2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Auch Julia von den Greens hat viel Freude mit Manni Ballnane, dem Maskottchen der Bananenflankenliga (BFL).  Fotos: Brüssel (2)
Auch Julia von den Greens hat viel Freude mit Manni Ballnane, dem Maskottchen der Bananenflankenliga (BFL). Fotos: Brüssel (2)

Die Banane bringt allen überall Spaß

Zuletzt am Kinderbürgerfest, am 10. Juli wieder beim Jahn-Sommerfest: Eine Idee findet Anklang +++ Schwarz war die Farbe des ersten Spieltags

Immer mitten hinein - und zwar mit Volldampf: So spielen Bananenflanker. Ob wie früher im Donau-Einkaufszentrum, auch heuer wieder zum Abschluss am 6. August auf dem Neupfarrplatz oder gerade eben zum ersten Mal auf dem Kinderbürgerfest: Die inzwischen vielfach preisgekrönte Idee, unverhofft unbeteiligten Zuschauern an öffentlichen Plätzen zu zeigen, mit welch ursprünglicher Begeisterung die Behindertenfußballer der Bananenflankenliga (BFL) dem Ball hinterherjagen, sorgt für Inklusion und immer wiederkehrende Reaktionen. ,,Schön, dass es so etwas gibt", sagen die, die es noch nie gesehen haben, und bleiben staunend am Ort des Geschehens.

Von Regensburg aus hat sich der Gedanke verbreitet, behinderten Kindern die Chance zu geben, wie in einem ganz normalen Fußballverein in Training und Spiel zu kicken, dabei das Selbstwertgefühl zu heben und sich sportlich zu verbessern. Längst sind es nicht mehr nur die Liga-Erfinder Stefan Plötz und Ben Rückerl, die die Idee vorantreiben. In rund 16 deutschen Städten von Bayreuth über Trier bis Berlin arbeiten neue Bananenflanken-Vereine nach dem Vorbild des in Regensburg erfundenen Modells, das auch Zaungäste wie Ex-Nationalspieler Christian Rahn staunen lässt, der in einem Benefizspiel für das Team Bananenflanke aufgelaufen war. Sogar einen eigenen Ausrüstervertrag mit Jako hat die BFL inzwischen abschließen können. Und weil Plötz/Rückerl so oft durch Deutschland touren und diverse Projekte anpacken, hat mit Moritz Bauer ein neuer sportlicher Leiter die Geschicke in Regensburg in der Hand, der mit reichlich jungen Teams die Bananenflanken-Kicker betreut.

,,Schön, dass es so etwas gibt", sagen auch die Scharfs aus Painten, die ihre Tochter liebend gerne regelmäßig die 30 Kilometer fahren zu Training und Spiel. Im vergangenen Jahr schnupperte Julia, im Stadtpark spielte sie das erste Mal. Interviewt werden möchte sie nicht, Julia lässt lieber Taten sprechen. Gleich im ersten Spiel schießt sie ihr erstes Tor für die Greens, das 5:2 gegen den Titelverteidiger, die Reds. Die fünf Mannschaften, die im Vorfeld sorgsam aus dem Spielerreservoir der so unterschiedlich alten wie unterschiedlich entwickelten Kinder zusammengestellt sind, sind nach Farben sortiert: Neben Grünen und Roten gibt es Yellows, Blacks und Blues - also Gelbe, Schwarze und Blaue. Die Mischung 2016 ist ausgeglichen: Jeder kann jeden schlagen, es fallen auf allen Seiten Tore. Jedes Tor ist Balsam für die Seelen und die Entwicklung.

,,Schön, dass es das gibt": So geht es auch weiter. Der zweite Spieltag am 10. Juli ab 11 Uhr ist eingebettet in das Sommerfest des SSV Jahn und die Spielervorstellung des neuen Drittliga-Teams am Kaulbachweg. Auch das hat es noch nicht gegeben. Aber immer mitten hinein ins pralle Fußballleben - das ist und bleibt das Motto der Bananenflankenliga (BFL).

Aufrufe: 021.6.2016, 08:30 Uhr
Claus-Dieter Wotruba, MZAutor