2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sucht eine neue Herausforderung: Sascha Eller, bisherU 19-Trainer von Alemannia Aachen.
Sucht eine neue Herausforderung: Sascha Eller, bisherU 19-Trainer von Alemannia Aachen. – Foto: Imago / Martin Hoffmann
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Die Suche nach neuer Herausforderung

Sascha Eller und Aimen Demai verlassen auf eigenen Wunsch den Bundesliga-Nachwuchs von Alemannia Aachen

Das 3:0 gegen Viktoria Köln sollte den Umschwung markieren, den Start der Aufholjagd. Doch es war wohl das letzte Spiel von Alemannia Aachens A-Junioren, denn kurz darauf wurde die Saison in der Fußball-Bundesliga aufgrund der Corona-Krise unterbrochen – Ende offen, da der Deutsche Fußball-Bund (DFB) noch keine Entscheidung getroffen hat. Wird die Saison ganz abgebrochen, wird der Tabellenletzte wohl auch ohne Aufholjagd zum zweiten Mal in Folge die Klasse sichern. Ein Ziel, das Aachens B-Junioren als Neunte ihrer Bundesliga schon greifbar hatten.

Gute Gespräche

Kommt es wie erwartet, wird es für Alemannias ältesten Nachwuchs kein Wiedersehen mit ihren Trainern geben, denn Sascha Eller und Aimen Demai wollen sich auf eigenen Wunsch neuen Herausforderungen stellen (wir berichteten kurz). „Ich habe allen Trainern im Nachwuchsbereich eine Fortsetzung ihrer Arbeit in der kommenden Saison angeboten“, erläutert Thomas Hengen, seit 1. März Aachens neuer Sportdirektor. „Es waren gute Gespräche, aber Sascha und Aimen haben gesagt, dass sie den nächsten Schritt machen wollen. Aber: Einmal Alemanne, immer Alemanne – beide können gerne irgendwann an den Tivoli zurückkommen.“

Sascha Eller hatte vor zwei Jahren die Aachener U 17 übernommen und in die Bundesliga zurückgeführt. Mit einem Großteil seines Teams wechselte er vor Saisonbeginn in die U 19 und fungierte zudem als Koordinator für den Nachwuchsleistungsbereich. Der 44-Jährige, geboren in Worms und aufgewachsen u.a. in Aachen, trat in der Region bereits 1995/96 als Spielertrainer der DJK FV Haaren in Erscheinung. Als Trainer der Reserve übernahm er in der Saison 2013/14 als Nachfolger des Ex-Aacheners Stefan Emmerling den Südwest-Regionalligisten Wormatia Worms, für den er insgesamt 57 Spiele verantwortlich zeichnete.

„Für mich fehlt momentan die Perspektive bei der Alemannia. Deshalb möchte ich mal schauen, welche reizvollen Aufgaben es sonst noch gibt“, macht Eller, der wieder mit seiner Familie in Aachen lebt, keinen Hehl daraus, dass er sich auch ein Engagement bei der ersten Mannschaft hätte vorstellen können. Frühzeitig hatte sich Hengen allerdings für Stefan Vollmerhausen als Nachfolger von Fuat Kilic entschieden. „Es ist schade, dass wir die Saison nicht zu Ende spielen konnten, auch wenn ein Abbruch den Klassenerhalt bedeuten würde. Aber ich hätte gerne mit den Jungs darum gefightet und sportlich die Klasse gehalten. Ich denke, wir waren auf einem guten Weg.“ Wohin ihn sein Weg führen wird, ist noch offen. „Es gibt Anfragen, aber noch nichts Konkretes“, sagt Eller.

Der nächste Schritt

Anders bei Aimen Demai, der im Nachwuchsleistungszentrum des Bundesligisten Fortuna Düsseldorf die U 16 in der Mittelrheinliga übernehmen wird. „Am Ende war das eine ziemlich schnelle Entscheidung. Ich habe die vergangenen Jahre für mich Revue passieren lassen und erkannt, dass für mich ein Zyklus zu Ende geht. Ich musste feststellen, dass für mich momentan bei der Alemannia nicht viel mehr geht. Deshalb habe ich mich entschieden, den nächsten Schritt zu machen“, erläutert Demai.

Der 37-jährige Ex-Profi war 2009 vom 1. FC Kaiserslautern an den Tivoli gewechselt, hatte hier sieben Jahre gespielt. Nach seiner aktiven Karriere ging er in den Nachwuchsbereich, führte die U 17 in die Bundesliga, gab das Team aber danach ab, um sich ganz auf seine Aufgabe als Koordinator zu konzentrieren. Aus beruflichen Gründen – Demai absolviert aktuell ein duales Studium – wechselte er zu dieser Saison wieder aus der Koordination auf die Trainerbank der U 17.

„Ich studiere in Köln und arbeite momentan in Düsseldorf. Da bot sich die Fortuna an, zumal ich mit Frank Schäfer schon seit vielen Jahren einen Austausch pflege“, sagt Demai, der für seine weitere Entwicklung nach Beendigung des Studiums Ende des Jahres in seinem „nächsten Zyklus bessere Möglichkeiten zum Vorwärtskommen im NLZ eines Bundesligisten“ sieht. „Die U 16 ist für mich ein guter Einstieg und eine gute Lösung, ohne dort in Vollzeit zu arbeiten. Ich kann Job und Studium einerseits und Fußball andererseits verbinden und trotzdem einen Schritt nach vorne machen.“

Wer Eller und Demai nachfolgen wird, ist noch offen. „Es gibt schon Bewerber, ich werde jetzt die ersten Gespräche führen“, sagt Hengen, der künftig aber die Koordination des Leistungsbereiches wieder vom Traineramt trennen möchte. Auch mit den Coaches der unteren Jahrgänge stehen – bedingt durch die aktuelle Corona-Situation – die Gespräche noch aus.

Aufrufe: 016.5.2020, 12:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor