Der Titel geht nach Cuxhaven

BSV-Urgestein Horst Lehmann, der in diesem Jahr wieder die Hamburger Amateurauswahl zusammengestellt hat, kann sich kaum trennen von dem mächtigen Wanderpokal. Als Vater des Titelverteidigers stellte er den Pott vor einem Jahr in sein Wohnzimmer. Bei seinen alten Weggefährten vom BSV prahlte Lehmann damit gerne. Ganz nett, versteht sich. Eher so als Stichelei. Aber Prestige bringt der Gewinn dieses Pokals schon. Diesmal schaffte es Lehmanns Amateurauswahl nicht in die K.-o.-Runde. "Die Jungs haben sich nach dem Turnier sogar bei mir entschuldigt", sagt Lehmann.

Die vergoldete Trophäe wandert jetzt ins Vereinsheim des FC Eintracht Cuxhaven. Mit Ach und Krach schaffte es der Landesligist ins Viertelfinale und startete dort erst so richtig durch. Der spätere Turniersieger räumte zunächst den Gastgeber Buxtehuder SV mit 6:1 aus dem Weg, schlug im Halbfinale den FC Süderelbe mit 5:2 und schließlich das stark besetzte Team TAGEBLATT, das sich als Gruppensieger für die K.-o.-Runde qualifizierte, mit 4:0 im Endspiel. "Es ist toll, was unsere Jungs gemacht haben", sagt Team-TAGEBLATT-Coach Hartmut Mattfeldt. Im Finale sei Cuxhaven aber die spielerisch bessere Mannschaft gewesen. Die TAGEBLATT-Auswahl stand das erste Mal im Finale.

In der Vorschlussrunde schlug das Team TAGEBLATT einen der Turnierfavoriten, Victoria Hamburg, nach Penalty-Schießen. Fußball-Profi Marnon Busch von 1860 München und Can Ercan vom Heeslinger SC behielten die Nerven. Torwart Yannick Viol parierte zwei Schüsse. Victoria hatte zuvor den VfL Güldenstern Stade mit 4:1 besiegt.

Die VSV Hedendorf/Neukloster und die SV Ahlerstedt/Ottendorf schieden nach der Vorrunde aus. Sie belegten jeweils die letzten Plätze ihrer Gruppen. Der VfL Güldenstern Stade qualifizierte sich als zweitbester Gruppendritter für das Viertelfinale, der Buxtehuder SV als Zweiter seiner Vorrundengruppe. Während des letzten Vorrundenspiels des BSV gegen den Klub Kosova kam es zu tumultartigen Szenen. Der BSV lag 0:2 hinten, drehte das Spiel und gewann mit 3:2. Noch während der Partie stürmte ein Zuschauer auf das Spielfeld und wollte offensichtlich den Buxtehuder Tobias Schröder attackieren. Es kam zur Rudelbildung. Zunächst schien es, als hätten sich die erhitzten Gemüter beruhigt. Aber nach dem Abpfiff wollten erneut Kosova-Anhänger auf Schröder losgehen. Spieler und andere Zuschauer drängten die Unruhestifter ab und aus der Halle hinaus.

Knapp 1000 Zuschauer kamen an dem Fußball-Nachmittag in die Halle. Unmittelbar nach den Unruhen gingen davon 50 nach Hause. Cheforganisator René Klawon war geschockt von den Vorfällen und hofft, dass das gute Image des Sparkassen-Cups keinen Schaden nahm.