2024-05-10T08:19:16.237Z

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foto: Rauchensteiner
foto: Rauchensteiner

Der Stadtrat befürwortet den Ausbau des Grünwalder Stadion

„Sechzig ins Sechzger – ich hoffe es“

Zentrale Punkte sind die Erhöhung der Kapazität von 15 000 auf 18 060 Zuschauer sowie die komplette Überdachung der Arena. Die Verwaltung prüft nun die weiteren Schritte. Mit dem Umbau, der wohl frühestens in einem Jahr beginnt, würde das Stadion zweitligatauglich werden.

Ist die Heimat der Löwen zumindest mittelfristig weiterhin auf Giesings Höhen? Es sieht ganz danach aus. Sport- und Baureferat wurden am Mittwoch vom Stadtrat einstimmig mit der Prüfung beauftragt, inwieweit die mit einer Erhöhung der Zuschauerkapazitäten auf 18 060 Zuschauerplätze verbundenen Umbaumaßnahmen noch vom Bestandsschutz umfasst sind. Das Frankfurter Architekturbüro Albert Speer hatte wie berichtet eine Machbarkeitsstudie erarbeitet. Eine maximale Kapazität von 18 100 – oder symbolträchtig 18 060 Zuschauern – halten die Experten für möglich. Alles darüber hinaus würde das Klagerisiko erhöhen. Speer schlägt zudem eine komplette Überdachung und einen Businessbereich vor, womit die Zweitligatauglichkeit hergestellt werden könnte.

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, Verena Dietl, erklärte: „Es ist wichtig, dass der Stadtrat das Signal sendet: Wir brauchen dieses Stadion und wollen es für den Fußball erhalten.“ Die Lösung sei sowohl im Sinne der Fans als auch der Anwohner. CSU und Grüne äußerten sich ähnlich. Die Bayernpartei hatte sich dafür eingesetzt, dass im Zuge der weiteren Untersuchungen geprüft wird, ob nicht doch eine Kapazität von bis zu 23 500 Zuschauern möglich ist. Doch die anderen Parteien lehnten diesen Antrag ab.

Sportreferentin Beatrix Zurek (SPD) warnte: „Es ist unnötig, diese zusätzliche Schleife zu drehen.“ Aus der Speer-Studie sei klar ersichtlich, dass ein höheres Fassungsvermögen als die vorgesehenen rund 18 000 Zuschauer aus planungsrechtlichen Gründen kaum juristisch durchsetzbar wäre. Dies bekräftigte auch OB Dieter Reiter (SPD), der zugleich betonte, der Ausbau des Stadions sei mit dem heutigen Tage noch nicht endgültig beschlossen. „Wir gehen nur den nächsten Schritt.“ Ungeachtet dessen sagte Reiter am Ende der Diskussion: „Sechzig ins Sechzger – ich hoffe es.“ Maßgeblich beim Ergebnis der Studie sei ja nicht die Zuschauerzahl, sondern die Zweitligatauglichkeit. Dafür müsse man qualitative bauliche Änderungen vornehmen.

Wie berichtet, sieht der Speer-Plan eine neue Haupttribüne mit 4130 statt bislang 1250 Plätzen vor. Dafür verkleinert sich das Fassungsvermögen der Westkurve von 8800 auf 7700 Fans, der jetzige Block Q wird in die Haupttribüne integriert. Der für die Zweitligatauglichkeit notwendige VIP-Bereich (855 Plätze) soll auf zwei Ebenen im rückwärtigen Bereich der Stehhalle untergebracht werden. Optional könnten sechs Logen zu je 40 Quadratmeter eingebaut werden. Die Kapazität der Stehhalle sinkt von 4500 auf 3280 Plätze. In der dann auch überdachten Ostkurve soll ein Oberrang mit 1500 Sitzplätzen für die Auswärtsfans entstehen. Die dortige Zuschauerkapazität verdoppelt sich dann von 1500 auf knapp 3000.

Eine Zeitschiene für den möglichen Umbau gibt es noch nicht. Sportreferentin Zurek stellte jedoch klar: „Wir sind durchaus unter Zeitdruck, um den Vereinen den Weg für kommende Spielzeiten aufzeigen zu können.“ Nach Informationen unserer Zeitung dürfte der Umbau frühestens nach Ende der laufenden Saison im Juni 2020 beginnen können. Unklar ist auch noch, wo der TSV 1860 während der Übergangszeit spielen würde. Im Olympiastadion wohl eher nicht. Für das „Oly“ wurde gestern im Übrigen auch ein Prüfauftrag beschlossen, inwieweit die Arena wieder für den Fußballbetrieb fit gemacht werden könnte. Speer hat eine Lösung für 40 000 Zuschauer vorgelegt. Außerdem prüft die Verwaltung den Bau einer regionalligatauglichen Spielstätte für bis zu 2500 Zuschauer.

Aufrufe: 025.7.2019, 10:06 Uhr
Münchner Merkur / tz / Klaus VickAutor