2024-05-02T16:12:49.858Z

Transfers
Kevin Steinmann (links) kommt von Sand mit Bayernliga-Erfahrung.
Kevin Steinmann (links) kommt von Sand mit Bayernliga-Erfahrung. – Foto: Mario Wiedel

Die Metamorphose des Kräuterdorfes

Sieben Spieler verlassen den TSV Abtswind, acht neue kommen. Fußballchef Thorsten Götzelmann erklärt, warum dieser Umbruch nötig wurde

Eigentlich legen die Verantwortlichen des TSV Abtswind großen Wert darauf, die Kadermitglieder möglichst wenig zu verändern - bis auf einige wenige sinnvolle Ergänzungen. Besondere Situationen erfordern jedoch besondere Maßnahmen. Deshalb nimmt der unterfränkische Bayernligist nach der Marathon-Saison 2019/21 einen größeren Umbruch vor. Sieben Spieler - darunter langjährige Leistungsträger - verlassen das Kräuterdorf und werden von acht fast ausschließlich jungen Akteuren ersetzt.

Ferdinand Hansel, Alex Beier (beide Höchberg), Pascal Henninger, Sebastian Lorz (beide U19 Schweinfurt), Frank Wildeis (Erlangen-Bruck), Lukas Huscher (Wiesentheid), Kevin Steinmann (Sand) und Florian Gutheil (U19 Kickers) streifen künftig das TSV-Trikot über. Jürgen Endres (Co-Trainer SV Eintracht Ober-/Unterharnsbach), Daniel Endres (FG Marktbreit-Martinsheim), Adrian Graf (SG Bad Mergent. / Löffelstelz), Nicolas Engelking (WFV), Marcel Ruft (TSV Nordheim/Sommerach), Nicolas Wirsching (Stammheim) sowie Robin Offner (Auszeit) werden dann nicht mehr zu ihren Teamkameraden zählen. Zählt man noch die Zu- und Abgänge seit Beginn der Pandemie wie Michael Dietl oder Ali Koller dazu, hat Abtswind gut und gerne eine komplette Mannschaft ausgetauscht.

Fußballchef Thorsten Götzelmann begründet diese hohe Fluktuation gegenüber FuPa mit der Tatsache, dass die gerade abgeschlossene Saison vom Zeitlichen her eben zwei Spielzeiten waren. "Aufgrund der Corona-Pandemie haben einige Spieler noch ein Jahr drangehängt, um einen runden Abschluss zu haben", berichtet er. "Deshalb hat sich auf beiden Seiten, also bei den Zu- und Abgängen, einiges aufgestaut." Der sportliche Aspekt, die Unterfranken kämpften lange gegen den Abstieg, spiele in diesem Zusammenhang keine Rolle, wie der 48-Jährige betont. "Wir hätten alle gerne behalten - zumal es sich beispielsweise bei Wirsching, Graf und Endres um langjährige Leistungsträger handelt."

An Claudiu Bozesan liegt es nun, den Umbruch zu finalisieren.
An Claudiu Bozesan liegt es nun, den Umbruch zu finalisieren. – Foto: Hans Will

Zunächst einmal hat sich also die Kadergröße deutlich verkleinert. Das führte aber nicht dazu, dass die TSV-Funktionäre in Zugzwang geraten sind. Im Gegenteil. Denn das Kräuterdorf führte auf der anderen Seite ebenfalls viele und gute Gespräch. Die Fußball-freie Zeit war hier eher Vor- als Nachteil. Und bei der Kontaktaufnahme konnte Thorsten Götzelmann zudem einen positiven Wandel des Images des TSV Abtswind feststellen. "Durch den glücklichen Inzidenz-Umstand haben wir vorzeitig mit dem Training beginnen können, was sehr gut angekommen ist. Außerdem wird unsere Totopokal-Teilnahme sehr positive gesehen."

Noch vor 2,3 Jahren sei es schwieriger gewesen, potenzielle Neuverpflichtungen zu locken. Inzwischen werde Abtswind aber als etablierter Bayernligist eingestuft. "Wir haben uns insgesamt stabilisiert", stellt Götzelmann fest, dem es zugleich ein Anliegen ist, zu betonen, dass die monetären Argumente des Vereins nicht stärker und schwächer sind als bei der Konkurrenz in der Bayernliga Nord. "Wir liegen im Schnitt", macht er deutlich. "Und ich bin ohnehin ein Gegner von denjenigen, die um jeden Euro feilschen. War das der Fall, habe ich von mir aus schon einige Gespräche sofort beendet."


Das Ziel: Eine Etage über dem Keller

Die vielen positiven Unterhaltungen zuletzt haben dazu geführt, dass der Kader des TSV Abtswind für die kommende Saison bis auf einige wenige Ausnahmen komplett ist. Der Umbruch ist eingeleitet, nun gilt es, ihn zu vollenden. "Wir haben auf jeden Fall eine jüngere Mannschaft, die weniger Bayernliga-Erfahrung hat. Doch ich bin überzeugt, dass die Neuen das Zeug dazu haben, das gleiche Niveau wie ihre Vorgänger zu erreichen. Doch sie brauchen Zeit." Nichtsdestotrotz möchte das Kräuterdorf 2021/22 nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Ein einstelliger oder niedriger zweistelliger Tabellenplatz ist das Ziel.

Aufrufe: 027.5.2021, 09:45 Uhr
Helmut WeigerstorferAutor