2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Hatten heute das Nachsehen und verspielten die Aufstiegsträume: BW Papenburg mit Denis Widder (links, gegen Tim Held). Foto: Hellmers
Hatten heute das Nachsehen und verspielten die Aufstiegsträume: BW Papenburg mit Denis Widder (links, gegen Tim Held). Foto: Hellmers

"Der TuS Lingen ist verdient Meister"

Papenburgs Trainer gratuliert fair - Saison geht in die Verlängerung

Der von Papenburgs Trainer Thomas Priet erhoffte finale Showdown am Samstag in der Fußball-Bezirksliga bleibt aus: Mit 1:2 (0:1) unterlagen die Blau-Weißen am Mittwochabend Union Lohne und krönten damit den spielfreien TuS Lingen zum Meister und Landesligaaufsteiger.

„Die Enttäuschung war am Mittwoch natürlich groß, jetzt ist sie allerdings schon wieder verflogen“, äußerte sich Priet am Donnerstag. „Wir haben eine tolle Saison gespielt, aber gestern fehlte irgendwie der letzte Kick. Der Sieg für Lohne war nicht unverdient, auch wenn wir viele Chancen vergeben haben. Dem TuS Lingen kann man nur gratulieren, sie sind verdient Meister“, zeigte er sich als fairer Sportsmann.
Groß war der Jubel natürlich bei den Verantwortlichen des TuS. „Damit haben wir nicht gerechnet“, freute sich Lingens Sportlicher Leiter Thomas Menken, der auf Norderney die frohe Kunde aus Papenburg erhielt. Auch Trainer Wolfgang Schütte, der mit seiner Mannschaft nach dem Training in der Kabine die Ereignisse in Papenburg verfolgte, zeigte sich überrascht und erfreut: „Mein Ko-Trainer und ich freuen uns riesig. Viele Grüße an Lohne, die sich sportlich ganz fair verhalten haben.“ Im Anschluss feierte das gesamte Team eine rauschende Spontanparty.
Von Beginn an entwickelte sich auf schwerem Geläuf eine intensive Partie, in der Lohne durch einen Handelfmeter von Dirk Övermann in Führung ging. „Das Handspiel war außerhalb“, ärgerte sich Priet. Erst nach einer Stunde gelang dem Gastgeber durch Heiko Sandersfeld der Ausgleich, doch der bedeutete nicht die volle Schlussoffensive. Stattdessen erzielte ausgerechnet der im Sommer nach Lingen wechselnde Christopher Kliemt den Siegtreffer und sorgte quasi selbst dafür, dass er nächstes Jahr Landesliga spielt. „Der Junge hat Fußballverstand“, scherzte Schütte im Hinblick auf den Treffer. „Solche Geschichten schreibt wohl nur der Fußball.“
Respekt zollte Menken der starken Saison der Kanalstädter, „die uns bis zum Ende gejagt und alles abverlangt haben“.

Eigentlich sollte am Mittwochabend der komplette vorletzte Spieltag in der Fußball-Bezirksliga stattfinden. Aufgrund der starken Regenfälle fielen aber gleich vier Partien buchstäblich ins Wasser, sodass acht Teams nach dem letzten Spieltag am Samstag noch einmal in die Verlängerung müssen.

Von den Ausfällen betroffen waren auch die beiden Abstiegskandidaten SV Meppen II und Olympia Laxten, deren Spiele bei BW Dörpen beziehungsweise gegen den Türkischen Verein Nordhorn nicht stattfanden. Ein neuer Termin steht bereits fest: am 6. Juni um 19.30 Uhr. Das Spiel zwischen Concordia Emsbüren und dem Haselünner SV wird am kommenden Dienstag um 20 Uhr nachgeholt.
Fußball gespielt wurde allerdings auch neben der Partie in Papenburg auf zwei weiteren Plätzen mit emsländischer Beteiligung. Der FC Schapen gewann dabei seine Partie gegen Tabellenschlusslicht Union Meppen mit 5:1 (3:1) und blieb damit zum zwölften Mal in Folge ungeschlagen. Besonders freute sich Trainer Henrik Bemboom dabei über eine Statistik: „Durch unseren Sieg und die Niederlage Papenburgs sind wir Zweiter in der Heimtabelle und können da auch nicht mehr verdrängt werden. Das habe ich meinen Jungs vor dem Spiel gesagt“, ist er zu Recht stolz auf die starke Heimbilanz des Aufsteigers. „Letztlich war der Sieg standesgemäß, auch wenn man sah, dass es um nichts mehr geht. Im Anschluss haben wir noch ein bisschen gefeiert.“ Für Union standen die Vorzeichen schon vor der Partie schlecht. Keeper Joshua Hülsmann verletzte sich beim Aufwärmen, weshalb mit Christian Stolte ein Feldspieler ins Tor musste.
Eine herbe Klatsche kassierte der ASV Altenlingen im letzten Saisonspiel. Mit 0:5 unterlag der Aufsteiger bei VfL WE Nordhorn auch in der Höhe verdient. Es war zugleich auch die letzte Partie von Rüdiger Grüner als Cheftrainer: „Natürlich habe ich mir den Abschied anders erwünscht. Wir hatten extreme Probleme mit dem Platz und kamen damit nicht klar“, resümierte er die Umstellungsschwierigkeiten bei seinem Team auf den ungewohnten Kunstrasen.
Dem Ende seiner Amtszeit blickte Grüner gemischt entgegen: „Es ist sowohl von Wehmut als auch von Freude ein bisschen was dabei.“ Er bedauerte, dass es letztlich nicht für einen einstelligen Tabellenplatz gereicht hat. „Mit etwas Abstand werden aber sicher alle erkennen, was wir erreicht haben.“

Aufrufe: 028.5.2014, 21:39 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor