2024-06-06T14:35:26.441Z

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Klaus Loy (hinten rechts im Bild) will auch nächste Saison noch die Schuhe für Schlangenbads Zweite schnüren F: Bakker
Klaus Loy (hinten rechts im Bild) will auch nächste Saison noch die Schuhe für Schlangenbads Zweite schnüren F: Bakker

Der Unverwüstliche und sein Jungbrunnen

SERIE, TEIL 2 +++ Wiesbadener Fußball-Dino Klaus Loy steht mit 61 Jahren vor einer weiteren Saison im Dress der SG Schlangenbad II

Schlangenbad. SG Schlangenbad zwei – Klaus Loy ist dabei. „Fußball“, sagt der 61-jährige Wiesbadener, „ist für mich ein Jungbrunnen“. Ein Jungbrunnen, aus dem er unverändert schöpft. Unter Trainer Frank „Theo“ März zählt er auch in der bevorstehenden Runde zum Kader des Schlangenbader Kreisoberliga-Unterbaus. Der diesjährige Abstieg aus der A-Liga hat ihm keineswegs den Spaß geraubt.

Im Gegenteil: Loy hofft in der SG-Zweiten, in der manche Jungs seine Enkel sein könnten, auf bessere Zeiten. „Es wäre ein Traum, in der B-Liga oben mitzuspielen. Erfolge stärken nun mal den Zusammenhalt“, sagt der leidenschaftliche Dauerbrenner. Deutschlandweit dürfte er in der Altersrangliste jener Spieler, die noch in einem Männerteam aktiv sind, sicherlich ganz vorne dabei sein. „Ich spiele, so lange es geht. Es macht mir einfach Spaß, mit den jungen Leuten zusammen zu sein, statt mit den Älteren zu spielen. Da wird doch oft nur über Krankheiten und Ärzte gesprochen“, nennt er einen gewichtigen Grund für den Verbleib im Aktivenlager. Loy steckt seinerseits den Rahmen ab, will keinem Jüngeren den Platz wegnehmen, hat stets die Antennen auf Empfang, um rechtzeitig zu registrieren, falls er für das Team zum Klotz am Bein werden sollte. Danach sieht es aber keineswegs aus.

Der Unverwüstliche, der in der Jugend von Biebrich 02 begann, zur Germania wechselte und unter Trainer Herbert Kautzmann im Aktivenlager unter anderen mit Wolfgang Jung und Siggi Lundgrün spielte, ist vielmehr weiter mit Herzblut dabei. Zuverlässigkeit im Training ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. „Außer bei Urlaub oder Krankheit bin ich immer da. Ansonsten gibt es für mich keine Entschuldigung, im Training zu fehlen“, bekräftigt Klaus Loy.

Trainings-Absagen per WhatsApp – wie sie heutzutage teilweise üblich sind – kann er nicht nachvollziehen: „Wir mussten früher den Trainer anrufen. Der hat dann gefragt, was los sei, und uns überzeugt, doch zu kommen und zumindest die Übungen mitzumachen, die möglich sind, wenn einer angeschlagen war.“ Loy, ob seiner schmächtigen Statur früher „Lappe“ genannt, erlebte bei Biebrich 02 unter Trainer Achim Euler mit dem Aufstieg in die damalige Landes- und heutige Verbandsliga einen Höhepunkt seiner Laufbahn. Bereits im Alter von 30 Jahren fungierte er bei der Freien Turnerschaft erstmals als Spielertrainer, fand später bei der SG Gladbach/Hausen und der SG Wambach/Bärstadt seine zweite fußballerische Heimat. Was sein Engagement in der Reserve der SG Schlangenbad erklärt, die sich 2016 aus beiden Spielgemeinschaften gebildet hat. Als 41-Jähriger feierte er beim TuS Dotzheim unter der Regie von Trainer Peter Ickstadt als Spieler nochmals einen Aufstieg, schaffte mit dem TuS den Sprung in die Bezirksoberliga, die heute Gruppenliga heißt.

Neben dem Fußball hält sich Loy auf den Radtouren mit seiner Frau Petra in den Rheingau fit. Doch die Fitness scheint ihm angeboren. Er weiß aber: „Ganz schlimm wäre es nur, auf den Außenpositionen zum Einsatz zu kommen. Für mein Alter bin ich sicherlich noch schnell. Das hilft aber nichts, wenn man gegen 20- bis 25-Jährige spielt.“



ewige sportler

Sport hält jung- Und sie halten noch mit den Jungen mit und kennen keine Altersgrenze. Wir stellen in den nächsten Wochen in einer Serie Athleten aus Ballsportarten im fortgeschrittenen Sportleralter vor, die noch voll im Wettkampfgeschehen bei den Aktiven mitmischen. Dabei kann mancher „junger Hüpfer“ nur staunen, zu welchen Leistungen die „alten Hasen“ noch fähig sind.

Aufrufe: 019.7.2017, 11:00 Uhr
Stephan NeumannAutor