Die Ballermänner der 3. Kreisklasse

Die Begrüßung am Elmloher Sportplatz war freundlich und von Konkurrenzkampf um die Torjägerkrone nichts zu spüren, als FuPa Cuxhaven sich mit den Ballermännern der 3. Kreisklasse traf. Mit 34 (Sebastian Hoppe, SG Geestland V), 33 (Yannick Dähnenkamp, TSV Sievern II) und 32 Toren (Timo Fricke, SG Geestland IV) stehen sie in ihrer Liga mit weitem Abstand ganz oben. Wir wollten von ihnen wissen, warum sie in der 3.Kreisklasse spielen, ob es Angebote gibt höher zu spielen und ganz nebenbei testen, wer denn nun den härtesten Schuss von ihnen hat.

Hoppe: „Ich wollte nicht mehr zurück in die Stadt“

Dass Sebastian Hoppe regelmäßig trifft, dürfte keine große Überraschung sein. Er spielte bereits in der Bremen-Liga und in der A-Jugend beim VfL Oldenburg ehe er vor der Saison dem Lockruf eines Freundes folgte. „Mein bester Kumpel, Bastian Heers, hat mich überzeugt wieder hier in Köhlen zu spielen. Er hat die Mannschaft mit aufgebaut und immer wieder angefragt.“, erklärt der frischgebackene Vater. Trotz Interesse von anderen Vereinen wird er auch zukünftig in Köhlen auf Torejagd gehen. „Im Winter gab es Anfragen, aber ich wollte nicht wieder zurück in die Stadt.“

Timo Fricke hat schon immer in der Region gespielt und ist nach dem Zusammenschluss des FC Geeste 06 und RW Wesermünde in der vierten Mannschaft der SG Geestland gelandet. „Ich bin ein bisschen trainingsfaul und habe in dieser Mannschaft meine Kumpels.“, begründet Fricke ehrlich, warum er ausgerechnet in dieser vierten Mannschaft spielt. Dass seine Dienste durchaus gefragt sind, konnte man am letzten Spieltag bei der 2. Herren seines Vereins sehen. Er half der Mannschaft von Holger Resing im Abstiegskampf und mit Fricke im Team gelang der „Zweiten“ der dritte Saisonsieg und wohl auch der Klassenerhalt. Der Ballermann aus der vierten Mannschaft steuerte zwei Assists zum Sieg bei.

„In der Klasse kann man abends auch noch feiern gehen“

Der dritte Torjäger der Liga spielt beim TSV Sievern II. Obwohl auch Dähnenkamp schon Bezirksligaerfahrung (MTV Bokel) hat und mit der SG WDB in der 1. Kreisklasse kickte, fühlt er sich in der zweiten Mannschaft wohl. „Hier spiele ich mit meinen Kumpels zusammen.“, so Dähnenkamp. Warum der Bramstedter ausgerechnet beim TSV Sievern anheuerte, erklärt der 22-jährige so: „Meine Freundin kommt aus Sievern und so habe ich auch den Freundeskreis hier kennengelernt.“ Und es gibt noch einen Grund: „In dieser Klasse kann man abends auch noch einmal feiern gehen. Das ist in den höheren Klassen nicht mehr drin.“

Eines haben sie alle gemeinsam - sie wollen einfach nur kicken und das am liebsten mit ihren Kumpels. Aber wie ist das, wenn man der beste im Team ist und Tore am Fließband schießt? Fühlen sie sich als „Star“ ihrer Mannschaft? „Wenn man so denken würde, wäre man hier ganz schnell unten durch. Nein, das gibt es hier nicht.“, wiederspricht Timo Fricke energisch. Und auch Sebastian Hoppe sieht das ähnlich: „Wir spielen ja um danach zusammen alle ein Bierchen zu trinken. Klar wollen wir gewinnen, aber die Gemeinschaft ist noch mehr wert.“

Im Finale um die KSB-Plakette treffen Dähnenkamp und Hoppe im direkten Duell aufeinander. So hoffen sie zumindest, denn Hoppe hat sich am Wochenende beim Spitzenspiel in Düring einen Innenbandriss zugezogen und scheidet im Rennen um den Titel des Torschützenkönigs vorzeitig aus.

Er wünscht seinen Mitstreitern für die letzten Spiele trotzdem viel Glück: „Hauptsache ihr verletzt euch nicht.“

Zum Abschluss ging es raus auf den Platz und wir testeten mit unserem Torschussmessgerät die Schussstärke der Ballermänner. Hier setzte sich Timo Fricke durch: 119 km/h zeigte das Gerät an. Sebastian Hoppe schaffte 107 km/h und dass ein guter Stürmer nicht hart sondern platziert schießen muss, zeigte Sieverns Yannick Dähnenkamp. Er schaffte 97 km/h.

Wir wünschen Sebastian Hoppe eine schnelle Genesung und allen drei Torjägern eine weiterhin erfolgreiche Saison. Dass wir noch viel von ihnen hören werden, dessen sind wir uns sicher. Mit 21, 22 und 23 Jahren kommen die besten Jahre erst noch und wir behalten diese Ballermänner im Auge.