2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Der neue Landkreismeister Kissinger SC. Hinten von links Abteilungsleiter Mario Borrelli, Gemeinderätin Marion Lang, der stellvertretende Landrat Manfred Losinger, Darius Sidiropoulos, Jonas Gottwald, Julian Büchler, Franko Berglmeir, Spielleiter Reinhold Mießl. Kniend von links Dominik Pöhlmann, Bastian Lang, Lukas Genitheim und liegend Vladimir Manislavic.  Foto: Reinhold Rummel
Der neue Landkreismeister Kissinger SC. Hinten von links Abteilungsleiter Mario Borrelli, Gemeinderätin Marion Lang, der stellvertretende Landrat Manfred Losinger, Darius Sidiropoulos, Jonas Gottwald, Julian Büchler, Franko Berglmeir, Spielleiter Reinhold Mießl. Kniend von links Dominik Pöhlmann, Bastian Lang, Lukas Genitheim und liegend Vladimir Manislavic. Foto: Reinhold Rummel

Die »Kleinen« sorgen für Aufsehen

Kissing gewinnt die Landkreismeisterschaft im Sechsmeterschießen gegen den Kreisklassisten TSV Friedberg +++ Auch der TSV Dasing weiß zu gefallen, während andere Teams maßlos enttäuschen

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Der Kissinger SC hat es geschafft: Der Landesligist holte sich in der heimischen Paartalhalle am späten Donnerstagabend den Titel des Landkreismeisters. Im Finale setzten sich die Kissinger gegen den starken TSV Friedberg allerdings erst im Sechsmeterschießen mit 3:2 durch, denn nach dem Ende der regulären Spielzeit stand ein 0:0 an der Anzeigetafel.

Kissings Trainer Vladimir Manislavic machte mit einem klasse Reflex den Sechsmeter von Marcel Pietruska zunichte und bescherte so dem Gastgeber den Triumph. Das Endspiel verlief insgesamt ausgeglichen, die ganz großen Chancen waren nicht herausgespielt worden und mit etwas Glück hätte auch der sehr überzeugend auftretende Kreisklassist den Sieg davontragen können.

Die Kissinger hatten das Glück schon im ersten Spiel auf ihrer Seite. Sie machten in den letzten zwei Minuten aus einem 0:2-Rückstand gegen den Kreisklassisten TSV Dasing noch ein 3:2 – allerdings unter gütiger Mithilfe des Unparteiischen-Gespanns Deutscher/Sommer, das an diesem Abend ganz sicher nicht seinen besten Tag erwischt hatte. So hätte es nach dem vierten Foul der Dasinger nie Sechsmeter, sondern nur Zehnmeter geben dürfen – Pöhlmann verwandelte diesen zum 2:2. Und dem 3:2 durch Berglmeir ging ein ungeahndetes Foul an Dasings Keeper Lukas Franken voraus.

Doch dann steigerte sich der KSC spürbar, bezwang Affing mit 3:0, wobei Torhüter Manislavic ein sehenswerter Treffer mit dem Außenrist gelang. Dann musste sich der KSC gegen Griesbeckerzell nach einem 4:2 noch mit einem 4:4 begnügen. Die spielstarken, versierten und von Trainer Jürgen Schmid bestens eingestellten Dasinger spielten sich mit den beiden Siegen gegen Griesbeckerzell (3:1) und einen doch etwas enttäuschenden FC Affing (2:0) verdient ins Halbfinale.

In der anderen Gruppe gab der TSV Friedberg den Ton an. Nach dem knappen 1:0 gegen den Landesligisten SV Mering kanterte die Truppe von Willi Gutia den SSV Alsmoos-Petersdorf mit 5:0 nieder und behielt auch gegen den Landesligavertreter TSV Aindling in einer sehr ansprechenden Partie mit 4:2 verdient die Oberhand. Die Aindlinger ihrerseits sicherten sich den zweiten Gruppenplatz dank eines 4:0-Erfolgs gegen den SSV Alsmoos und eines 5:1 gegen den SV Mering. Apropos Mering: Der Landesligist war die größte Enttäuschung des Turniers. Zwar trat der MSV nur mit einer „gemischten“ Mannschaft an, doch etwas mehr hätte man schon erwartet. „Es fehlt an Bereitschaft und Qualität“, sagte dann auch Co-Trainer Bajram Gocevic, der das Team wie schon in der Vorrunde betreute.

Somit standen dann auch die vier besten Teams im Halbfinale, wobei es nicht wenige Zuschauer bedauerten, dass mit dem TSV Friedberg und dem TSV Dasing die beiden „Underdogs“ aufeinandertrafen. Doch zunächst stand das Landesliga-Duell zwischen Kissing und Aindling an, in dem der Hausherr schnell in Führung ging, dann aber eine zweiminütige Überzahl nicht ausspielen konnte. Aindlings Lukas Wiedholz hatte nach einer Notbremse an Jonas Gottwald die einzige Rote Karte des Turniers gesehen. Erst in der Schlussminute, als Aindling viel riskierte, machte Kissing den 3:0-Sieg perfekt.

Geprägt vom gegenseitigen Respekt war das andere Semifinale zwischen den Kreisklasse-Rivalen. Keiner wollte dem anderen eine Chance bieten und so war es letztlich eine direkt verwandelte Ecke von Fabian Franz, die den Friedbergern den Finaleinzug bescherte. Am Ende wurde es etwas hektisch: Zunächst ließen die Unparteiischen einen klaren Vorteil für Friedberg nicht laufen – erst als der Ball schon zum vermeintlichen 2:0 im Netz lag, wurde ein vorangegangenes Foul gepfiffen. Dann blieb in der letzten Sekunde die Pfeife bei einem Friedberger Foul am Kreis stumm.

So kam es schließlich zum Finale zwischen Kissing und dem TSV Friedberg, das Kissing am Ende für sich entschied. Die Friedberger können sich damit trösten, zwei Landesligisten geschlagen und den dritten zumindest lange geärgert zu haben – und man wird eventuell im nächsten Jahr als Landkreisvize bei der „Schwäbischen“ dabei sein.

Der Kissinger SC erwies sich nach mehrjähriger Abstinenz als guter Ausrichter der Endrunde – nur so manche flapsige Bemerkung vom Tonstand hätte nicht sein müssen.

Aufrufe: 06.1.2017, 19:29 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor