nominierten Schiedsrichter?
Die im letzten Spieljahr nominierten und eingesetzten SR-rinnen und SR haben bei den Spielleitungen in der KOL die Erwartungen des SRA erfüllt und das entgegengebrachte Vertrauen gerechtfertigt. Richtig ist jedoch, dass in der KOL im Moment viele Spieler Fußball spielen, die Erfahrungen aus den Spielklassen des FLB (Landesklasse, Landesliga und der Brandenburg-Liga) mitbringen. Auch die Verantwortlichen Trainer und Übungsleiter sind gut geschult und ausgebildet.

Letztes Jahr fragte ich Sie, wie Sie die Situation in unserem Fußballkreis im Umgang zwischen Schiedsrichter, Vereinsoffiziellen und Spieler beurteilen. Hat sich dort für Sie was getan auf Vereinsseite?
Unsere SR wurden in der Vergangenheit stets darauf hingewiesen, dass die einheitliche Anwendung des Regelwerkes von ihnen zu beachten ist. Auch in diesem Spieljahr 2015 - 2016 gilt diese Anweisung! Wir erwarten natürlich im Gegenzug auch, den sportlich fairen Umgang der Vereine mit den SR-rinnen, SR und Funktionären des SR-Wesens. Hier wünsche ich mir persönlich, dass im laufenden Spieljahr noch mehr Offizielle und Funktionsträger der Vereine den Mut aufbringen, gegen die verbalen Beleidigungen durch einzelne Zuschauergruppen gegenüber den SR-rinnen und SR auf den Sportplätzen einzuschreiten! Der Fairplay-Gedanke muss stets im Vordergrund des Handelns stehen.

Wie beurteilen Sie die Arbeit in Ihrem Ausschuss nach dem ersten Jahr? Es sind ja nicht wenige Themengebiete, die Sie da auf dem Tisch haben!
Mit meiner Wahl 2014 als Vorsitzender des SRA habe ich das Team des Ausschusses so zusammen gestellt, dass bei der Besetzung der Verantwortlichkeiten und Funktionen die Themen und Aufgabenfelder für die handelnden Mitglieder des SRA optimal abgestimmt sind. Wichtig war auch die Einleitung des Verjüngungsprozesses innerhalb des Ausschusses, sodass eine zuverlässige Arbeit des SRA in den nächsten Jahren gewährleistet werden kann.

Was erwarten Sie in der neuen Saison? Wohin wird es gehen?
Die neue Saison hat bereits begonnen. Es gab viele Vorbereitungsspiele in den einzelnen Spielklassen und natürlich auch „Bewährungsproben“ für die Aktiven (Spieler und SR). Ich persönlich hoffe auf viele torreiche, faire und interessante Pokal- und Meisterschaftsspiele in allen Spielklassen des FK NL. Der Prozess in der Veränderung der Altersstruktur wird fortgesetzt, sodass die Mischung von jungen und erfahrenen SR-rinnen und SR auch in diesem Spieljahr vorhanden ist.

Mit Carsten Richter sprach Ronny Wiemann

Aufrufe: 021.8.2015, 13:05 Uhr
Ronny WiemannAutor