Die jungen Verteidiger überzeugen

Doch zur Winterpause fanden sich die Fußballer des TSV Goddelau in der Kreisliga A Groß-Gerau mit 28 Punkten und 36:20 Toren nur auf dem siebten Platz wieder. Vom Relegationsplatz sind sie acht Zähler entfernt.

,,Uns fehlt noch die Konstanz. Wir schießen weiter zu wenig Tore und passen uns zu oft dem Gegner an", räumt Trainer Ulrich Höllenriegel ein. Mit seiner zweiten Saison als Erstmannschaftscoach mag er aber bisher nicht hadern. ,,Wir sind Siebter und haben nur zwei Spiele verloren - da blasen wir jetzt kein Trübsal."

Wichtiger sei, dass die Integration der jungen Spieler gelungen sei. Das war das oberste Ziel für Höllenriegel. ,,Und wir sind sehr zufrieden, wie sich die Jugendlichen eingefügt haben. Sie bringen Qualität mit und sind voll dabei."

So haben es Enrico Stolz, Etienne Klink, Lars Michels, Alessandro König und Torwart Marcel Kaiser in den Stammkader geschafft. König fällt allerdings wegen einer Verletzung am Syndesmoseband noch bis Ende März aus.

Gerade in der Defensive wusste der Nachwuchs zu überzeugen. Und das war auch nötig, da Kapitän Paul Hück wegen einer langwierigen Adduktorenverletzung lange fehlte. 20 Gegentore in 16 Spielen: ,,Das ist okay - bedenkt man, welchen Altersdurchschnitt wir haben", findet Höllenriegel.

So sind Alessandro König und Enrico Stolz, die beide in der Innenverteidigung spielen, erst 19 Jahre alt. Das Gleiche gilt für Etienne Klink im defensiven Mittelfeld.

Lars Michels, auf der Außenbahn im Einsatz, zählt sogar erst 18 Lenze. Dabei hat Alessandro König in der Innenverteidigung Paul Hück vertreten, ,,was er sensationell gemacht hat, hat er doch diese Position vorher nie bei uns gespielt", lobt der TSV-Coach. ,,Aber unser Problem ist weiter die Offensive. In der Chancenverwertung sind wir noch nicht gut genug", klagt Höllenriegel.

Zwar erzielten Valentino Serio (11) und Nikola Djondras (8) 19 Tore. Insgesamt sind 36 Treffer in 16 Partien jedoch zu wenig. Bis auf die drei hohen Siege über den TSV Trebur (4:1), SV Nauheim II (7:1) und die SKV Büttelborn II (7:0) gelang dem TSV-Team oftmals nicht mehr als ein Tor pro Spiel.

So fehlte gerade bei den sieben Unentschieden ein entscheidender Treffer mehr, um besser dazustehen als auf Rang sieben. Vor allem beim 0:0 gegen Bischofsheim und Geinsheim trauerte Höllenriegel einem leicht möglichen Sieg hinterher. ,,Wir konnten unsere Spiele oft nicht frühzeitig in unsere Richtung entscheiden. Da sind wir häufig noch zu grün und zu unkonstant."

Doch blickt der Trainer zuversichtlich der Restrunde entgegen: ,,Aufgrund unserer großen Homogenität bin ich positiv gestimmt, dass wir noch ein paar Plätze gutmachen können. Wir bereiten uns gerade im Fitnessbereich vor und bestreiten einige Testspiele."

Zudem hat sich mit dem 23-jährigen Ahmad Hamo aus Syrien ein Flüchtling gefunden, der bereits einen Spielerpass bekommen hat und den Goddelauern mit seinem Können weiterhelfen könnte. ,,Er bringt Qualität mit und hat offensichtlich schon mal höherklassig Fußball gespielt", meint Höllenriegel, um schmunzelnd anzumerken: ,,Ahmad verfügt aber noch über keine Deutschkenntnisse. Wir verständigen uns momentan mit Hand und Fuß."

Der Auftakt nach der Winterpause hat es für die Riedstädter in sich. So gastieren sie am 6. März (Sonntag) beim Tabellendritten SG Italia Groß-Gerau/Nauheim und treffen am 10. März (Donnerstag) auf den Liga-Zweiten TSV Trebur.

,,Wenn wir aus diesen beiden Spielen mit Punkten rausgehen, wäre das ein guter Start", hofft Höllenriegel gerade gegen Trebur, an den furiosen Hinrundensieg anknüpfen zu können. ,,Da haben wir uns bestes Saisonspiel gemacht - und Trebur war mit dem 4:1 noch gut bedient." Zumal Kapitän Paul Hück gesundet zurückgekommen ist und auch Andre Wasser wieder in den Kader gerückt ist.