Die Chance in der Viersener Startelf genutzt

Dass der ganz schlecht in die Saison gestartete 1. FC sich auswärts mit 2:1 durchsetzte, an Kalkum vorbeizog und jetzt nur noch drei Zähler Rückstand auf die Nichtabstiegsränge hat, lag maßgeblich an einem Mann: Holger Jansen sorgte trotz frühem Rückstand per Doppelpack für den wichtigen Dreier.

Denn während eine weitere Niederlage für Viersen vielleicht schon früh in der Saison einem moralischen Knockout gleichgekommen wäre, traf Jansen zu einem entscheidenden Zeitpunkt zum Ausgleich. Nachdem Kalkum keine sieben Minuten bis zum Führungstreffer gebraucht hatte, zirkelte der großgewachsene Stürmer den Ball im direkten Gegenzug aus 18 Metern in den Knick. Per Kopf legte er nach 25 Minuten auch das Siegtor nach. "Es war wirklich wichtig, dass wir direkt das 1:1 geschafft haben. Danach waren wir voll am Drücker und haben das Spiel auch verdient gewonnen", findet der 27-Jährige. Zuletzt nur als Joker zum Zug gekommen, nutzte er die Chance in der Startelf mustergültig: "Es hat mich mega gefreut, dass ich mich mal wieder von Anfang an zeigen konnte."

Dass Trainer Willi Kehrberg wieder auf seinen wuchtigen Mittelstürmer setzte, hat zwei Gründe. Denn zum einen hätten die Trainingsleistungen zuvor zu wünschen übriggelassen, was Jansen, der als Maurer auf dem Bau arbeitet, selber zugibt: "Wenn du den ganzen Tag malochst, bist du ehrlich gesagt abends nicht immer fit und topmotiviert. Das ist zuletzt aber besser geworden." Zudem komme Jansen auch die Systemumstellung Kehrbergs, der nun auf ein defensiv ausgerichtetes 4-4-1-1 setzt, entgegen: "Ich soll durch meine Größe vorne die Bälle halten. Das System liegt uns super, wir können das Spiel aufziehen und ich kann dann im Strafraum zuschlagen."

Den 1. FC Viersen, der sieben Punkte aus den jüngsten drei Auswärtsspielen holte, sieht der Stürmer, für den es erst die Saisontore zwei und drei waren, auf einem guten Weg: "Wir sind jetzt wieder dran. Jetzt muss es unser Ziel sein, bis zum Winter so viele Punkte wie möglich zu holen." Im Idealfall soll zu Hause gegen den 1. FC Mönchengladbach bereits nachgelegt werden: "Gegen den FC müssen wir eigentlich punkten." Dass sein Verein nur einen Punkt aus den ersten acht Saisonspielen holte, habe laut Jansen vor allem mit dem Umbruch in der Sommerpause zu tun: "Es ist immer schwer, wenn du so viele neue Spieler holst. Uns haben ja auch mehrere Stammspieler verlassen. Das Zusammenspiel klappt im neuen System aber immer besser, spätestens zur Rückrunde wollen wir durchstarten."