2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
An der Taktiktafel erklärt der neue Trainer Peter Stegner, was er von den U 23-Spielern des FC Gundelfingen erwartet.
An der Taktiktafel erklärt der neue Trainer Peter Stegner, was er von den U 23-Spielern des FC Gundelfingen erwartet. – Foto: Walter Brugger

Die Plattform für Gundelfinger Talente

Die U23 des Bayernligisten hat sich nicht groß um Neuzugänge bemüht, denn die sollen bevorzugt aus dem Nachwuchsleistungszentrum kommen – genauso wie der neue Trainer

Bis zum Abbruch der Corona-Saison 2019/21 lag die U23 des FC Gundelfingen aussichtsreich im Aufstiegsrennen der Fußball-Kreisliga West, hatte die zweitmeisten Zähler hinter dem Meister TSV Ziemetshausen eingefahren. Weil der Punkteschnitt aber minimal schwächer war als der des VfR Jettingen, wurden die Gärtnerstädter am Schluss als Dritter geführt. Bevor die Grün-Weißen am 7. August in die neue Kreisliga-Runde starten, müssen sie sich noch dem Kick-Off-Check der Donau-Zeitung unterziehen.

Hin & Weg

Auf externe Neuzugänge haben die Gundelfinger bewusst verzichtet. „Wir wollen den Spielern aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum eine Plattform bieten, um sich im Herrenbereich zu etablieren. Das hat Vorrang“, erklärt Trainer Peter Stegner. Das gilt diesmal für Vincent Danzer, Leon Sailer, Elias Miller, Marcel Brugger, Nik Groepper und Kyriakos Konstantinidis. Verlassen haben den FCG Raphael Martin (SSV Glött), Ghazi Askar (Türk Gücü Lauingen), Simon Sigl (VfR Jettingen), Noah Eberhardt und Elias Oberling (beide FV Sontheim). „Vor allem Oberlings Abgang bedauere ich. Er hatte für diese Saison schon zugesagt und reißt sportlich ein Loch“, so Stegner.

Coach & Co

Obwohl Stegner die U 23 frisch übernommen hat, ist er nicht ganz neu. Schon vergangene Saison hatte er ausgeholfen, wenn der damalige Coach Florian Strehle verhindert war. Auch sonst kennt der 35-Jährige seine Schützlinge bestens – entweder aus der Zeit als Mitspieler oder als Trainer im Jugendlager. „Das birgt zwar die Gefahr, dass da ein zu enger Draht besteht“, räumt Stegner ein, bisher macht er eher gegenteilige Erfahrungen und freut sich über die Unterstützung aus der Mannschaft oder dem Team um das Team. Dazu zählen der Co-Spielertrainer Peter Matkey, Athletiktrainer Felix Peter, Torwartcoach Werner Dick, die Betreuer Roland Bauer, Rico Nöldner und Jürgen Ortner oder Vereinsarzt Jürgen Beck.

Glücks- & Sorgenkinder

Sorgenkinder hat Stegner aktuell keine, dafür einige Glückskinder. Nämlich die bisherigen Junioren. „Sie zeigen alle, dass sie im NLZ bestens ausgebildet wurden, davon profitiert die ganze Mannschaft“, so Stegner. Gerade Vincent Danzer und Leon Sailer haben binnen kürzester Zeit echte Führungsqualitäten offenbart, sind damit ebenso wie Elias Miller schon ins Blickfeld des eigenen Bayernliga-Teams gerückt. Stegner ist aber auch froh, dass mit den Routiniers Matkey, Christoph Schnelle und Philipp Urban drei Akteure zur Verfügung stehen, die ihre Erfahrungen an ihre ansonsten blutjungen Mitspieler weitergeben.

Test & Taktik

„Wir können die Taktik immer mal wechseln, haben zwei, drei verschiedene Grundsysteme drauf. Darauf wird schon bei der Ausbildung im NLZ großer Wert gelegt, das erleichtert die Arbeit“, erklärt Stegner. Ob 4-4-2 oder 3-5-2 macht wenig Unterschied. Was die Testspielauftritte zeigen, bei denen die Grün-Weißen durchaus überzeugen konnten. Selbst bei der 0:3-Niederlage gegen den TSV Rain II stimmt die Leistung. Ansonsten feierten Stegner & Co. Siege gegen den FC Haunstetten (5:0), SV Kicklingen (5:2), TSV Nördlingen II (4:1) und TSV Unterringingen (4:1). Der finale Test steht am Sonntag (15 Uhr) gegen den SSV Anhausen an.

Wunsch & Wirklichkeit

„Der Bezirksliga-Aufstieg ist mittelfristig sicher ein Thema, in dieser Saison allerdings kein Muss. Ich schätze den VfR Jettingen und die SSV Glött sehr stark ein, auch der SpVgg Wiesenbach traue ich einiges zu. Wenn wir mit diesen Teams mithalten können, dann ist das in Ordnung“, verrät Stegner. Ob dies klappt, hängt auch immer von der Personalsituation ab. Aktuell hat der Coach bei jedem Training 14, 15 Kicker vor Ort – und darf zudem mit personeller Unterstützung aus dem Bayernliga-Kader rechnen.

Prognose

Der FC Gundelfingen profitiert immer mehr vom Status als BFV-Nachwuchsleistungszentrum, weil jedes Jahr technisch und taktisch gut ausgebildete Spieler ins Herrenlager aufrücken. Das muss nicht zwingend in dieser Saison zum Bezirksliga-Aufstieg der U23 führen, auf Sicht sollte sich die Qualität aber doch durchsetzen.

Aufrufe: 031.7.2021, 19:31 Uhr
Walter BruggerAutor