2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
So ausgelassen feierten die Ichenhauser zuletzt den vorzeitigen Titelgewinn in der A-Klasse.
So ausgelassen feierten die Ichenhauser zuletzt den vorzeitigen Titelgewinn in der A-Klasse.

„Der Titel ist kein Ruhekissen“

Auch als Meister lässt der SC Ichenhausen II die Zügel nicht schleifen

Der SC Ichenhausen hat bereits an Ostern das Titelrennen der A-Klasse West 2 für sich entschieden. 16 Zähler trennen den neuen Titelträger vom Tabellenzweiten FC Günzburg II; bei fünf noch ausstehenden Begegnungen reicht das locker. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung in der Kabine. Trotzdem betont Co-Trainer Michael Deffner, dass der SCI weiter Gas gibt.

Lehnt man sich als Spieler und Co-Trainer zurück und lässt die Runde locker ausklingen, wenn der Meistertitel bereits eingefahren ist?

Deffner: Auf keinen Fall. Wir haben noch fünf Spiele vor uns, die wollen wir alle gewinnen und eine tolle Saison erfolgreich zu Ende bringen. Wir lassen deshalb die Zügel nicht schleifen und trainieren wie gewohnt zweimal die Woche. Zudem werden wir uns auf nichts einlassen und dafür sorgen, dass es keine Wettbewerbsverzerrung gibt.

Aber es wird doch sicherlich nicht leicht für Trainer Erhard Dietrich und Sie als Co-Trainer, die Spieler jetzt noch richtig zu motivieren. Wie wollen Sie das schaffen?

Deffner: Es wir nicht ganz leicht sein. Aber positiv ist, dass die Spieler bei der Meisterfeier von sich aus versichert haben, dass sie bis zum Saisonende voll mitziehen werden.

Was hat den SC Ichenhausen II in dieser Saison ausgezeichnet?

Deffner: Wir hatten das Glück, dass wir oft zwei oder drei Spieler zur Verfügung hatten, die bei der Landesligamannschaft auf der Bank sitzen. Das hat uns natürlich geholfen. Zudem möchte ich behaupten, dass alle Spieler der zweiten Mannschaft Kreisklasse-Qualität haben.

Da der SCI die Liga so klar dominiert hat, muss man sich doch die Frage stellen, ob der Abstieg aus der Kreisklasse 2016 ein Betriebsunfall war.

Deffner: In jener Saison hatten wir einfach zu wenige Spieler. Dazu kam, dass auch die Erste von Verletzungssorgen geplagt war und wir von dort wenig Unterstützung erwarten konnten.

Haben Sie selbst zu Saisonbeginn mit der sofortigen Rückkehr in die Kreisklasse gerechnet?

Deffner: Ja, da hatte ich keine Bedenken, auch wenn ich vor allem den SSV Glött II auf der Rechnung hatte. Dass wir den Aufstieg so früh klar machen werden, hat mich aber überrascht.

Sie sind sicher auch glücklich, mit 32 Jahren, sozusagen auf die alten Tage, noch einen Titel errungen zu haben?

Deffner: Klar. Ich bin mit der ersten Mannschaft schon zweimal Meister geworden und jetzt freue ich mich natürlich auch über den Titelgewinn mit der Reserve.

Beflügelt Sie der Meistertitel, noch ein paar Jährchen für den SCI die Fußballstiefel zu schnüren?

Deffner: Ich muss schauen, wie es mit meiner Knieverletzung weitergeht. Aber ich bleibe dem SCI auf jeden Fall erhalten. Ob nun als Spieler oder in anderer Funktion.

Abteilungsleiter Rudi Schiller hat Sie als „positiv verrücktes Urgestein des SCI“ bezeichnet. Würden Sie dem zustimmen?

Deffner: Wenn Rudi das sagt, dann wird es schon stimmen. Wir kennen uns lange genug, schließlich bin ich seit 26 Jahren beim SCI, habe noch nie bei einem anderen Verein gespielt und habe das auch in Zukunft nicht vor.

Wird Ihre Mannschaft mit dem besten Angriff und der besten Abwehr der Liga am Sonntag gegen Schlusslicht Türkiyemspor Krumbach (schlechtester Angriff und schlechteste Abwehr) mit mindestens fünf Toren Unterschied gewinnen?

Deffner: Man muss vorsichtig sein mit Prophezeiungen. Letzte Woche haben die Krumbacher den Tabellenzweiten FC Günzburg II geschlagen. Aber wenn alles normal läuft, sollte es ein klares Ergebnis geben.

Aufrufe: 022.4.2017, 12:09 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor