2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Sebastian Otte ist Trainer der neugegründeten dritten Mannschaft vom SV Rasensport.
Sebastian Otte ist Trainer der neugegründeten dritten Mannschaft vom SV Rasensport.

Die etwas andere Dritte

SV Rasensport III geht als neugegründete Mannschaft an den Start - Spieler verkürzen Urlaub für erstes Saisonspiel

Es ist noch viel Anfangseuphorie da, kritische Situationen oder Rückschläge gab es auch noch nicht. Aber trotzdem lässt sich über die neugegründete dritte Mannschaft vom SV Rasensport eines sicher sagen: Sie sind die etwas andere Dritte. Und haben ungeheure Lust, ab August in der 3. Kreisklasse an den Start zu gehen.

Die Idee, die Mannschaft zu gründen, hatte Jan-Hendrik Grelle, der seit zwei Jahren in der zweiten von Raspo spielt, vor einem Jahr. Der Ursprung dieser Idee liegt sogar schon über vier Jahre zurück: Seit dieser Zeit gibt es bei der Neuen Osnabrücker Zeitung eine Fußballrunde, die sich jeden Donnerstag zum kicken trifft. „Daraus eine Mannschaft für den Spielbetrieb zu melden, fanden wir alle cool“, erzählt Sebastian Otte, Trainer der neuen Mannschaft.

Nach anfänglicher Begeisterung über Grelles Vorschlag verlief sich das Projekt aber zunächst im Sand, ehe der 27–Jährige einen zweiten Vorstoß wagte. Über eine WhatsApp-Gruppe konnte man sich in eine Liste eintragen, wenn man Lust hatte, dabei zu sein. Bei einem ersten Treffen standen so letztendlich 24 motivierte Männer auf dem Platz. „Einige davon haben Kreisliganiveau, andere spielen zum ersten Mal überhaupt im Verein Fußball“, erläutert Otte die großen Leistungsunterschiede. Nach einer kurzen Besprechung mit dem Vorstand von Raspo um Obmann Patrick Stumpe wurde die Mannschaft schließlich gemeldet. Nach zehn Jahren hat Raspo wieder drei Herrenmannschaften.

Neben den unerfahrenen Kickern, die primär aus der NOZ-Donnerstagsrunde kommen, gehören fünf Spieler zum Kader, die letzte Saison noch für die Zweitvertretung von Ostercappeln aktiv waren. Kapitän Paul Wanke sammelte bei Raspo II schon Kreisligaerfahrung und auch Kristoffer Kuper, der einige Jahre das Trikot der TSG Burg Gretesch trug, spielte bereits in der höchsten Liga der Stadt. Das Saisonziel formuliert Otte daher auch zunächst etwas zurückhaltend: „In der Hinrunde wollen wir uns finden und als Team harmonieren. In der Rückrunde soll es dann in den oberen Teil der Tabelle gehen.“

Dass diese Ziele nicht ohne weiteres erreicht werden können, ist der Mannschaft klar. Deshalb befindet sich Raspo III bereits seit drei Wochen in der Vorbereitung – und Otte kann sich jedes Mal über 20 Teilnehmer beim Training freuen. Selbst als bei Dauerregen ein Waldlauf anstand, kamen 16 seiner Jungs – eine überragende Zahl für eine dritte Mannschaft. „Die Mannschaft hat einen geilen Charakter und es sind ehrliche Jungs, die komplett mitziehen. Niemand geht nach dem Training direkt. Dafür, dass wir eine komplette neue Mannschaft mit großen Altersunterschieden sind, ist der Teamspirit außergewöhnlich“, ist der 37-Jährige voll des Lobes, weiß aber auch, dass dieser Spirit erst in der Saison auf die Probe gestellt wird: „Bei einem 26-Mann-Kader muss natürlich auch die unangenehme Entscheidung getroffen, welche 15 Jungs am Wochenende spielen dürfen.“

Dass zumindest alle heiß auf den Start am 12. August gegen Türkgücü IV sind, steht außer Frage. Kuper zum Beispiel fährt jedes Mal extra aus Münster zum Training, die Trainingsbeteiligung gleicht der eines Bezirksligisten und dann gibt es in der Mannschaft noch drei außergewöhnliche Fälle: „Für unser erstes Spiel verkürzen zwei meiner Spieler extra ihren Urlaub um einen Tag, damit sie dabei sein können. Ein anderer hat sogar seine Freundin überredet erst einen Tag später in den Urlaub zu starten – das habe ich noch nicht erlebt.“

Die Vorfreude auf den Saisonstart ist bei Otte also auch riesengroß. Auch weil es seine erste richtige Trainerstation ist: In der Jugend kickte er in Hellern, dort trainierte er als Co-Trainer zusammen mit seinem Vater einst auch eine C-Jugend. Im Herrenbereich folgten bei ihm Stationen in Tecklenburg, wo er dann auch den Trainerschein machte. „Mit 37 Jahre sehe ich mich nicht mehr auf dem Platz. Aber ich habe Lust ein Team zu entwickeln und über Jahre mit einem Team einen Weg zu gehen“, freut sich der Trainer über die kommenden Aufgaben.

Dabei erhält er die komplette Rückendeckung vom Verein. Nach anfänglicher Skepsis, sei die Resonanz mittlerweile großartig. Raspo freue sich über den großen Zuwachs in der Abteilung und honoriere dies auch mit gewaltiger Unterstützung wie Bällen, Trikots und Trainingsmaterial. Zudem herrsche jetzt schon ein enger Draht zu den Trainern der ersten und zweiten Mannschaft, Frank Ulbricht und Fernando Caeiro. „Der Vorstand und die anderen Mannschaften sehen ja auch, dass wir keine Kneipentruppe sind, sondern Lust auf Fußball haben.“ Die Euphorie im Verein ist groß, auf Raspo III darf man dieses Jahr gespannt sein.

>Der Kader von Raspo III

Aufrufe: 028.7.2017, 14:08 Uhr
Lennart AlbersAutor