2024-05-02T16:12:49.858Z

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Überflüssig werden Passmappen durch die Einführung von digitalen Spielerpässen für Niedersachsens Fußballer.
Überflüssig werden Passmappen durch die Einführung von digitalen Spielerpässen für Niedersachsens Fußballer. – Foto: Foto: Kapitza

Die alte Passmappe hat ausgedient

Niedersachsens Fußballer bekommen digitale Spielerpässe / Viele andere Sportarten sind schon weiter

Die Passmappe hat ab dem Sommer ausgedient: Zur Saison 2020/21 – wann auch immer sie beginnen mag – führt der niedersächsische Fußballverband digitale Spielerpässe ein. Viele andere Mannschaftssportarten haben den Sprung ins digitale Zeitalter bereits hinter sich, aber noch nicht alle.

Im Fußball müssen ab dem 1. Juli die Spielerpässe nicht mehr in Papierform beim Schiedsrichter vorgelegt werden. Die Spielberechtigungen sollen digital im DFB-net hinterlegt werden. Dort müssen die Vereine die entsprechenden Spielerfotos hochladen.

Niedersachsens Handballer spielen seit der vergangenen Saison mit digitalen Pässen. Ab Juli 2019 wurde der Betrieb umgestellt, erklärt Gerhard Ditz. Probleme gab es laut dem Vorsitzenden der Handballregion West-Niedersachsen nicht. Die Vereine mussten dem Verband nur digitale Fotos ihrer Spieler zukommen lassen. Die Eingabe ins System erfolgte beim Verband. Die Spielberichte werden seitdem digital verfasst. Der Vorteil: Wenn ein Spieler nicht spielberechtigt oder gesperrt ist, aber trotzdem bei einer Mannschaft eingetragen wird, sendet das System sofort eine entsprechende Fehlermeldung.

Im Volleyball gibt es bereits seit der Saison 2013/14 den elektronischen Spielerpass, der allerdings bei jedem Spiel als Din-A4-Ausdruck vorliegen muss, erklärt Florian Brune, Spielwart in der Region Osnabrück und im Nordwestdeutschen Volleyballverband. Die Umstellung sei mit großem Aufwand verbunden gewesen. „Das Übertragen der Daten aus den alten Pässen ins System musste in vielen Stunden Fleißarbeit erledigt werden“, sagt der Gesmolder, der sich auch beim VfL Lintorf für seinen Sport engagiert.

Am längsten ist der Landesverband im Tischtennis auf modernen Pfaden unterwegs. Die analogen Spielerpässe seien bereits 1992 abgeschafft und durch sogenannte Spielberechtigungslisten ersetzt worden, berichtet Uwe Heuer, Vorsitzender des Kreisverbands Osnabrück-Land. 2005 wurde dann die Umstellung der Spielberichte auf das internetbasierte System click-tt vollzogen. Einen Grund, etwas zu ändern, sieht Heuer nicht: „Das System läuft einwandfrei.“

Die Basketballer haben das digitale Neuland hingegen noch nicht betreten. „Im Basketball gibt es weiterhin Spielerpässe aus reißfestem Papier“, sagt Detlef Steinmann, Sportwart im Unterbezirk Osnabrück. Eine Umstellung sei aktuell nicht geplant.

Und auch bei den Fußballern ist das Papierzeitalter am 1. Juli noch nicht komplett beendet: Zwei Jahre lang sollen die Vereine die alten Papierpässe noch archivieren, bevor sie vernichtet werden können.

Aufrufe: 016.4.2020, 11:47 Uhr
Johannes Kapitza / NOZAutor